Filmkritik: „Jede Sekunde zählt“ („The Guardian“)

Kevin Costner und Ashton Kutcher

Ben Randall (Kevin Costner) ist ein Rettungsschwimmer der US-Küstenwache. Bei einem Einsatz kommt seine gesamte Crew ums Leben, er überlebt als einziger. Daraufhin wird er von seinem Chef in ein Ausbildungszentrum der Küstenwache abkommandiert. Dort soll er so lange als Chefausbilder dienen, bis er wieder in Form ist.

Die Ausbildung ist hart und gleicht einem militärischen Drill. Viele Anwärter fliegen schon nach kurzer Zeit aus dem Programm. Nur Jake Fischer (Ashton Kutcher) glänzt immer wieder durch Hochleistungen. Gleichzeitig kollidiert sein übermäßiges Ego regelmäßig mit dem von Ben.


Öhm… ja, viel mehr gibt es zur Geschichte nicht zu sagen, denn viel Handlung hat „Jede Sekunde zählt“ (Originaltitel: „The Guardian“) eigentlich nicht. Das bisschen an Geschehen, lässt meistens auch noch ziemlich gut vorhersehen.

Der ganze Film wirkt wie ein Imagefilm für die U.S. Coast Guard mit einer Handlung nach Schema F. Wir haben unseren alten Helden mit menschlichen Seiten und Schwächen, sowie den Aufbau des jungen Helden, mit ebenso menschlichen Seiten und Schwächen. Dazu noch eine Standard-Liebesgeschichte und ein paar tolle gemeinschaftliche Ausbildungserlebnisse und schon ist jeder begeistert wie toll die Jungs von der Küstenwache doch sind. Zumindest war das wahrscheinlich der Plan.

Die Realität sieht anders aus: Die Story nervt vor Plattheit und den selbstbewussten Jünglingsheld hasst man, sowie er den Mund auf macht. Zudem habe ich jetzt den Eindruck, dass die amerikanische Küstenwache ein ziemlich militärischer Verein ist, mit einer ebenso militärischen Ausbildung. Dass unsere Helden Konflikte in Bars vorzugsweise mit Gewalt lösen (der erste Schlag kam jedes Mal von einem Küstenwachenmenschen), bessert das Image natürlich auch gewaltig auf.

Hatte ich schon erwähnt, dass „Jede Sekunde zählt“ langweilig und vorhersehbar ist? Die Dramaturgie ist irgendwie auch nicht in sich stimmig, denn ich hatte vier mal das Gefühl, der Film sei zuende, aber es ging jedes Mal doch noch weiter.

Kurz gesagt: Schaut Euch besser was anderes an.

Informationen

Schulnote: 5
Filmstart: 19. Oktober 2006
Regie: Andrew Davis
IMDb: The Guardian (2006)

17 thoughts on “Filmkritik: „Jede Sekunde zählt“ („The Guardian“)
  1. Im Trailer: Costner sagt zu Kutcher (wohl im ersten Akt), dass er im Zweifelsfall rettet, was zu retten ist und danach selbst in Sicherheit schwimmt.

    Meine Frage nun an dich: Entscheidet sich Kutcher im Finale anders, oder [zensiert]?

  2. Ich kenne den Trailer nicht. Deiner Frage über das Ende nach scheint er aber einen falschen Eindruck zu erwecken.

    Soll ich Dir wirklich das Ende verraten? (wenn mache ich das aber per E-Mail… für den fall, dass hier trotz meiner Kritik jemand den Film noch sehen will)

  3. Ich habe Dir die Auflösung per E-Mail geschickt.

    Das überraschendste an dem Ende war meiner Meinung nach, dass es wirklich das Ende war, nachdem ich ja schon viermal zuvor dachte, der Film sei zuende. :)

  4. Ich finde den Film total KLASSE und kann nicht verstehen, wie man ihn so runter machen kann. Du scheinst Ashton Kutcher ja nicht besonders zu mögen, Freundinnen von mir mögen Ashton Kutcher und Kevin Costner auch nicht, sie fanden den Film auch nicht so gut, aber ich glaube, dass einem der Film gefallen muss, wenn man die beiden mag. Die MUSIK ist super gut gelungen und der Film ist voller Spannung und Gefühl. Ich dachte auch nur ein einziges Mal, dass er endet und das war am Ende (wo bei ich zugeben muss, dass dieses nicht besonders gelungen ist :so frei nach dem Motto, [… zensiert…]). Auch muss ich gestehen, dass ich es nicht besonder überzeugend finde, dass Ashton sich in ernsthaft in eine alte Lehrerin verliebt und noch nicht mal mit anderen Mädchen flirtet.
    Doch in solch einem bewegenden und fantastischen Film, in dem man mit weint und die kälte durch einen geht, wenn die Schwimmer in dem frostigen Meer sind, sind diese beiden Punkte nur eine Kleinigkeit.
    Ich emphele diesen Film wirklich allen, die Ashton und Kevin mögen!

  5. Ich bin Schauspielern gegenüber eigentlich immer recht neutral. Weder mit Kevin Costner, noch mit Ashton Kutcher habe ich ein Problem, sie sind auch eine passende Besetzung.

    Dass ich Jede Sekunde zählt schlecht finde, liegt nicht an den Schauspielern, sondern an der Geschichte. Die finde ich einfach schrecklich.

    Übrigens hat sich auch keiner meiner Mitbewohner, die den Film genauso schlecht fanden, über die Schauspieler beschwert.

