Filme drehen ist cool, keine Frage. Dank günstiger Digitaltechnik versuchen sich immer mehr Menschen als Filmemacher.
Unglücklicherweise stehen viel Hobby-Filmemacher nach einem Haufen Arbeit mit einem Kurzfilm da, der eben nicht cool ist. Viel zu oft liegt das Problem nicht an einer mangelhaften filmischen Umsetzung, sondern viel tiefer. Schon die Geschichte hinter dem Film funktioniert nicht richtig.
Um dem entgegenzuwirken kann man einer simplen Regel folgen: „Erst die Geschichte, dann der Film“. Besonders im Hobby-Bereich stürzen sich viele Regisseure direkt auf die Dreharbeiten, ohne die Geschichte selber zuvor getestet zu haben. Eine gute Geschichte funktioniert auch als reiner Text. Bevor man den eigentlichen Film realisiert, kann man also auch einfach erstmal nur die Geschichte sauber aufschreiben und ein paar Leuten präsentieren.
Bei diesen „Beta-Testern“ zeigt sich dann, ob die Handlung überhaupt funktioniert, ob sie für andere interessant ist, und ob sie sie so verstehen, wie sie gedacht ist. Man selber steckt meistens viel zu tief in der Geschichte drin, um sie noch objektiv beurteilen zu können. Falls die Beta-Tester Probleme mit dem Inhalt haben, kann man relativ leicht noch daran feilen. Ist die Geschichte erstmal verfilmt, kann man meistens nicht mehr viel ändern – zumindest nicht mit vertretbarem Aufwand.
Wenn man also eine Geschichte hat, die als Text funktioniert, dann wird es gleich sehr viel schwerer – wenn auch nicht unmöglich – einen schlechten Film zu produzieren. Schlechte Filmtechnik verzeiht das Publikum schließlich sehr viel leichter als langweiligen Inhalt.
P.S.
Natürlich ist auch diese Empfehlung kein unumstößliches Gesetz. Es gibt durchaus Filme, die auch nur als Film funktionieren (z.B. Koyaanisqatsi). Ein Großteil aller Filme müsste aber auch als Text funktionieren.