Filmkritik: 24 / 7 – Passion of Life

Eva (Marina Anna Eich) lebt ein luxuriöses Leben. Ihr Vater besitzt ein großes, edles Hotel, das sie eines Tages erben wird. Sie hat ein teures Auto, ein eigenes Haus, und muss sich um ihre Zukunft keine Sorgen machen. Eines Tages trifft sie zufällig auf Magdalena (Mira Gittner). Diese jobbt in einem SM-Studio als „Lady Maria“. Die beiden Frauen beginnen eine Freundschaft, im Zuge derer Eva die Welten von SM und Swingerclubs kennen lernt.

Das Thema von „24 / 7 – Passion of Life“ ist kontrovers, der Film selber ist leider einfach nur schlecht.

Die Bilder sind schlecht ausgeleuchtet, die Kamera hat eine für Kinoverhältnisse schlechte Bildqualität, der Ton ist schlecht und wahrscheinlich teilweise nachsynchronisiert. Die Schauspieler bringen ihre Rollen nicht glaubhaft rüber, die Charaktere wirken häufig künstlich. Letzteres könnte auch daran liegen, dass die Dialoge schlecht sind.

Inhaltlich ist „24 / 7“ größtenteils langweilig. Ein dramaturgischer Aufbau ist kaum erkennbar. Meistens wirkt der Film relativ chaotisch. Man weiß nicht, worum es eigentlich geht – mal abgesehen von dem offensichtlichen SM-Swinger-Grundthema.

Zu Beginn wirkt der Film wie ein provokant schlecht verpackter Aufklärungsfilm. Lady Maria könnte ebenso gut direkt in die Kamera anstatt zu Eva sprechen, wenn sie dem Zuschauer die Grundlagen der BDSM-Szene erklärt.

Auch der Versuch, mehr Tiefe in die Dialoge zu bringen, wirkt unglaublich aufgesetzt.

Erst später sickert ein weiteres Thema des Films durch: die Einsamkeit. Jeder Charakter in „Passion of Life“ ist einsam. Das ist ein interessanter Ansatz, geht aber leider im allgemeinen Chaos des Films ziemlich unter. Ebenso im schlechten filmerischen Handwerk untergegangen sind andere ganz nette Elemente: Die zahlreichen sehr skurrilen Szenen und die „Beziehung“ zwischen Lady Maria und Elfriede.

Scheinbar lebt „24/7 – Passion of Life“ von Provokation. Ein Film über BDSM und Swingerclubs ist wahrscheinlich an sich schon provokant. Viele Szenen sind recht plastisch dargestellt, leider häufig nicht sehr elegant (selten so schlechte Sexszenen gesehen…). Einige dargestellte Fetische haben auch einen sehr religiösen Anklang und sind wahrscheinlich prächtig geeignet Kirchenanhänger zu provozieren.

Allerdings kann ein Film nicht nur von Provokation leben, deswegen schaut Euch lieber was anderes an.

Regisseur und Hauptdarsteller zu Gast im Filmrausch

Bei der Vorstellung im Filmrausch der Hochschule der Medien waren Regisseur und Hauptdarsteller anwesend.

Ihre Erzählungen gaben ein wenig Aufschluss darüber, warum der Film so wurde, wie er ist.

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