Ich weiß nicht, wie es Euch geht, aber ich selbst tue mich meistens recht schwer damit, einzuschätzen, wie lange ich für eine Aufgabe gebraucht habe. Solange nicht irgendein besonderer Zang (z.B. ein Chef, der drauf besteht) bestand, habe ich es auch nie geschafft, mir meine Zeiten konsequent aufzuschreiben. Besonders als Freiberufler ist das mega-unpraktisch, da man so kaum kalkulieren kann.
Geholfen hat mir schließlich mite, eine Online-Anwendung zur Zeiterfassung. Dort kann man recht komfortabel Zeiten aufschreiben und verschiedenen Aufgaben, Projekten und Kunden zuordnen.
Die Zeiten kann man entweder eingeben, oder stoppen lassen. Jede Zeit wird dabei einer Aufgabe (kann man selbst definieren, z.B. Recherche / Programmierung / Verwaltung) und einem Projekt zugeordnet. Aufgaben und Projekte sind dabei schnell aus Auswahlfeldern abrufbar.
Schließlich kann man sich die erfassten Zeiten noch auf verschiedene Arten anzeigen lassen. So kann man schnell nachsehen, wie viel Zeit ein einzelnes Projekt verschlungen hat, und in welchem Verhältnis die Zeit auf die Aufgaben darin verteilt war. Auch die Tagesübersicht ist interessant. Darin kann man sehen, an welchen Tagen man wie viele Stunden gearbeitet hat, wieviel Stunden durchschnittlich pro Tag gearbeitet wurde und wieviel Stunden durchschnittlich pro Woche.
Man kann sich dazu auch Konten für eine ganze Firma anlegen, in denen dann die einzelnen Mitarbeiter mit eigenen Zugängen ihre Zeiten eintragen können. Klingt sehr praktisch, allerdings habe ich das – mangels Mitarbeitern – noch nie getestet.
Größter Nachteil: Bisher geht das alles nur Online. Wenn man gerade keinen Netzzugang hat, muss man seine Zeiten doch wieder in Textdateien oder sonstiger Form aufschreiben und später in das System übertragen. Aber allein, dass ich inzwischen auch das hinbekomme, rechne ich mite hoch an. :)
Außerdem besagen Gerüchte, dass es demnächst auch einen Offline-Client geben soll. Ich bin schon gespannt.
Kosten
Bisher ist mite noch kostenlos. Ab dem 15. Juli wird sich das aber ändern – zumindest für Nutzer, die sich dann neu anmelden. Für die kostet es dann 5 Euro pro Monat.
Für alte Nutzer wird es kostenlos bleiben (bzw. es ist einem selbst überlassen, ob man freiwillig doch etwas bezahlt).
Wie es für Nutzer aussieht, die sich noch schnell vor dem 15. anmelden, weiß ich nicht genau. Aber einen Versuch ist es sicherlich wert. :)
Nachtrag
Julia, mite-Mitbegründerin, meint dazu:
Alle Accounts, die zwischen dem 5.6. und 15.7. erstellt werden, werden kostenpflichtig. Der frei zu wählende Preis war unser Dankeschön an alte Nutzer, die uns mit Feedback bei der Weiterentwicklung unterstützten.
Übrigens
Geht sparsam mit der Erstellung von Aufgaben um, denn wenn man erstmal Zeit auf eine Aufgabe gestoppt hat, kann man die Aufgabe nur wieder löschen, wenn keine Zeit mehr darauf erfasst wurde. Man müsste also alle diese Einträge erst einzeln löschen, oder die Projekte in denen diese Aufgabe anfiel. Etwas unpraktisch, ich hoffe, das ändert sich mit der neuen Version.
Nachtrag
Auch hierzu eine Ergänzung von Julia:
Aufgaben werden im neuen mite archiviert werden können, diesen wirklich unpraktischen Punkt packen wir an.
» mite
Ich persönlich bin inzwischen etwas skeptisch gegenüber diesen ganzen Webdiensten, wo ich meine privaten Daten eingeben soll. Ich bevorzuge es, sowas auf meinem eigenen Server zu hosten. Mir hatte Kimai (http://kimai.org/) ganz gut gefallen.
Im Endeffekt habe ich dann aber beschlossen, für Zeiterfassung überhaupt kein Webtool zu benutzen, weil ich mit meinem Notebook nicht immer online. Als ich exklusiv Linux laufen hatte, benutzte ich GnoTime, inzwischen bin ich mal wieder in der Windows-Welt unterwegs und benutze den Time Tracker von AllNetic. Der war zwar nicht kostenlos, aber ist von allem was ich bisher probiert habe definitiv der Beste.
Bei Kimai vermisse ich die schönen Auswertungen. Und für meinen Geschmack fragmentiert es die Zeiten etwas zu sehr (wenn man mal kurz was anderes macht und danach die andere Aufgabe weiterstoppt, wird ein neuer Eintrag dafür angelegt). Ich habe aber nur recht kurz die Demo getestet, vielleicht habe ich also was übersehen.
Ich würde ja auch eine Offline-Variante bevorzugen, allerdings waren alle, die ich bisher getestet habe einfach zu unpraktisch (was etwas heißen will, wenn ein Desktop-Programm gegen eine Webseite antritt…).
AllNetic sieht in der Tat vielversprechend aus, obwohl ich das Interface nicht gerade hübsch finde. Vor allem die Auto-Stop-Funktion klingt aber toll. :) Muss ich bei Gelegenheit mal testen…
mite dankt für die nette Erwähnung!
Eine kleine Korrektur und drei Antworten:
Die neue Version wird am 15. Juli, nicht Juni veröffentlicht.
Alle Accounts, die zwischen dem 5.6. und 15.7. erstellt werden, werden kostenpflichtig. Der frei zu wählende Preis war unser Dankeschön an alte Nutzer, die uns mit Feedback bei der Weiterentwicklung unterstützten.
Aufgaben werden im neuen mite archiviert werden können, diesen wirklich unpraktischen Punkt packen wir an.
Dankeschön für die Korrektur und Ergänzungen. Ich habe den Artikel entsprechend aktualisiert.
Und vor allem auch danke für mite. :)
Liebend gerne ;)
Danke für Eure Anregungen. mite finde ich super. Es ist hübsch, schnell, schlank.
Insgesamt vermisse ich jedoch, den einzelnen Kunden und/oder Tätigkeiten Stundensätze zuzuordnen. Wenn man das könnte, könnte man direkt die ganze Abrechnung damit generieren…
Vielleicht klappt das ja in mite 3.0 ;-)
@Jörg: Wir hören dich!
Ich benutze seit ein halbes Jahr das Rechnung-Plus (http://rechnung-plus.de/) und bin damit sehr zufrieden.
Es ist kostenlos aber funktioniert einwandfrei und stellt die Rechnungen nach Vorlagen automatisch auch.
Ist schon ein echt guten Online Tool. Aber einige der Features scheinen noch etwas beta artig…