Filmkritik: S.O.S. Eisberg

Eigentlich war ich ja nur im Kino um unsere eigene Produktion als Vorfilm zu sehen. Der Hauptfilm danach war „S.O.S. Eisberg“. Von 1933, wie ich erst dann bemerkte. :)

Regie führte damals Arnold Fanck und eine der Darstellerinnen war doch tatsächlich Leni Riefenstahl. Eigentlich dachte ich, sie wäre nur Regisseurin gewesen. ^_^

Der Film an sich war, nun ja, etwas seltsam. Es ging um eine Expedition, die einen im vereisten Grönland verschollenen Kollegen suchen will. Sie finden ihn zwar auf einem Eisberg treibend, verschellen dabei aber selber.

Schön waren die beeindruckenden Bilder von abbrechenden Gletschern und Eisbergen. Sehr faszinierend waren auch die Schauspieler, die auf wackligen Eisschollen balancieren und teilweise im Eiswasser umherschwimmen mussten.

Weniger schön war die wenig spannende und teils abstruse Handlung. Höhepunkt war dabei der Absturz zweier Flugzeuge, deren erfahrende Piloten scheinbar ohne Grund gegen Eisberge fliegen oder einfach ins Wasser fallen. Das Publikum honorierte diese Szenen auch prompt mit spontanem Gelächter. Ebenso eigenartig wirkt es, wenn der Hauptdarsteller gegen Ende scheinbar stundenlang durch Eiswasser schwimmt, ohne dabei zu erfrieren (nachdem er kurz zuvor seinen Kollegen verkündet hatte, dass eben dies komplett unmöglich sei).

Zudem gingen die Filmemacher teilweise recht rücksichtslos vor. Für die Aufnahmen der einstürzenden Gletscher wurden diese offensichtlich kurzerhand gesprengt. Ein Eisbär wurde erst mit großen Eisbrocken und dann sogar mit einem Speer angegriffen – und es sah nicht so aus als ob dies reine Filmtricks gewesen seien.

Auch die Schauspielerische Leistung ist… uhm… begrenzt. Insbesonders die ersten Szenen in denen Sepp Rist spielt, sind gruselig. Aber auch Leni Riefenstahl spielt nicht überzeugend.

Nunja, empfehlen würde ich den Film niemandem, aber es war schon lustig ihn anzusehen.