Filmkritik: Nie wieder Sex mit der Ex (Forgetting Sarah Marshall)

Nie wieder Sex mit der Ex

Inhalt

Peter (Jason Segel) ist seit 5 Jahren mit der berühmten Serienschauspielerin Sarah Marshall (Kristen Bell) zusammen. Er ist Musiker und verdient sein Gesamtes Einkommen damit, die Musik für dieselbe – schrottige – Serie zu machen, in der auch seine Freundin die Hauptrolle hat.

Dummerweise verlässt ihn Sarah, woraufhin seine kleine Welt zusammenbricht. Um sich abzulenken flüchtet er nach Hawaii – ein begrenzt glücklicher Plan, denn neben diversen verliebten Pärchen trifft er dort ausgerechnet Sarah mit ihrem neuen Freund Aldous (Russel Brand, auch in einer Nebenrolle in Penelope zu sehen). Dem nicht genug, er landet auch noch im gleichen Hotel wie die beiden.

Er versucht seinen Urlaub so gut es geht zu genießen, mit der Hilfe diverser merkwürdigen Nebencharakteren und der schönen Hotelangestellten Rachel (Mila Kunis)…

Film-Kritik

Das ist das interessante an Sneak Previews: Ich wäre nie, nie, niemals, nie in einen Film namens Nie wieder Sex mit der Ex gegangen. Nie! Doch als ich ihm im Sneak gesehen habe, musste ich feststellen, dass er garnicht so schlecht ist, wie der Titel es vermuten lassen würde.


Im Original ist Nie wieder Sex mit der Ex auch nicht ganz so übel betitelt, denn eigentlich heißt er Forgetting Sarah Marshall. Drehbuchautor Jason Segel würde sich wahrscheinlich im Bett umdrehen, wenn er wüsste, wie sein Titel verunstaltet wurde.

Aber zurück zum eigentlichen Film: Wie gesagt ist er deutlich besser als der deutsche Titel vermuten lässt. Nie wieder Sex mit der Ex ist – Überraschung – eine Komödie. Meistens ist der Film auch in der Tat recht lustig, wenn auch absolut anspruchslos. Eine tiefere Botschaft oder Spannung sollte nicht erwarten, ebensowenig wenig wie Innovation.

Im Wesentlichen lebt der Film von Situationskomik und den zahlreichen Macken der verschiedenen Charaktere. Auch die Nebencharaktere sind liebevoll verquer gestaltet.

Allerdings hangelt sich Nie wieder Sex mit der Ex auch hart an der Grenze zum peinlichen Klamauk und Kitsch entlang – und überschreitet sie regelmäßig. Es gibt einige Stellen in Forgetting Sarah Marshall, die einfach zum wegrennen sind. Darauf sollte man gefasst sein. Der Hauptcharakter ist beispielsweise – vor allem zu Beginn – maßlos überzogen weinerlich, was teilweise echt anstrengend wird.

Die Schauspieler machen ihre Arbeit alle gewohnt gut. Faszinierenderweise gibt es eine kleine Häufung von Schauspielern, die auch schon bei Superbad oder Accepted mitgespielt haben: Jonah Hill (Superbad und Accepted), Maria Thayer (Accepted) und Bill Hader (Superbad).

Optisch ist Nie wieder Sex mit der Ex mehr oder weniger durchschnittlich. Zwischendurch kann er allerdings immer wieder mal mit schönen Hawaii-Bildern glänzen.

Interessanterweise hat der Hauptdarsteller, Jason Segel, auch das Drehbuch geschrieben. Wahrscheinlich hat er das extra so eingefädelt, damit er mit möglichst vielen Frauen im (Film-)Bett landen kann. *g* (Ohoh… der hat Spuren in meinem Niveau hinterlassen…) Ebenso stammt das Lied „Dracula’s Lament“ aus seiner Feder. In der Tat sieht man ihm im Film an, dass er es wirklich selbst spielen kann – häufig ist es in anderen Filmen ja recht offensichtlich, wenn ein Schauspieler ein Instrument nicht bedienen kann.

Fazit

Nie wieder Sex mit der Ex / Forgetting Sarah Marshall ist eine leichte, anspruchslose Komödie, die durchaus unterhaltsam ist, aber manchmal zu sehr ins Peinliche und Klischeehafte abrutscht. Man kann sich den Film durchaus ansehen, verpasst aber auch nicht so super-viel, falls man es nicht tut.

Meine Wertung: 6/10

Informationen

Originaltitel: Forgetting Sarah Marshall
IMDb-Wertung: 7.8 / 10 (am 12.6.2008)
Regie: Nicholas Stoller
Drehbuch: Jason Segel
Kinostart: 12. Juni 2008
IMDb: Forgetting Sarah Marshall (2008)

7 thoughts on “Filmkritik: Nie wieder Sex mit der Ex (Forgetting Sarah Marshall)
  1. Heh, genau der kam bei uns auch am Montag im Sneak. Wären wir auch niemals reingegangen bei dem Titel. War aber echt eine positive Überraschung. Mir hat er denke ich besser gefallen als dir, ich fand das eher lustig als nervig, wie weinerlich der Kerl war. Und spätestens beim „Go see a psychiatrist“-Song musste ich aufpassen, dass ich nicht vom Sessel rutsche vor Lachen. ^_^

    War schon etwas trashig der Film, aber meiner Meinung nach absichtlich und auf gute Weise.

  2. Der Song war wirklich klasse. :)

    Das Weinerliche an sich fand ich auch lustig, aber teilweise war es für mich einfach zu übertrieben. Bezüglich dem Trash stimme ich Dir auch zu, aber manchmal gings halt – meiner Meinung nach – einfach daneben. Ohne diese Stellen hätte er auch von mir noch ein paar Punkte mehr bekommen.

    Aber generell bin ich ganz froh, dass dieser Film kam. Nach der niederschmetternden Sneak-Serie der letzten Zeit war ich schon kurz davor, das Sneak mal wieder an den Nagel zu hängen.

  3. Ich hab mich von meiner Holden breitschlagen lassen, diesen Film zu schauen. Begeistert war ich von dieser Idee nicht, aber im Nachhinein muss ich sagen…phantastisch. Ist wirklich weitaus besser, als der Titel.

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