Warren Buffett ist eine Investorenlegende. Neben Ratschlägen zur Geldanlage kann man von ihm aber auch den ein oder anderen Trick zur Produktivität lernen. Seine 5/25-Regel ist ein wertvoller Ratschlag zur Priorisierung von Zielen. Mit ihr kann man sich auf das konzentrieren, was wirklich wichtig ist und die verlockendsten Ablenkungen vermeiden.
Überliefert ist die 5/25-Regel in Form einer Geschichte. Der Legende zufolge unterhielt sich Warren Buffett mit seinem Piloten Mike Flint über dessen Karriereziele. Mike Flint flog zu diesem Zeitpunkt schon mehr als 10 Jahre für Buffett – was Buffett etwas mit Sorge erfüllte: „Die Tatsache, dass Sie immer noch für mich arbeiten, sagt mir, dass ich meine Arbeit nicht tue.“
Um ihm zu helfen weist Buffett ihn an, seine 25 wichtigsten Ziele aufzuschreiben. Flint nimmt sich etwas Zeit und kommt mit einer Liste von Zielen wieder.
Als Nächstes bittet Warren Buffett ihn, auf dieser Liste die 5 allerwichtigsten Ziele zu markieren. Wieder nimmt Flint sich etwas Zeit und kreist schließlich 5 Ziele ein.
Flint bekundet also frisch bestärkt, dass er sich sofort auf diese 5 Punkte stürzen wird. Woraufhin Buffett fragt: „Und was ist mit denen, die nicht markiert sind?“
Flint antwortet: „Nun, die Top 5 sind mein Hauptaugenmerk, aber die anderen 20 kommen an zweiter Stelle. Sie sind nach wie vor wichtig, also werde ich sie verfolgen, wenn sich die Gelegenheit ergibt. Sie sind zwar nicht so dringend, aber ich habe trotzdem vor, sie angemessen zu berücksichtigen.“
Worauf Buffett meint: „Nein. Du verstehst das falsch, Mike. Alles, was Du nicht eingekreist hast, ist soeben zu Deiner „Um-jeden-Preis-Vermeiden“-Liste geworden. Egal was passiert, diese Punkte dürfen von Dir nicht weiter beachtet werden, bis Du Deine Top 5 Ziele erreicht hast.“
Zusammenfassend kann man die 5/25-Regel auf folgenden Prozess herunterbrechen:
- Die 25 wichtigsten Ziele finden
- Daraus die 5 wichtigsten auswählen
- Nur noch diese 5 verfolgen und die anderen 20 aktiv meiden
Die 20 Ziele der „Um-jeden-Preis-Vermeiden“-Liste sind deswegen so gefährlich, weil sie die verlockendsten Ablenkungen sind. Sie sind einem wichtig, weil sie zu den (ehemals) wichtigsten Zielen zählen. Daher nagen sie an der Konzentration und sind eine kaum widerstehbare Quelle der Ablenkung. Die Top-5-Ziele erfordern aber alle Aufmerksamkeit, wenn man sie erreichen will. Top-25-Listen führen zu traurigen niemals abgeschlossenen Projekten.