„Badehaus“ (Originaltitel „Xizao“) handelt von Schönheit. Von der Schönheit der einfachen Dinge.
Der Film erzählt die Geschichte eines Mannes, der in einem uralten Stadtviertel ein kleines traditionelles Badehaus betreibt. Die Menschen aus den Großstädten mit ihren beschleunigten Lebensrhythmen haben längst keine Zeit mehr zum Baden. „Ich habe mich ans Duschen gewöhnt“ sagt sein Sohn, der wegzog um Karriere zu machen, und beschreibt damit erschreckend einfach einen Generationenkonflikt. Für seinen Vater und seinen Beruf hat er keinen Respekt mehr und so ist auch ihr Kontakt über die Jahre eingefroren. Bis ihn eine missverständliche Postkarte seines geistig behinderten Bruders zurück in das Badehaus führt.
In einem ruhigen Erzähltempo zeigt „Badehaus“ den starken Kontrast zwischen dem hektischen Leben moderner chinesischer Städte und der zunehmend verschwindenden traditionellen Stadtkultur. Dabei ist der Film häufig rührend, bisweilen aber auch verstörend. Vor allem aber zeigt er, dass die Welt schön ist und man sich nur auf diese Schönheit einlassen muss. Insbesondere der geistig behinderte Sohn ist ein wahrer Meister darin, die Schönheit der Welt zu genießen, ohne sich dabei von der Verkrampftheit der Moderne stören zu lassen.
„Badehaus“ ist ein schöner Film. Trotz des nicht ganz überzeugenden Endes lässt er den Zuschauer spüren, wie glücklich einen auch einfache Dinge machen können.