Es gibt doch sicherlich zahllose angehende Kriminalfotografen unter Euch, oder? :) Ihr, beziehungsweise alle, die sich das schon immer gefragt haben, dürfte folgende Anleitung interessieren. Sie beschreibt, wie man an einem Tatort Fußspuren untersuchungstauglich fotografiert:
» **[Mini Tutorial: Crime Scene Photography – Taking examination-quality photographs of shoe impressions](http://crimescenephotography.blogspot.com/2008/12/mini-tutorial-taking-examination.html)**
> “Untersuchungstaugliche Bilder werden von Schuhwerksuntersuchern benötigt um eine vernünftige Untersuchung des Abdrucks und des Schuhs mit dem er verglichen wird, durchzuführen. Diese Fotos müssen scharf und vollständig im Fokus, aus dem richtigen Winkel fotografiert, vernünftig komponiert und beleuchtet sein, und die nötigen Hilfsmittel für den Vergleichsprozess beinhalten.“
Hier die Kurzfassung:
* Fotos von der Umgebung machen
* möglichst mit einem Eindruck des Verhältnisses zu einschlägigen Gebieten/Objekten des Tatorts
* Foto vom Abdruck in exakt 90° zur Fläche des Abdrucks anfertigen
* dafür einen Winkelfinder nutzen
* den Abdruck recht bildfüllend aufnehmen aber Platz lassen für
* eine Skala
* eine Markierung für Norden
* die Beweismarkierung
* umliegendes Material vorsichtig soweit entfernen, dass die Skala auf der gleichen Höhe wie der Abdruck liegt
* manuell auf den Boden des Abdrucks fokussieren
* den Abdruck mit schrägem Licht aufnehmen, um die Strukturen gut erkennen zu können
* geht natürlich nicht mit internem Kamera-Blitz
* wie schräg das Licht einfallen muss hängt vom Abdruck ab
* tiefere Abdrücke brauchen steileres Licht
* flache Abdrücke einen schrägeren Lichtwinkel
* das Licht je einmal von mindestens 4 Seiten aus kommen lassen
* eine Blende verwenden, mit der möglichst alles scharf wird (f11-f22)
* jeweils ganz genau kontrollieren, ob das Foto auch was geworden ist
* Histogramm verwenden
Alles klar? Na dann auf! :) Dem Kommentar eines Lesers zufolge dürftet Ihr mit der Anleitung einigen Tatortfotografen sogar überlegen sein:
> „Nachdem ich in diesem Feld gearbeitet habe und mit Fotos der Spurensicherung umgehen musste kann ich Euch sagen, dass diese einfache Anleitung sogar die Auffassungsgabe von einigen übersteigt. Da sind einige am Werk (oder waren es zumindest im Jahr 2000), die nicht einmal eine Kamera fokussieren können, ganz zu schweigen davon eine Blitzbelichtung innerhalb von 4 Blenden zu treffen (versucht das mal fürs Gericht auszudrucken!).“ – Anonymous
Ich persönlich hoffe ja, dass das eher Ausnahmefälle sind. Wobei jemand anderes aus der Branche einen weiteren Aufschlussreichen Kommentar hinterließ:
> „Es ist nicht so, dass die Leute nicht dazu fähig wären. Sie haben nur einfach keine Zeit um sich um die Fotos zu sorgen.“ – Erick Bryant
Weitere Insiderkommentare sind herzlich willkommen (und Nicht-Insider-Kommentare natürlich auch).
(via [Strobist](http://strobist.blogspot.com/2009/01/take-nothing-but-pictures-leave-nothing.html))
Wenn ich das alles so richtig verstehe und anwende, dann sollte es bald kein Problem sein den Schokoladen Dieb zu erwischen der immer meine Naschkiste leerräumt!
*Lach* Sehr cooler Beitrag ;-) Werde ich viellicht bei Gelegenheit so machenm :-)
Jeah, da kommt bei mir Tatort Feeling auf :-) Nur dumm, dass meine Fotos immer nichts werden…