Filmkritik: Elementarteilchen

Michael Djerzinski (Christian Ulmen) ist ein mehr als introvertierter Zeitgenosse. Er ist ein wissenschaftliches Genie, ist aber scheinbar unfähig das Leben zu genießen oder auch nur einmal zu lachen. Als sein Kanarienvogel stirbt landet er nach einer halben Minute im Mülleimer. Logisch, was sollte er auch sonst damit machen?

Sein Halbbruder Bruno Klement (Moritz Bleibtreu) hingegen erliegt den Reizen einer seiner Schülerinnen, schreibt in seiner Freizeit Rassenhass und beruhigt sein Baby mit Hilfe von Schlaftabletten. Nachdem seine Annäherungsversuche bei der Schülerin nicht auf Gegenliebe stoßen, wird er endgültig zum kompletten Wrack.

„Elementarteilchen“ erzählt die Geschichte dieser beiden Brüder, ihrer Vergangenheit und ihrer Beziehungen. Eigentlich jeder Charakter in diesem Film ist dabei total gestört. Wirklich jeder. Dieser Gestörtheitsfaktor macht den Film interessant.

Leider ist insbesonders die Geschichte von Bruno dermaßen krank, dass das Angucken dieser Teile nicht wirklich Spaß macht. Der Rest des Films schwankt zwischen schön, schön krank und langweilig. „Elementarteilchen“ ist kein Film den man gesehen haben muss, aber man kann ihn sich durchaus auch angucken.

Informationen

Schulnote: 3
Filmstart: 23.2.2006
IMDb: Elementarteilchen (2006)
Trailer: www.elementarteilchen.film.de

8 thoughts on “Filmkritik: Elementarteilchen
  1. NEIN

    du hast elementarteilchen gesehen – wollte immer schon mal was von houellebecq lesen – dann habe ich gesehen dass elementarteilchen verfilmt wird und habe ich drauf gefreut – und nun? schulnote 3? grummel – gehe trotzdem rein wenn er kommt

  2. Es kann gut sein, dass er Dir besser gefällt. Du bist glaube ich mehr ein „Charakter-Film-Mensch“ als ich. :)

    Mal abgesehen davon sollte man die Schulnote nicht überbewerten. Es ist schließlich unglaublich schwer, Filme in so ein Schema zu zwängen und das dann auch noch konsistent zu halten.

    Mal abgesehen davon habe ich irgendwie die Vermutung, dass die Geschichte als Buch besser wirkt… aber ich kenne das Buch nicht, daher habe ich eigentlich keine Ahnung. ^_^

  3. ich war drin

    fand ihn ziemlich gut – hm – schulnote 2+ vll

    ich glaube uebrigens das ein nicht unerheblicher teil unserer gesellschaft total gestoert ist – das schoene an dem film ist das am ende alle das beste draus gemacht haben

  4. Bei 2+ liegen unsere Wertungen ja garnicht sooo weit auseinander. :) Ich glaube, 3+ wäre bei mir auch passender.

    Mit dem total gestört könntest Du recht haben. In der Tat ist das auch ein wirklich schöner Aspekt an dem Film (dass sie das beste draus gemacht haben).

    „Dem Vernehmen nach war er dort glücklich“. :)

  5. ich habe den Film auch gesehen, und denke erwachsene Leute können drüber diskutieren. Aber dass dieser Film als Komödie ab 12 Jahren freigegeben ist, halte ich für einen Skandal.

  6. Pingback: Creation Noise
  7. Habe den Film nach langer langer Zeit heute zum 2. Mal gesehen. Ich fand ihn im ersten Anlauf ziemlich mies. Aber ich war damals ziemlich gestresst. Nun bin ich etwas entspannter, da Urlaub und hab mich einfach noch mal unbefangen auf die Elementarteilchen eingelassen. Dabei habe ich meine Meinung doch erheblich geändert. Wenn auch der Film auf den ersten Blick aus sehr extremen Charakteren zu bestehen scheint, so sind doch die zusammenhänge schlüssig. Der Film komprimiert schlichtweg einfach nur gut ein duzend tragische Lebenswege, von der verunfallten Großmutter, über die beiden „unglücklichen“ Brüder, bis hin zu den Krankheitsgeschichten ihrer Freundinnen. Es kommt mir so vor, als ob aus 5-6 Kurzgeschichten eine zusammenhängende Story geflochten wäre. Da wäre zum einen das oft traurige Schicksal von Hippie-Kindern, die Angst um die zunehmende Wahrwerdung von Aldous Huxley bis hin zur schweren Entscheidung zu einem behinderten Lebenspartner zu stehen…
    Vielleicht ist alles auf einmal ein bisschen viel für einen netten Kinoabend. Aber in entspannter Athmosphäre muss ich sagen, wirken vor allem die tollen Szenen mit der Creme de la Creme des gegenwärtigen deutschen Kinos. Wer den Film vor allem auf der Gefühlsebene auf sich wirken lässt, der wird meiner Meinung nach nicht enttäuscht werden.

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