Filmkritik: The Sky Crawlers (Sukai kurora)

The Sky Crawlers - Poster

Inhalt

Zischen Rostock und Lautern herrscht Krieg. Luftkrieg. Als Piloten für die propellergetriebenen Kampfflugzeuge kommen ausschließlich Kildren zum Einsatz – Kinder die niemals alt werden.

Yuichi wird auf einer Basis von Rostock stationiert um den Piloten Jin-Roh zu ersetzen. Was mit seinem Vorgänger geschehen ist will man ihm nicht sagen. Da der Alltag immer mehr zu einer verschwommenen Zeit wird, drehen sich seine Gedanken um das Schicksal seines Vorgängers. Und was die Kommandantin wohl damit zu tun hat.

Rezension

The Sky Crawlers (Originaltitel: Sukai kurora) ist der neue Film von Mamoru Oshii (Ghost in the Shell, Avalon). Wiedermal hat er eine interessante Welt erschaffen, deren Rahmengeschichte und Gestaltung den größten Reiz an The Sky Crawlers ausmachen.

The Sky Crawlers: Luftkampf

Der ewige Krieg spielt sich in einer Umgebung ab, die sich nicht recht zuordnen lässt. Die Basen von Rostock liegen in einer Landschaft, die ein wenig an Irland erinnert. Der Krieg wirkt transatlantisch, könnte also zwischen Europa und Amerika stattfinden, was aber nie genauer ausgeführt wird. Maschinen, allen voran die Kampfflugzeuge, haben eine schöne Retro-Gestaltung. Die Basis ist mehr eine Villa als eine militärische Einrichtung. Die Umgebung ist extrem verlassen mit weiten unbesiedelten Gebieten.

Die Optik ist dabei schön gemacht. Die actionreichen Luftkämpfe sind eine größtenteils computeranimiert, was sich sehr gut in die ansonsten gezeichneten Bilder und Figuren einpasst.

The Sky Crawlers: Detailaufnahme im Luftkampf

Und auch der Krieg selbst ist faszinierend, mit seiner endlosen Sinnlosigkeit und an Firmen ausgelagerter Kriegsführung und dennoch extrem friedlicher Umgebung. Die Kriegsverhältnisse sind das spannendste, was Stück für Stück im Film beschrieben wird.

Yuichi mit der Kommandantin in The Sky Crawlers

Doch die Handlung ist leider extrem öde. Während der Mamoru Oshii versucht darzustellen, wie sich der endlose Kriegsalltag in den Köpfen der Beteiligten zu einem verschwommenen Brei formt, verbreitet er hauptsächlich Langeweile im Publikum. Es dümpelt einfach alles vor sich hin. Ein Festivalbesucher berichtete mir später sogar, er sei während The Sky Crawlers eingeschlafen. Die Vorstellung war um 16:45.

Und das Ende ist auch nicht wirklich zufriedenstellend. Es lohnt sich allerdings bis nach dem Abspann sitzen zu bleiben. Es kommt nochmal ein Inhaltsfetzen, der zumindest ein wenig aufklärt.

Fazit

The Sky Crawlers bietet eine schöne Optik und einen interessanten Hintergrund, aber die ausgeprägte Langeweile macht den Filmgenuss leider schwer bis unmöglich. Als Kurzfilm wäre das vielleicht ok, aber für über zwei Stunden passiert einfach viel zu wenig. Schade.

Weitere Meinungen zu The Sky Crawlers

„The Sky Crawlers ist ein ausgesprochen ruhiger Film, der dennoch fesselt aber, so finde ich, sich dabei nicht wie ein Film anfühlt, sondern eher wie ein zum Nachdenken anregendes Buch. Die Handlung schreitet kaum voran, sie wird mit kleinen, unbestimmten Zeitsprüngen dargebracht und scheint Ausschnitte aus einem längerwährenden Prozess darzustellen.“ (Prechaos.de)

Sonstige Informationen

IMDB: Sukai kurora (2008)

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