Das "Infinite Monkey"-Theorem

Eines der meistzitierten Gedankenexperimente ist das „Infinite Monkey“-Theorem. Es besagt, dass ein Affe, der über eine unendliche Zeit zufällig Buchstaben auf einer Tastatur tippt, früher oder später jedes beliebige literarische Werk schreiben wird. Beispielsweise die Bibel oder Shakespears gesammelte Werke.

Das Konzept wurde schon in diversen Büchern und Filmen zitiert, unter anderem in Per Anhalter durch die Galaxis.

So weit, so bekannt. Etwas weniger bekannt ist aber, dass in 2003 mal jemand tatsächlich ein Experiment mit echten Affen durchgeführt hat. Die Forscher deponierten eine Tastatur im Affengehege eines Zoos. Leider produzierten die Affen innerhalb eines Monats nur fünf Seiten, hauptsächlich bestehend aus dem Buchstaben „S“. Die Affen schienen mehr Gefallen daran zu finden, die Tastatur mit einem Stein zu malträtieren und Exkremente darauf zu verteilen. Eine der wichtigsten Erkenntnisse: „Affen sind keine Zufallsgeneratoren“.

Das Theorem ist auch ein schönes Beispiel dafür, wie wichtig der Unterschied zwischen „unendlich“ und „unvorstellbar viel“ ist. Während man recht leicht mathematisch beweisen kann, dass bei einer unendlichen zufälligen Zeichette irgendwann höchstwahrscheinliuch wirklich jedes beliebige Werk erscheint, ist es schwer bis nicht möglich eine endliche Zahl, egal wie groß, für die Länge des Experiments zu finden. Sehr einleuchtend und unterhaltsam beschreibt das „Bob“ in seinem Artikel „Planck Monkeys“. Darin konstruiert er die größte Zahl hypothetischer „Planck-Affen“, die so schnell wie möglich und so lange wie möglich Zeichen tippen – und wieviel Shakespear sie seit beginn des Universums produziert hätten. Sehr lesenswert. Und bringt einem nebenbei noch ein paar Begriffe aus der Quantenphysik bei.