Häufigere Veröffentlichungen = mehr Leser

Gute Inhalte sind der Schlüssel zum Erfolg eines Blogs – das dürfte nicht weiter überraschen. Auffallend ist jedoch, dass nicht nur die Qualität der Inhalte zählt, sondern auch die Frequenz ihrer Veröffentlichung.

Fast jedes erfolgreiche Blog veröffentlicht in einem atemberaubenden Tempo. Beispiele dafür gibt es viele: Basic Thinking (siehe auch Roberts Trafficreport inklusive Artikel-Zahlen), Spreeblick, Schockwellenreiter, Bildblog – sie alle posten durchschnittlich deutlich mehr als einmal pro Tag. Boing Boing mit seinen täglichen hunderttausenden Zugriffen erschlägt seine Leser gar mit ungefähr 20 Artikeln pro Tag.

Wer kennt ein gut besuchtes Blog, auf dem weniger als ein Artikel pro Tag veröffentlicht wird? Ich jedenfalls nicht. Selbst die Zahl der bekannten Blogs, die nur einmal täglich aktualisiert werden, dürfte verschwindend gering sein.

Woran liegt das wohl? Zum einen erhöhen häufige Veröffentlichung generell die Sichtbarkeit innerhalb der Blogosphäre. Blog-Suchmaschinen wie Technorati ordnen ihre Suchergebnisse chronologisch. Wer also erst kürzlich veröffentlicht hat, bekommt somit auch eine bessere Position in den Suchergebnissen. Je häufiger man veröffentlicht, desto häufiger ist man demzufolge auch auf guten Positionen zu finden. Ebenso führen häufige Veröffentlichungen zwangsweise auch zu mehr Artikeln insgesamt. Damit ist man auch mit mehr Seiten im Index normaler Suchmaschinen vertreten, und kann damit auch dort häufiger gefunden werden.

Viele Leser sind auch einfach Informationssüchtig. Sie kleben praktisch an ihrem Feedreader und hoffen auf neue Nachrichten (zeitweise kann man auch mich leider dieser Spezies zuordnen). Ein häufiger Nachschub an Info-Drogen kommt dieser Benutzergruppe sehr entgegen und bindet sie daher leichter als Stamm-Leser.

Was kann man also tun um diesen Effekt auszunutzen? Öhm… ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Möglichst häufig gute Inhalte schreiben natürlich, aber das dürfte mehr Zeit in Anspruch nehmen als der durchschnittliche Blogger zur Verfügung hat.

Wenn es in das eigene Blog-Bild passt kann man auch versuchen mehr kurze, wenig zeitaufwändige Artikel im Stil von „Schaut mal was ich da gefunden habe“ zu schreiben. Ich persönlich hätte da allerdings Angst, dass mein Blog zu sehr sinnlos zu rauschen beginnt, also sollte man damit vielleicht vorsichtig sein.

4 thoughts on “Häufigere Veröffentlichungen = mehr Leser
  1. Bleibt die Frage ob die häufigen Posts auch wirklich gelesen und nicht nur überflogen werden. Ich denke, daß viele Sachen einfach nur oberflächlich von einem Teil der Besucher gelesen wird, was man dann z.T. auch an den TB’s/PB’s sieht.
    Zahlen sind die eine Seite aber wenn jemand regelmäßig mal vorbei schaut und dann immer zurückblättert bis zu der Stelle wo er vor einer Woche aufgehört hat ist das doch auch schön. Ich war z.B. heute wieder hier und habe zurückgeblättert bis zum Posting bei meinem letzten Besuch. Habe dabei einiges Neues gefunden – wie z.B. die Sache mit dem DVD-Kopierschutz [man kann ja schließlich nicht immer vor Heise sitzen].
    Vielleicht hilft es ja ein wenig auf die Verweilzeiten zu schauen ;)
    Schade ist nur, daß viele Besucher keine Kommentare hinterlassen. Aber ich denke, daß man da beim „deutschen Normalsurfer“ noch ein Jahr braucht, bis er das als Möglichkeit erkennt. Wobei dann wieder die Frage ist, wie gut dann noch die Kommentare sind …
    Ach und mindestens einen guten Blog kenne ich, der ‚relativ‘ wenig postet – aber dafür trotzdem gut gelesen wird:
    Geralds SEO Blog.

  2. Höchstwahrscheinlich werden allzuhäufige Postings nur überflogen, das stimmt. Wie man das an Trackbacks erkennen kann, ist mir aber nicht ganz klar.

    Ich finde es auch toll, wenn Leute durch mein Blog blättern. Es ist ja eines meiner Ziele, nicht nur Ein-Seiten-Besucher zu haben, sondern die Leute zu möglichst langen Aufenthalten zu verführen. :)

    Das mit den Kommentaren ist leider auch wahr. Ich denke aber das liegt nicht daran, dass die Menschen die Möglichkeit nicht erkennen, sondern dass sie generell schweigsam sind. Ich kommentiere ja selber auch nur höchst selten.

    Und Geralds Blog ist in der Tat ein gutes Gegenbeispiel, das hatte ich vergessen. Allerdings ist das halt nach meiner Beobachtung eher die Ausnahme.

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