JCVD (Filmkritik)

JCVD - Poster

Inhalt

Jean-Claude Van Damme (Jean-Claude Van Damme) hat gerade den Sorgerechtsstreit um seine Tochter verloren, ist nicht gerade am Höhepunkt seiner Karriere und die Rechnung seines Anwalts stellt ihn vor ein ernstes Problem.

Als Jean-Claude in einer Postbank verschwindet und kurz darauf Schüsse fallen ist für die Polizei, fast ausschließlich aus Van-Damme-Fans bestehend, schnell klar: Der verzweifelte Star versucht mit einem Bankraub seine Finanzen in Ordnung zu bringen. Die Bank wird umstellt und ein Geiseldrama nimmt seinen Lauf.

Doch während draußen sich allmählich Demonstranten versammeln und Freiheit für Jean-Claude vordern, ahnt niemand, was im Inneren der Bank wirklich vorgeht.


Filmkritik

Jean-Claude Van Damme spielt in einem Film sich selbst… hmm… ein Konzept, das in mir bei My Name is Bruce noch Vorfreude auslöste, schreckte mich bei JCVD eher ab. Schließlich ist Jean-Claude nicht unbedingt für seine Schauspielkunst berühmt. Einen Wandel zum Charakterdarsteller und dann noch in einem Film über sich selbst… au weia. Doch diverse positive Rezensionen (und eine zu füllende Lücke in meinem Plan fürs Fantasy Filmfest) brachten mich dann doch dazu, JCVD eine Chance zu geben. Und siehe da, wider erwarten ist der Film tatsächlich gut!

JCVD - Szene aus dem Film

Im Gegensatz zu My Name is Bruce legt JCVD einen relativ feinfühligen Humor an den Tag. Der Film ist in seiner Basis tatsächlich ein Film über einen Banküberfall, angereichert mit zahlreichen schönen Seitenhieben auf Jean-Claudes Karriere oder seine Berühmtheit. Überall trifft Jean-Claude auf Fans, selbst in den unangebrachtesten Situationen. Während der Geiselnahme wird er beispielsweise um Autogramme und Karate-Nachhilfe gebeten. Die Polizei kämpft mit ihren eigenen Fan-Instinkten gegenüber dem mutmaßlichen Geiselnehmer und den zahlreichen Demonstranten ist sowieso egal, was ihrem Star vorgeworfen wird.

Gleichzeitig lässt der Film aber auch immer wieder die Schattenseiten der Berühmtheit durchblicken. Es ist schon etwas traurig, wenn Jean-Claude im Sorgerechtsstreit um seine Tochter vom gegnerischen Anwalt seine Betätigung als brutaler Actionheld vorgeworfen wird und er genüsslich jede einzelne Art aufzählt, mit der Van Damme seine Gegner ins Jenseits befördert hat. Auch der wenig rühmliche Verlauf seiner späteren Karriere wird thematisiert, teilweise mit recht schönen Seitenhieben auf das Geschäft mit großen Namen an sich. Beispielsweise fragt sich Jean-Claude angesichts eines recht lukrativen Angebotes, wie das Budget denn noch für einen guten Film reichen kann, wenn die Hälfte des Geldes bereits für seine Gage draufgeht.

Wenn man fies sein wollte, könnte man unterstellen, dass JCVD die einzige Chance für Van Damme war, um einmal beweisen zu können, dass er wirklich schauspielen und nicht nur prügeln kann. Diesen Beweis tritt er auch erfolgreich an.

JCVD - Eine weitere Szene aus dem Film

Mich würde noch interessieren, welche Teile der Hintergrundgeschichte erfunden waren, und welche authentisch. Und wie sehr war Jean-Claude Van Damme in die Drehbuchentwicklung involviert? Das konnte ich leider nicht herausfinden…

Man muss übrigens kein Van-Damme-Fan sein, um JCVD genießen zu können. Ich konnte mich an keinen seiner vorherigen Filme erinnern und hatte trotzdem viel Spaß.

Fazit

JCVD ist eine schön gemachte Komödie mit etwas melancholischen Elementen und einer gehörigen Portion Selbstironie. Sehr unterhaltsam und auch für Nicht-Van-Damme-Kenner empfehlenswert.

Teaser

An sich bin ich ja kein großer Verfechter von Trailern, aber zumindest der Teaser-Trailer zu JCVD ist durchaus sehenswert. Zum einen verdeutlicht er recht schön den Humor des Films, zum andern hat er mit dem Inhalt des Films nicht viel zu tun und ist eher ein eigenständiger Kurzfilm (bzw einfach eine Szene). Sozusagen ein Kurzfilm über den Film über JCVD. Viel Spaß. :)

Deutschlandstart von JCVD

Unbekannt. Wer genaueres weiß, bitte Kommentar hinterlassen.

