Filmkritik: [Rec]

[Rec] - Poster

[Rec] ist eigentlich besonders cool, wenn man noch nicht so genau weiß, was einen erwartet. Wer sich von den folgenden beiden Stichworten nicht abschrecken lässt, sollte ihn daher einfach ansehen, ohne den Rest zu lesen: Horror, Blut. :)

Ansonsten hier noch eine weitere Detailstufe:

Kurz-Rezension

[Rec] ist ein Horror-Film im Blair-Witch-Style mit ziemlich rasantem Tempo. Die Bilder sind etwas arg wackelig und manche Panik etwas arg künstlich, aber die Gesamtstimmung ist dafür sehr intensiv und mitreißend.

Kurz gesagt: Nicht unbedingt innovativ, aber sehr gut gemacht und sehenswert.

Und für diejenigen, die wirklich noch mehr wissen wollen, hier die komplette Filmkritik:

Inhalt

Ein Fernsehteam will für einen typischen Reality-TV-Beitrag eine Nacht lang eine Gruppe Feuerwehrmänner begleiten. Im ersten Einsatz der Nacht geht es um eine Frau, die in Ihrer Wohnung wild schreit. Wahrscheinlich ist sie gestürzt, aber die Tür ist abgeschlossen und niemand kann nachsehen. Also rückt die Feuerwehr – mit dem Fernsehteam im Schlepptau – aus um die Tür zu öffnen.

Die ersten Schwerverletzten in [Rec]

Doch der Einsatz verläuft nicht wie geplant. Die alte Frau fällt einen Polizisten an und beist ihm in den Hals. Sie wollen den Schwerverletzten nach draußen bringen, doch inzwischen hat das Gesundheitsamt überraschend das Gebäude versiegelt.

Schon bald gerät die Lage immer mehr außer Kontrolle und die Gruppe muss um ihr Überleben kämpfen…

Rezension

Ähnlichkeiten zum Blair Witch Project kann [Rec] kaum abstreiten. Während ersterer aber Hauptsächlich mit der Angst der Protagonisten spielt und das Böse nie zeigt, geht es in [Rec] viel deutlicher zur Sache.

Reporterin und Feuerwehrmann fürchten um ihr Leben

Schön fand ich den Spannungsaufbau. [Rec] beginnt als relativ normale Fernseh-Doku. Mit dem ersten Opfer bricht Chaos aus, was sich aber wieder ein wenig fängt während die gefangenen Hausbewohner über die Gründe ihrer Isolation rätseln. Je weiter der Film fortschreitet, desto ruheloser wird das Geschehen jedoch – das Ende ist eigentlich nurnoch ununterbrochenes Chaos und Verfolgung.

Etwas nervig ist hingegen die extrem wackelige Handkamera. Ein Fernsehkameramann sollte eigentlich in der Lage sein, stabilere Bilder zu machen. Ich meine damit nicht unbedingt Situationen wo er grade um sein Leben rennt, sondern auch recht gut überschaubare Situationen. Beispielsweise sieht man an einer Stelle, wie ein Gesundheitsbeamter sich bereit macht das Haus durch die Isolationstür zu betreten. Die Aufnahme davon ist so dermaßen verwackelt, dass ein echter Kameramann Angst um seinen Job haben müsste. Teilweise trägt die Wackel-Orgie sicherlich zur Stimmung bei – ruhig gefilmt hätte [Rec] bestimmt nicht so eine Wirkung – aber leider nervt es gleichzeitig auch.
Manuela Velasco in [Rec]

Ähnlich sieht es mit der Panik der Menschen aus. Die Leute haben andauernd ein so krasses Panik-Level, dass man häufig geneigt ist ihnen zuzuschreien, sie sollten mal kurz Ruhe bewaren, dann würde die Situation nicht so sehr außer Kontrolle geraten. Besonders die Reporterin aus dem Fernsehteam nervt zum Ende hin doch recht deutlich. Doch auch hier muss man sagen, dass das wahrscheinlich nicht unwichtig für die packende Gesamtstimmung ist.

Dieses krasse Chaos und die absolute Panik ist es, was [Rec] so bemerkenswert macht. Verfolgte Leute hat man ja schon häufiger gesehen, aber in dieser krassen Stimmung kenne ich sonst keinen Film.

Für schwache Nerven ist [Rec] jedoch nichts und auch Blut sollte man vertragen können. :)

Fazit

Siehe oben. ^_^

Übrigens

Ein weiterer Filmteam-wird-zermetzelt-Film ist „Diary of the Dead„, der neue Zombie-Film von George Romero. Der ist eher lustig, aber [Rec] finde ich packender.

Informationen

Kinostart: 8. Mai 2008
IMDb-Wertung: 7.8/10
Meine Wertung: 8/10
Regie: Jaume Balagueró & Paco Plaza
Drehbuch: Jaume Balagueró, Luis Berdejo, Paco Plaza
IMDb:[Rec] (2007)

4 thoughts on “Filmkritik: [Rec]
  1. Zweite Meinung: Also ich fand ja [REC] nen Tick schlechter als Sukiyaki Western Django. So eine 6 oder 6,5 hätte ich ihm gegeben. War mir doch zu nervig mit der subjektiven Kamera.

  2. kann mich der rezensierung nur anschließen. das extreme verwackeln der kamera trägt nicht wirklich zu autensität des films bei. aber das publikum ist nun mal laie und weiß ds nicht. nun was solls, der kameramann wurde zwar nicht gekündigt aber dafür gekillt.

  3. Der Film hat Höhen und Tiefen, ist aber ingesamt eine positive Überraschung. Die Idee mit dem Kameramann ist gut gemeint und bis auf das Zurückspulen, zu lange Schwarzszenen und ein wenig viel der ganzen Wackelei durchaus brauchbar. Aber wie unser Kritiker hier schon schreibt; mit dem Rumgeschrei vor Panik wird hier übertrieben.
    Vom Ablauf her: Der Film passt vom Spielgeschehen sehr gut und hat immer wieder Schockmomente. Die Interviewphase nach dem ersten Toten fällt aber zu lange aus und macht die Stimmung ein wenig kaputt. Das Ende ist zwar sau stark umgesetzt, aber dem Film fehlt es an Länge und den ein oder zwei überraschenden Wendungen.

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