Krankes Teleobjektiv: Carl Zeiss Apo Sonnar T* 4/1700

Krankes Teleobjektiv

Bisher habe ich den Titel „krankes Teleobjektiv“ für mein (billiges und kaum brauchbares) 650-1300mm Tele verwendet. Scheinbar muss ich mir dafür einen neuen Namen suchen, denn Zeiss hat auf der letzten Photokina das krankeste Teleobjektiv vorgestellt, das ich bislang kenne.

Carl Zeiss Apo Sonnar T* 4/1700 nennt sich das Monstrum. Es hat eine Brennweite von 1700mm bei Blende 4. Zum Vergleich: Mein Billigtele hat bei 1300mm schon Blende 16. Blende 4 ist schon besser als bei den meisten normalen Zoomobjektiven, ganz zu schweigen von normalen Teleobjektiven.

Um so viel Licht durch das Objektiv zu bekommen, hat Zeiss 15 ebenso kranke Linsen verbaut. Einige der Linsenrohlinge wogen laut Golem über 25 Kilogramm und kosteten mehr als eine Luxuslimousine. Das ganze Objektiv wiegt erdrückende 256 Kilogramm.

Es ist das größte zivile Tele-Objektiv, das jemals gebaut wurde […].

Wieviel dieses kranke Tele kostet ist leider nicht bekannt. Scheinbar ist es eine Einzelanfertigung für einen Käufer aus dem Emirat Qatar. Angeblich will er damit Tierfotografie im Mittelformat betreiben.

(via Golem.de, siehe auch die entsprechende Pressemitteilung)

9 thoughts on “Krankes Teleobjektiv: Carl Zeiss Apo Sonnar T* 4/1700
  1. Jedenfalls braucht man sich keine Gedanken um eine Stativschelle machen zu müssen oder überhaubt um ein Stativ. Man legt es einfach auf den Boden.

    Ich hatte mal einen Bericht gesehen in dem es um eben dieses Objektiv ging (befand sich noch in der Entwicklung) ein Firmensprecher sprach davon, dass eine Vorgabe gewesen sein soll, eine Zeitung aus einem Kilometer Entfernung lesen zu können.

    Und wo bekommt man nun den passenden Polfilter her?

  2. Krank? Das ist gar kein Ausdruck :-)

    [Allerdings muss ich natürlich gestehen, dass ich schon gerne durch diese Linsen gucken würde. So rein spaßeshalber.]

  3. wieso krank – endlich hat Zeiss Photo mal was gemacht, woran Geld zu verdienen ist – und die Ingenieure hatten was zu spielen – riesen Linsen schleift man da täglich in viel engeren Specs (Lithooptiken z.B. haben fast 1000fach engere Toleranzen)
    Wer will den die anderen Sachen aus OKO haben, Leica macht sowas ‚genauso‘ gut & das schon seit Jahrzehnten – die ZI von Coasina halte ich persöhnlich für einen schlechten Scherz

  4. achja, das ist keineswegs ein Tele für Kleinbildkameras, es past an eine Hassy 203 (6×6 Mittelformat), hat also einen Bildkreis größer 80mm (nicht wie Kleinbild etwa 45mm)

  5. Das Objektiv kostete wohl 4 Mio. Dollar. Fotografiert werden soll damit die Oryxantilope – das Wappentier des Emirats Katar. Es ist ein sehr scheues Tier mit einer großen Fluchtdistanz – daher die 1700mm.

  6. Absolut irre! Leider wird auf keiner Seite erwähnt, welche Maße das Ding hat, ausser, das es lächerliche 256 kg wiegt!D.H nichts für den Safari Urlaub :-)
    Außer man macht aus dem 4×4 ein fahrbares Stativ*s.
    Aber durchschauen muß sensationell sein.

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