„Sin City“

Hartigan (Bruce Willis) ist ein Polizist auf der Jagd nach einem Serien-Mörder. Marv (Mickey Rourke) versucht die Mörder seiner Geliebten zu finden. Dwight (Clive Owen) versucht einen Krieg zwischen der Polizei und dem Rotlichtviertel zu verhindern.

Im Prinzip ist das der ganze Inhalt von „Sin City„. Sonderlich intelligent oder mitreißend ist die Story nicht, aber eigentlich geht es in diesem Film auch nicht um den Inhalt. Sin City lebt von Atmosphäre und Stilistik.

Keine andere Comic-Verfilmung sah je so sehr wie ein Comic aus. Der ganze Film ist in schwarz/weiß gedreht, doch einige wenige Elemente strahlen farbig aus dem Bild heraus. Mal ist es roter Lippenstift, mal blaue Augen, mal gelbes Blut – perfekt eingebettet in die schwarz/weiße Umgebung. Das harte Licht macht die Bilder kontrastreich und flach.

Auch inhaltlich ist der Film eine reine Kunstwelt und sämtliche Charaktere sind bis ins Extrem überzeichnet. Hartigan ist der raue, brutale, aber gerechte Cop, der kurz vor seiner Pensionierung steht und klaffende Wunden als „kaum eine Fleischwunde“ abtut. Marv besteht nur aus Muskeln, hat ein Kinn das man mit einem Schutzpanzer verwechseln könnte und steckt mehr ein als jeder andere. „Sin City“ besteht praktisch nur aus inhaltlichen und optischen Klischees, doch in diesem Film stört man sich nicht daran – man erwartet es geradezu.

Etwas kritischer ist die dauernd vorhandene Gewalt. Brutalste Gewalt. Menschen werden erschlagen, erstochen, erschossen, gesprengt, erhängt und auf dem elektrischen Stuhl umgebracht. Ihnen werden Gliedmaße, Köpfe und andere Körperteile abgetrennt. Zwar ist auch die Gewalt wie der Rest des Films sehr unwirklich, aber dennoch sehr plastisch.

Wenn man damit keine Probleme hat, ist Sin City durchaus sehenswert – eine düstere, actionreiche und surreale Kunstwelt.