Die Killerspiel-Debatte brodelt mal wieder lustig vor sich hin. Zu der Thematik an sich kann ich mich nur wiederholen:
Die Geschichte der Prohibition hat doch eines ganz deutlich gezeigt: Sie funktioniert nicht. Stattdessen schafft sie einen ganzen Haufen neuer Probleme.
Bedrückenderweise scheinen aber nicht nur Politiker wenig Ahnung von den teuflischen Killerspielen zu haben. Auch viele Journalisten offenbaren immer wieder ihre Unkenntnis.
Killer-Spiele.Info hat eine Zusammenstellung der schönsten Falschmeldungen über Killerspiele zusammengetragen. Darin findet sich nicht nur – wenig überraschend – die berühmt berüchtigte Bildzeitung wieder, sondern auch renommiertere Medien wie FAZ, Spiegel und Süddeutsche. Hier ein Beispiel aus der FAZ:
FAZ: Das populäre und indizierte Computer-Onlinespiel Counter Strike … das Spiel, in dem man vom Polizisten (sogar die GSG 9) über den Passanten bis hin zum Schulmädchen jeden erschießen soll.
Die altehrwürdige FAZ offenbart hier komplette Ahnungslosigkeit: Daß Passanten und Schulmädchen in Counterstrike nicht auftauchen, haben wir ja bereits klargestellt. Zusätzlich dazu ist das Spiel weder indiziert, noch ist das Spielziel jeden zu erschiessen.
Auch Golem.de berichtet über eine haarsträubende Killerspiele-Berichterstattung des NDR-Magazins „Panorama“.
Diese ganzen Fehlleistungen verursachen irgendwie ein recht ungutes Gefühl. Sollte man von renommierten Medien nicht zuverlässigere Informationen erwarten können? Ist die Informationsqualität in anderen Bereichen, wo man selbst das weniger gut beurteilen kann, etwa ähnlich bescheiden?
(via Fefe)
Na ok, Falschinformationen sind schon wirklich keine schöne Sache. Um ein wirklich, meiner Meinung nach schlimmes Spiel zu nennen, wäre es wohl eher Quake oder Doom. In beiden kämpft man gegen Monster und sieht schon recht viel Blut. (Aber in dem Autospiel, wo man durch Städte fährt und Aufträge von irgendwelchen Untergrundbossen erledigen muss, schiesst man wirklich auf Passanten und Polizisten)
Ich bin auch der Meinung, dass doch so bekannte und als seriöse und objektive Informationsquellen bekannte Zeitungen eher einmal selber sich ein wenig mit den Spielen beschäftigen sollten (oder wenn die Fehlinformationen öfter auftreten, mit dem Inhalt des Artikels). Ich meine, man kann doch nicht über etwas schreiben worüber man nur allgemeine Gefühlsäußerungen kennt und selbst, um den Artikel im Ausdruck zu versterken, einige Beschreibungen reinpackt damit auch die Wirkung zum tragen kommt.
Aber man sollte schon richtige Informationen liefern und nicht nur etwas was die Vorstellungen untermauert. Denn das ist ja keine objektive Information. Oder man sollte zumindest die Vermutungen die man als Journalist hat auch als solche kennzeichnen.