Filmkritik: „Alles was ich an euch liebe“ („Seres Queridos“)

Was wäre wenn… eine spanische Jüdin einen Palästinenser heiraten wollte? Liefe es ähnlich wie in „Alles was ich an euch liebe„, würde wahrscheinlich die ganze Familie in absurden Verwicklungen versinken. Vielleicht würde auch jemand von einer Suppe erschlagen.

In „Alles was ich an euch liebe“ (Originaltitel: „Seres Queridos“) wimmelt es nur so von kranken Charakteren und ebenso kranken Situationen. Eigentlich sind das beste Vorraussetzungen für einen wunderbar kranken Film (ich liebe kranke Filme), aber leider schaffen es die beiden Autorenfilmer Dominic Harari und Teresa Pelegri nicht, diese Vorraussetzungen auch zu nutzen. Was auf den ersten Blick so schön absurd erscheint, wird bald platt. Viel zu häufig versuchen die Filmemacher Lachen zu provozieren, indem sie einfach irgendwelche peinliche Momente konstruieren.

Auch das Grundthema des jüdisch-palästinensischen Konfliktes wird nur oberflächlich behandelt. Eigentlich dient er nur als Aufhänger um eine Familienkomödie zu inszenieren. An den Stellen, die etwas tiefgreifender auf diesen Konflikt eingehen wollen, wirkt das Thema dann plötzlich künstlich aufgesetzt.

Tja, schade eigentlich.

Kinostart: 1.12.2005
Schulnote: 3,5
gezahlter Eintritt: 1,50 €
Trailer: beim Verleih