„Populärmusik aus Vittula“ erzählt die Geschichte von Matti und Niila, zwei Jungen aus Vittula. Vittula liegt irgendwo in der Grenzregion zwischen Schweden und Finnland, gehört aber weder so richtig zu Schweden, noch zu Finnland. Kurz gesagt: Es liegt am Ende der Welt.
Mal abgesehen davon, dass Vittula mitten im Nirgendwo liegt, haben auch alle Dorfbewohner irgendeinen Schaden. Einige sind harmlos, viele sind versoffen, Niilas Vater schlägt seine Kinder regelmäßig, und der fahrende Händler hätte zu Minderjährigen am liebsten eine ganz besondere Beziehung.
In all dieser bedrückenden Trostlosigkeit ist die Entdeckung des Rock ’n Roll der einzige Lichtblick für die beiden Heranwachsenden. Mit Hilfe eines neuen Musik-Lehrers – und gegen den schmerzhaften Widerstand von Niilas Vater – gründen sie eine Band…
Das spannende an „Populärmusik från Vittula“ (Originaltitel) ist der hohe Absurditäts-Faktor. Der fahrende Händler rät Niila in einem halluzinogenen Horrortrip seiner verstorbenen Großmutter den Schwanz abzuschneiden, die Dorfgemeinschaft bekommt einen Schock als sie einen schwarzen Pastor sieht und immer wieder gibt es herrliche Zitate wie diese:
Asphalt ist unsere Zukunft.
Hütet euch vor der glühend heißen Pfanne des Teufels.
Bald fängt der Satan an in deinem Bauch zu wachsen… und dann bist du bald ein vollwertiger Arbeiter.
Auch optisch kann sich „Populärmusik aus Vittula“ sehen lassen. Besonders interessant sind die „Zoom-Schnitte“ – extreme kurze und gleichzeitig extrem weite Zoomfahrten, die die Funktion von Schnitten übernehmen. Generell ist die Kameraarbeit in diesem Film auffallend dynamisch, ohne aber gleich in den typischen „Verwacklungs-Realismus-Stil“ zu verfallen.
Der einzige Haken bei dem Film sind einige teilweise unnötig ekligen Elemente. Aber diese sind glücklicherweise nicht allzu häufig, sodass man einfach weggucken kann.
Schulnote: 2
Bezahlter Eintritt: 5 Euro
Kinostart Deutschland: 19.1.2006
Offizielle Homepage: www.populaermusik.de
Trailer: auf populaermusik.de
IMDb-Wertung: 6.4
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