Weitere Meinungen zu JCVD

„Insgesamt eine schöne Überraschung für diejenigen, die „The Muscles from Brussels“ [Spitzname von Van Damme – Anm. von Flo] noch nicht kennen und eine erfrischende Komödie. Außer ein paar Beschwerden über die Geschwindigkeit und Richtung ist es ein sehr empfehlenswerter Film. Und hoffentlich der Beginn einer neuen Karriere für JCVD.“ (SentientArmor / IMDb)

„JCVD entpuppt sich selbst als exzellente Überraschung. Weit davon entfernt ein hohler Marketing-Plot zu sein, ist dieser Film, wahrscheinlich der Beste von Van Damme, ein wahrer Erfolg der es verdient gesehen zu werden.“ (wismerhill / IMDb)

“Schon allein wegen dieser einzigen, wirklich fantastischen Szene, in der Van Damme—magisch aus dem Set herausgehoben—einen kurzen Monolog über sich, das Leben als Actionstar und die Unbilden von Showbusiness und Drogensucht hält, muss man sich den Film eigentlich anschauen.” (Sacha Storz)

Informationen

IMDb-Wertung: 7.7/10 (525 Stimmen)
Originalsprache: Französisch
Regie: Mabrouk El Mechri
Drehbuch: Frédéric Bénudis, Christophe Turpin
IMDb: JCVD (2008)

15 thoughts on “JCVD (Filmkritik)
  1. der film hat mir sehr gut gefallen und jeder hat seine schwarze seite im leben.die darstellung dazu war gut wie es ihn auch immer weiter runterzieht und doch zum schluss der lichtblick als seine tochter zu ihm kommt und ihm interesse beweisst.

  2. Das ist der grösste Drecksfilm in der letzten Zeit den ich gesehen habe- Langweile pur- ich dachte Steven Seagal
    ist schlecht- dagegen aber Oscar Reif ! 100% hat Van damme nie diesen Film gesehen.

  3. Kann den vorangegangenen Meinungen nur bedingt zustimmen. Auch als Fan sollte man objektiv bleiben.
    Der Stoff des Filmes ist wahrlich gut aber man hätte
    daraus mehr machen können. Van Damme hatte sich hier als
    Mensch dargestellt, ohne den Star zugeben. So richtig
    Spannung kommt nie richtig auf. Man wartet eigentlich nur darauf, das er sich seiner Kampfeskünste erinnert und sie anwendet. Fazit: Wer Action ala van Damme erwartet, wird bitter entäuscht. Es ist ein eher leiser
    van Damme entstanden. Aber keineswegs langweilig!
    Anschauenswert ist er allemal, auf keinem Fall ein kein
    Kassenschlager für die Kinos. Dennoch sollte man auf
    eine Art eventueller Fortsetzung verzichten.

  4. Komödie? Ich habe kaum gelacht. Das war ein kleiner, kranker und misslungener Cinemathek-Streifen für Möchtegern-Intellektuelle.

    Für ich ist dieser Film wie ein Märtyrertod. Sich selbst aus dem Business kicken, indem man das Business kritisiert.

    Aber wie ein politischer Märtyrertod bleibt alles beim Alten. Nur die eine Person ist halt tot. So ist hier eben Van Damme vom Fenster. Das war sein letzter Hilfeschrei, der schnell ihn im Filmbusiness verstummen lassen wird.

  5. schon seltsam was fuer abartige kommentare fallen.
    irgendwie haellt der film doch den zuschauern auf eine sehr gewitzte art und weise den spiegel vor. waehrend jcvd den kopf hinhaelt

    eine ungewoehnliche balade

    praedikat

    sehenswert

  6. Sehr guter Film!!
    Hat mir echt gut gefallen. Lockerer Humor und eine schöne Hommage an sich selbst, von Jean-Claude…

  7. Für Fans natürlich ein Muss. Interessant JVCD mal anders zu sehen aber als Actionheld gefällt er mir besser! Gleich wieder Bloodsport ansehen!

  8. Ich habe eine echte Wut im Bauch das ich für diesen Müll Geld ausgegeben habe. Und das auch noch für Blu Ray.
    Es ist echt nicht zu fassen wie schlecht dieser Film ist. In meiner Sammlung von ca. 3000 Filmen nimmt dieser Film die absolute schlechteste Bewertung für sich in Anspruch.
    Regie = Misserabel
    Kameraführung = Misserabel
    Story = Absolut der letzte Scheiss
    Bildqualität = Misserabel

    Wenn man diesen Film gesehen hat, kommt man sich verarscht vor.
    Bitte nicht diesen Müll kaufen !!!!!

  9. Na ja, es geht so. Van Damme ist ein Hingucker in puncto Martial Arts, aber als Schauspieler … We want Arnie back. Hasta la Vista, Baby … das ist Schauspielkunst ;-)

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