Roland Reber über „24 / 7 – Passion of Life“

Bei der Vorstellung von „24 / 7 – Passion of Life“ im Filmrausch der Hochschule der Medien waren auch Regisseur Roland Reber und die beiden Hauptdarstellerinnen, Marina Anna Eich und Mira Gittner zu Gast. Sie gaben einige Einblicke in die Entstehung des Films.

Beispielsweise sind einige der skurrilen Charaktere echt. Das Hausmädchen Elfriede heißt mit bürgerlichem Namen, Reinhard Wendt, ist 80 Jahre alt und spielt auch im echten Leben gerne die Elfriede. Auch die „Gummisau“ basiert auf einer realen Person, und wurde auch teilweise von dieser gespielt. Generell wurden viele der Nebenrollen direkt in der BDSM und Swinger-Szene gecastet.

Fördergelder hatte das Team gar nicht erst beantragt. „Das ist das Wunderschöne, wenn man Filme ohne Filmförderung macht: Man muss nicht mit Dramaturgen zusammenarbeiten“, schwärmte Roland Reber. Kritiker würden ihm vielleicht entgegenhalten, dass ein Dramaturg genau das ist, was dem Film gefehlt hat.

Die Entstehungsgeschichte von „24 / 7 – Passion of Life“ wirkt ähnlich chaotisch, wie der fertige Film. „Nichts in dem Film ist improvisiert, aber es gibt kein Drehbuch“ (Roland Reber). Streng genommen gab es doch ein Drehbuch, aber das wurde jeweils für einen Drehtag am Abend zuvor geschrieben.

Die Folge aus dieser Arbeitsweise: 4 Monate Drehzeit und 60 Stunden Rohmaterial (Aufnahmeformat: DVCAM). Schauspielerin, Mitautorin und Kamerafrau Mira Gittner schnitt dann in dreieinhalb Monaten daraus den fertigen Film – allein, ohne Einfluss des Regisseurs. Regisseur Roland Reber sieht sich dementsprechend auch eher als „reiner Stofflieferant“.

Dass ein schlechter Film, der auf so chaotische Weise entstand, es bis ins Kino geschafft hat, macht Hobbyfilmemachern wie mir ein wenig Mut… viel mehr positives kann ich über „24 / 7“ allerdings nicht berichten…