Laut Dr. Ian Walker halten Autofahrer beim Überholen weniger Abstand zu Fahrradfahrern, wenn diese einen Helm tragen.
Dr. Walker ist Verkehrspsychologe an der University of Bath in Großbritannien. In einem Selbstversuch als Radfahrer hat er den Abstand zu über 2500 überholenden Fahrzeugen gemessen. Die Hälfte der Zeit trug er dabei einen Helm, die andere nicht.
Wenn er einen Helm trug, kamen ihm die anderen Fahrer durchschnittlich 8,5 Zentimeter näher. Während des Versuchs wurde er zweimal angefahren – beide Male trug er einen Helm.
Als Ursache vermutet Dr. Walker, dass helmtragende Radfahrer als erfahrener wahrgenommen werden, die seltener unvorhergesehene Bewegungen machen. In Wirklichkeit werden unvorhergesehene Bewegungen jedoch häufig durch Straßenfehler oder ähnliches ausgelöst.
Neben dem Helm wirkt sich auch das Geschlecht des Radfahrers auf den Abstand aus. Frauen wird beim Überholen durchschnittlich mehr Platz gelassen (~14 Zentimeter).
Ebenso gibt es Unterschiede bei der Art des überholenden Fahrzeuges. LKWs überholen dichter als PKWs (~19 Zentimeter dichter) und Busse lassen sogar noch weniger Platz (~22 Zentimeter weniger als PKWs).
Ich persönlich vermeide es eh, auf befahrenen Straßen zu fahren. Mir ist es einfach viel zu gruselig, wenn andauernd eine Tonne Blech an einem vorbeidonnert. Nur zu doof, dass es hier in Stuttgart kaum Fahrradwege gibt… *seufz*
Links
Pressemitteilung der University of Bath
Projekthomepage von Dr. Walker
Die Helmpflicht für Fahrradfahrer ist echt ein Dauerbrenner. Wir haben dazu einmal aktuelle Quellen zusammengetragen und konnten uns unseren Senf nicht verkneifen.
Fazit: lieber Luft an den Kopf lassen und vorsichtig fahren.
Ich habe einmal einen Bericht gesehen, in dem die Mutter eines mit Helm verunfallten Sohnes eine groteske Aussage gemacht hat: Sie würde ihrem Sohn keinen Helm mehr auf den Kopf setzen, da er bei seinem Sturz eine Gehirnerschütterung hatte! Mich würde einmal interessieren, welche Folgen der Sturz ohne Helm gehabt hätte!