Wie die Deutsche Bahn ihre internen Streitigkeiten auf dem Rücken der Kunden austrägt

Wie wahrscheinlich alle wissen, werden die Zugführer heute – vielleicht – streiken. Wie ich zu dem Streik stehe ist erstmal egal, denn es ist eigentlich ein internes Problem der Deutschen Bahn. Diese aber wälzt es unglaublich dreist auf ihre Kunden ab – und das finde ich ziemlich §%#/§!. :/

Helen muss heute von Stuttgart nach München zu einem Vorstellungsgespräch. Planmäßige Ankunft in München wäre so ca. eine Stunde nach Streikbeginn. Nun gut, dumm gelaufen, könnte man meinen. Muss man halt ein anderes Verkehrsmittel wählen. Das wäre an sich auch kein so großes Problem – eine Mitfahrgelegenheit war schnell gefunden.

Doch die Bahn weigert sich, das Ticket zurückzunehmen, solange nicht tatsächlich gestreikt wird. Schon allein das finde ich dreist genug – schließlich muss man sich als Kunde schon lange im Voraus auf einen bestimmten Zug festlegen. Die Bahn muss umgekehrt aber scheinbar nicht sagen, ob der Zug dann auch wirklich fährt. Super.

Also fahren wir heute früh morgens zum Bahnhof um dort direkt zu klären, was denn nun ansteht. Die Nachrichten verkünden noch immer ein Streikverbot für NRW und Unklarheit für den Rest Deutschlands. Das Gericht will seine Entscheidung kurz nach Abfahrt von Helens Zug treffen. Super.

Am Bahnhof herrscht allgemeines Informationschaos. Zuerst sagt man, in Bayern gäbe es nun auch ein Streikverbot, und der Zug sei zum Streikbeginn bereits in Bayern, also gäbe es kein Problem (was einfach falsch war, soweit ich das nun beurteilen kann). Garantieren könne man das aber nicht. Ticket zurückgeben geht auch immernoch nicht, solange der Streik nicht wirklich eintritt. Der nächste Informationsschalter sagt, er wisse nichts von einem Streikverbot in Bayern, es sei alles noch unklar. Die Hotline wiederum sagt, der Zug wird bestimmt durchfahren (auch die Hotline scheint für solche Aussagen keinerlei Grundlagen zu haben, wenn man mal die Nachrichten verfolgt).

Es kommt also zu der grandiosen Situation, dass man in einen Zug einsteigen muss, von dem man nicht weiß, ob er mitten auf der Strecke 3 Stunden Pause macht. Denn auch kurz vor Abfahrt des Zuges weigert sich die Bahn, das Ticket zurückzunehmen, oder einen durchfahrenden Zug zu garantieren.

Ich finde, so kann man mit seinen Kunden einfach nicht umgehen. >:-/

8 thoughts on “Wie die Deutsche Bahn ihre internen Streitigkeiten auf dem Rücken der Kunden austrägt
  1. Doch man kann so mit seinen Kunden umgehen.

    Es geht sogar noch besser: zwar wurde versprochen den Ticketpreis zurückzuzahlen, falls die Reise wegen des Streikes nicht angetreten werden konnten, aber ich musste heute feststellen, dass diese Aussage der Bahn nicht für Tickets im Spartarif gilt.

    Das ist schlicht eine Verarschung der Kunden…

  2. Hoffe, ihr seid dann tatsächlich in München angekommen, rechtzeitig! Ich wollte heute mit einem Regionalexpress von Esslingen nach Bad Cannstatt fahren. In Cannstatt wurden aber einfach die Türen nicht geöffnet, so dass alle Fahrgäste erst in Stuttgart Hbf den Zug verlassen konnten. Ob das auch zu dem Streik gehört?

  3. Ich selbst bin garnicht gefahren, hab‘ Helen nur zum Zug gebracht.

    Helens Zug ist glücklicherweise mit nur 15 Minuten Verspätung angekommen. In dem Zug selbst gab es aber noch Durchsagen, dass man nicht wisse, ob er durchfährt… argh! Zumindest der Lockführer muss doch wissen, ob er irgendwann stehen bleibt!

    Das mit Canstatt ist seltsam. Nach Streik klingt das aber nicht gerade, es sind ja auch derzeit keine Angekündigt. Vielleicht hat es da einfach jemand verplant.

    Ich war mal in einem Zug (auch Regionalexpress), da hat der Lokführer die Türen auf der falschen Seite freigegeben… die Leute sind dann über die Schienen gehüpft. Das war auch schräg (und vielleicht etwas gefährlich) :)

  4. Das ist doch bei der Bahn nichts neues mehr,ich kann garnicht sagen wie oft ich mich schon ueber die Deutsche Bahn geaergert habe.staendige verspaetungen das man sich entweder beeilen muss den Anschluss Zug noch zu bekommen,oder eine andere ausweichmoeglichkeit suchen muss.

  5. Der Artikel ist zwar schon etwas älter, aber leider immer noch aktuell. Über die Deutsche Bahn kann man sich einfach nur noch aufregen. Die sollten wirklich mal überlegen, was sie effektives an ihrem Service ändern können.

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