Filmkritik: King Kong (2005)

Über die Handlung von „King Kong“ muss man wahrscheinlich nicht viel erzählen. Fast jeder kennt diesen Klassiker, der so schaurig-traurig-schön eine ungewöhnliche Liebesgeschichte hinter einer Fassade aus Action und Abenteuer verbirgt. Auch Peter Jackson ist mit seiner Neuverfilmung diesem Prinzip treu geblieben, hat jedoch einige neue Akzente gesetzt.

Ausgestattet mit modernster Weta-Macht – und einem Budget von ca. 200 Millionen Dollar – hat er eine bildgewaltige Inszenierung von King Kong geschaffen. Einerseits zurückhaltend, wie beispielsweise mit verträumten Bildern einer Seereise vom Anfang des Jahrhunderts, und andererseits atemberaubend, wie bei halsbrecherischen Stapelnde-Dinosaurier-Einstürzende-Schluchten-Verfolgungsjagten. Auch die Animation des Hauptcharakters ist beeindruckend: Selten wirkte ein Riesengorilla so menschlich wie in diesem Film.

Einige Peter-Jackson-Fans werden sich bei diesem Remake sicherlich auch an „Braindead“ erinnert fühlen. Die Ureinwohner von „Skull Island“ könnten zu großen Teilen direkt von den Zombies aus Braindead abstammen und der auffallend wenig ernsthafte Anfang von King Kong hat einen recht ähnlichen Humor wie der Splatter-Klassiker (allerdings ohne das Splatter). Diese Komik zieht sich weiter durch den gesamten Film, wenn auch nicht immer so konzentriert wie zu Beginn. Ob sich das mit dem tragisch-ernsten Grundthema von King Kong verträgt, muss jeder für sich selbst entscheiden – mich hat es nur selten gestört.

Auffallend ist der häufige schnelle Wechsel zwischen Komik, Brutalität, Tragik – und teilweise Ekel. Die Weta-Magier haben für King Kong absolut realistische und teilweise quälend widerwärtige Monster geschaffen, denen immer wieder auch liebgewonne Charaktere grausam zum Opfer fallen. Für Zartbesaitete ist King Kong der falsche Film.

Good things never last.

Insgesamt ist King Kong durchaus sehenswert, wenn auch schrecklich traurig :(. Wer ihn sehen will, sollte allerdings ausreichend Zeit mitbringen. Epische 187 Minuten dauert das Spektakel – und man hat das Gefühl, er hätte problemlos noch mehr Zeit in Anspruch nehmen können.

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3 thoughts on “Filmkritik: King Kong (2005)
  1. Meinungen sind ja Gott sei dank verschieden. Ich fand den Film zum Beispiel gar nicht so traurig.
    Aber vielleicht auch nur weil man schon wusste wie es ausgeht!?

    Off-Topic: Schöne Fotos machst du!!!
    RESPEKT

  2. Vielleicht bin ich auch einfach nur anfällig für sowas… ich fand das Original schon schrecklich traurig. :)

    Dankeschön übrigens. *verbeug* ^_^

  3. also der film hat mich auch nicht wirklich traurig gemacht – liegt wohl daran dass mich dinge im film gestoert haben und ich es dann alles sehr als „filmisch nicht in ordnung“ empfinde und nicht als traurig

    und nochwas: meine kritik wurde verlinkt – juhu!!!

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