Angela Merkel in Freiburg

Nach dem Spitzenpolitiker der Grünen, kam nun auch Angela Merkel nach Freiburg. Es war die bisher größte Politik-Veranstaltung in Freiburg. Auf dem Münsterplatz war eine Bühne aufgebaut, Polizei in kleinen Gruppen über den ganzen Platz verstreut, eine kleine Armee von Wahlhelfern in Orange zeigte Präsenz und sogar irgendein Poser-Auto war auf CDU getrimmt und neben einem Info-Stand aufgebaut.

Überfüllter MünsterplatzUnd es war voll. Richtig voll. Ohne Presseausweis ein brauchbares Foto von Angela Merkel zu erhaschen war praktisch unmöglich. Bereits eine halbe Stunde vor Beginn kam man nicht mal mehr auf 50 Meter an die Bühne heran, weil alles mit Menschen verstopft war. Bei Beginn war der ganze Münsterplatz dicht mit Menschen gefüllt. Die zwei Grillwurstverkäufer machten wahrscheinlich das Geschäft ihres Lebens.

Etwas positiver war, dass Angela Merkel einigermaßen pünktlich mit ihrer Rede begann. Ihre Vorrednerin war erwartungsgemäß Conny Mayer, die lokale Direktkandidatin der CDU. Sie wirke wenig redesicher und hatte inhaltlich nichts wirklich neues zu bieten, fasste sich aber angenehm kurz, sodass Angela Merkels Auftritt beinahe pünktlich begann.

Menschenmenge mit Protest-PlakatenAuch die Rede der Kanzlerkandidatin war allerdings wenige aufschlussreich. Das meiste war bereits aus dem Fernsehen bekannt. Zudem wirkte sie – obwohl sie ja sowieso nicht gerade für ihre beeindruckenden Reden bekannt ist – diesmal besonders wenig überzeugend. Ihr Rede-Stil erinnerte schmerzhaft an Margarete Schreinemakers. Vielleicht war sie einfach nur besonders verunsichert, weil sie nicht nur vor einem ihr wohlgesonnen Publikum sprach.

Zugang nur für ReicheBereits im Vorfeld wurden zahlreiche Flyer im Publikum verteilt, die zum Beispiel die Bildungspolitik der CDU kritisierte. Schon allein die Ankündigung ihres Auftritts versank in einem Buh- und Pfeif-Konzert. Die Bühne verschwand hinter einer Wand von Protest-Plakaten und während des gesamten Auftritts kämpften die CDU-Anhänger darum, nicht von den Protest-Rufen übertönt zu werden.

Das krönende Abschlussbild war schließlich eine Angela Merkel in typischer Nach-Wahlkampf-Rede-Siegerpose, aber überschüttet mit Buh-Rufen und Pfiffen. Eine wunderbare Atmosphäre von Absurdität verbreitete sich… Arme Angela, sie wird es in Freiburg – zum Glück! – nicht leicht haben.