  6. Hab den Film gerade gesehen und finde ihn sehr gut. Ich bin selbst Rettungsschwimmer, Air-Rescue und war bei der Marine mit entsprechenden Ausbildungen. Der bemängelte Drill der in diesem Film gezeigt wird kratzt nur oberflächlich an der Realität. Die Wirklichkeit ist sehr viel härter und wie üblich im US-Streitkräften sehr fordernd. Die Ausbildung bei der USCG ist eine der härtesten im Rettungswesen. Sie ist für die Rescues nicht nur Fitnesstraining und Spass, sondern überlebenswichtig.

    Nebenbei waren (für mich als Kerl) die zwischenmenschlichen Beziehungen im Film eher nebensächlich. Für meinen Geschmack hätte mehr von den Ausbildungseinheiten und wirklichen Rettungseinsätzen gezeigt werden müssen(Doku-like). Wäre sonst aber nicht Massentauglich (Für die Mädels sind halt andere Dinge wichtig).

    Für Insider ist der Film sehenswert, für alle die A. Kutcher, bzw. K. Costner mögen ebenfalls. Alle anderen die weder das Eine noch das Andere für sich behaupten können gilt, und hier wirds mal unsachlich: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten…

    ;-)

  7. Ich bin offensichtlich kein Freund von militärischem Drill, aber ich wollte mit meiner Kritik daran niemandem zu nahe treten. Verzeihung, falls ich das getan habe. Ich habe den entsprechenden Abschnitt jetzt etwas neutraler formuliert.

    Unabhängig davon ist Jede Sekunde zählt nunmal kein Dokumentarfilm, sondern ein Unterhaltungsfilm – oder Werbefilm. Wenn es ein Werbefilm ist, fühle ich mich ziemlich über den Tisch gezogen, denn für Werbung will ich keinen Eintritt zahlen. :) Als Unterhaltungsfilm finde ich ihn (wie beschrieben) einfach nicht unterhaltend.

    Mit dieser Kritik will ich nicht die dargestellten Rettungskräfte kritisieren, sondern diesen Film als solches.

    Ein echter (neutraler und gut gemachter) Dokumentarfilm hätte mich wahrscheinlich mehr überzeugt.

  8. Sehr guter Film, eine sehr ausdrucksvolle kameraperspektive . Aber der Eigentliche Grund, warum ich hier ein schreibe, ist dass cih gern die Interpreten sowie die Titel der Songs die indem Film zuhören sind gerne haben würde!

  9. Also ich hab den Film gestern gesehen und war mir der überwiegenden schlechten Kritik bewusst,aber ich fand ihn sehr gut.Vielleicht liegt das zum Teil daran,dass ich Ashton Kutcher voll geil finde…
    Ich finde ihn auch sehr interessant, da ich vorher über solche Rettungskräfte gar nichts wusste:/
    Ich kann den Film empfehlen,ist aber wie bei jedem anderen Film Geschmackssache.
    Isi

  10. Ich finde den Film sehr gut. Habe ihn mir schon kurz nach Veröffentlichung im Kino angesehen und mir auch die DVD gekauft. Ich verstehe nicht, wie sich manche so über den Film aufregen können, ich weiß gar nicht, was an der Story des Films platt sein soll, nur in einer Sache kann ich euch rechtgeben, die Liebesgeschichte war wirklich unnötig. Ansonsten im Großen und Ganzen ein sehr interessanter und gelungener Film mit guter Musik.

  11. Ich finde den Film richtig hammer geil! Ich weiß gar nicht was ihr alle gegen den habt!
    Der ist einfach seheswert, denn wo erfährt man sonst was über die eigentliche Arbeit von rettungschwimmern???

  12. Uhm… also ich würde Jede Sekunde zählt nicht als Informationsquelle in Bezug auf Rettungsschwimmer nehmen. Da solltest Du Dir lieber einen richtigen Dokumentarfilm ansehen.

    Also selbst wenn ich eine bessere Meinung von The Guardian hätte würde ich davon abraten. Spielfilme sind einfach keine verlässliche Informationsquelle. Sie ändern zuviel zugunsten der Dramaturgie, als dass man sie noch als verlässliche Informationsquelle bezeichnen könnte.

  13. Deine Bewertung des films „Jede Sekunde zählt – The guardian“ is lächerlich. Ich zweifel daran das du den Film wirklich angeschaut hast. An alle die dies lesen ist zu empfehlen den Film anzuschaun , da er sehr gut ist.

    „Dass unsere Helden Konflikte in Bars vorzugsweise mit Gewalt lösen (der erste Schlag kam jedes Mal von einem Küstenwachenmenschen), bessert das Image natürlich auch gewaltig auf.“

    Das zeigt mir das du den Film nicht angeschaut hast sonst wüsstest du das nicht immmer ein „küstenwachenmensch“ zugeschlagen hätte ……

  14. Ich habe ja schon einige Kritik für meine Kritiken geerntet, aber mir hat noch nie jemand vorgeworfen, den kritisierten Film nicht gesehen zu haben.

    Ich glaube, das ist so ziemlich der bodenloseste Vorwurf, der bisher kam, gratuliere. :)

  15. Hi,
    also aller Kritik in Ehren, aber ich fand den Film sehr gut. Nur ab und zu, als A.K. mal angegeben hatte, dass er nun alle Rekorde brechen wolle usw. fand ich bisschen platt. Aber das gibts immer wieder in irgendwelchen Filmen. Nicht alle Filme sind immer perfekt und Kritikpunkte gibt es immer wieder. Trotzdem werde ich diesen Film immer wieder weiter empfehlen.
    Kann mir jemand sagen ob es eine CD mit der ganzen Musik von dem Film gibt??
    Interessiere mich sehr für die Lieder.

    Ich danke Euch
    Grüße

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