Filmkritik: The Dark Knight – Der bislang „realistischste“ Batman

Die Stärke dieses Realismus-Trends liegt in der depressiv-düsteren Charakterentwicklung Batmans. Der Superheld als fast schon verstoßener Außenseiter kommt so besonders gut rüber.

Bruce Wayne: People are dying, Alfred. What would you have me do?
Alfred Pennyworth: Endure, Master Wayne. Take it. They’ll hate you for it. But that’s the point of Batman, he can be the outcast. He can make the choice that no one else can make, the right choice.

Dieses Thema ist der heimliche Höhepunkt von The Dark Knight. Heimlich, weil es meiner Meinung nach nicht ausreichend ausgebaut wurde. Wie schon in Batman Begins schafft Christopher Nolan eine Vorlage für tiefgängige Entwicklungen, die dann aber nur wenig weiterverfolgt werden. Glücklicherweise geht Herr Nolan damit in diesem Film aber schon wesentlich besser und konsequenter um, als beim Vorgängerfilm, sodass dieser Ansatz auch wirklich mal zum Tragen kommt.

Harvey Dent: You either die a hero or you live long enough to see you become the villain.

Trotzdem wurde hier wieder Potential verschenkt. Dies ist die Entwicklung, die einen bodenständigen Batman-Film so stark machen kann. Mehr davon wäre schön gewesen. Bei einer Spielzeit von stolzen 152 Minuten sollte da auch mehr als genug Zeit für sein.

Doch genug der kritischen Worte, denn insgesamt ist The Dark Knight trotzdem ein guter Film. Er schafft es auch bei der langen Spielzeit nicht langweilig zu werden. Die Action-Szenen sind schön spektakulär. Die Bilder sind wunderbar aufgenommen. Die Schauspieler leisten gute Arbeit.

Eine kleine Warnung noch: Stellenweise wird es durchaus morbide und brutal. Ich habe damit wenig Probleme und auch das Publikum hat bei der besonders fiesen Bleistift-Szene kräftig mitgelacht. Andere sind da vielleicht empfindlicher.

Fazit

The Dark Knight ist ein guter und unterhaltsamer Film. Er bietet schöne abgedrehte Szenen und Charakteren, aber auch zahlreiche relativ bodenständige Elemente mit einer Tendenz zum Tiefgang. Für meinen Geschmack könnte er noch abgedrehter sein, oder aber den Tiefgang mehr ausbauen. Trotzdem kann man den Film gut genießen – ein großer Vorschritt gegenüber seinem Vorgänger – nur der extreme Hype (vorrübergehend Platz 1 in der IMDb-Rangliste der besten Filme aller Zeiten) ist unangebracht.

Trailer

Weitere Meinungen

„“The Dark Knight“ ist ein guter Film geworden und zugleich eine Enttäuschung. Denn er ist alles das nicht, was er zu sein vorgibt: Keine Comic-Verfilmung, kein echter Thriller, schon gar kein Noir. Sondern ein überdurchschnittlich guter, erwachsener Action-Film. And that’s all, folks.“ (Rüdiger Suchsland / Telepolis)

„Jede Pro-7-Reportage über eine Restauranteröffnung entwickelt eine dramatischere Quest als Nolans Film.“ (Malte Welding / Spreeblick)

„Regisseur und Drehbuchautor Kevin Smith ([…]) ließ sich unlängst nach dem Besuch einer Vorführung von „The Dark Knight“ in seinem Weblog zu folgender Aussage hinreißen: „It’s the ‚Godfather 2‘ of comic book films.“ Und damit trifft Smith den Nagel auf den Kopf. „The Dark Knight“ ist das Kinoereignis dieses Sommers. Ein überragend gespielter und inszenierter Blockbuster, der vor allem inhaltlich der versammelten Konkurrenz deutlich überlegen ist.“ (Jürgen Armbruster / Filmstarts.de)

Informationen

Kinostart: 21. August 2008
IMDb-Wertung: 9.2/10 (21.8.2008)
Meine Wertung: 7/10
Originaltitel: The Dark Knight
Regie: Christopher Nolan
Buch: Jonathan Nolan, Christopher Nolan, David S. Goyer, Bob Kane
IMDb: The Dark Knight (2008)

14 thoughts on “Filmkritik: The Dark Knight – Der bislang „realistischste“ Batman
  1. Was mir noch eingefallen ist und nicht mehr in die Filmkritik selbst passt: Cool ist eigentlich auch, wie der Joker gezielt ohne Hintergrundgeschichte gehalten wird. Bei mehreren Gelegenheiten erzählt er, wie er zu seinen Narben kam – jedes mal ist die Geschichte eine andere. Ohne Hintergrund wird der Joker irgendwie wirklich zu diesem „Mad Dog“ ohne Plan, von dem später in The Dark Knight die Rede ist.

  2. Deswegen habe ich das „realistisch“ ja auch in Anführungszeichen gesetzt. :)

    Ich meine The Dark Knight ist realistisch relativ zu anderen Batman-Filmen oder Comic-Verfilmungen. Der Film geht mehr in die Richtung eines Thrillers.

    Im Vergleich zu einem normalen Drama ist er natürlich immernoch total unrealistisch.

  3. Realistisch ist er vor allem, wenn man ihn mit „Batman Forever“ und „Batman & Robin“ vergleicht. Oder mit der Verdampft-alles-Wasser-in-einem-fünf-Kilometer-Umkreis-außer-dem-Wasser-dass-zufällig-innerhalb-von-menschlichen-Körpern-ist-Mikrowellenwaffe aus „Batman Begins“. ;-)

  4. Also man muss sagen, dass der Film einfach total aufwändig gemacht ist und er scheinbar realistisch sein will. Aber der Hauptkritikpunkt überhaupt, ist ganz klar, dass die Handlung viel zu raffiniert und pseudo komplex ist und immer alles nach Plan verläuft und genau diese künstliche Perfektion macht alles kaputt. Irgendwann wird das einem einfach zu lächerlich.

    Ja und noch was, wie Two-Face entsteht finde ich auch total unrealistisch (also der Charakter).

  5. Von der technischen Umsetzung bin ich überzeugt, da hier die Kunst darin besteht auf Animationen im Rechner zu verzichten. Die daraus entstehenden Bilder sind dann natürlich phänominal, wenigstens von meiner Warte aus – da ich mal im Broadcast-Animations-Bereich unterwegs war. Die Handlung – naja soll halt in erster Linie Leute ins Kino holen – kann also nichts wirklich tiefgehendes sein, entspricht halt dem Geist der Zeit.

  6. Ich muss Johanna zustimmen, das ist alles andere als realistisch.
    Ich finde aber trotzdem, dass er gut und vorallem aufwändig gemacht ist und bestimmt Erfolg hat.

  7. Erstmal kann ich Nolan garnicht genug dafür danken, dass der Film kein CGI Gewitter geworden ist. Ich bin mir zwar ziemlich sicher, dass auch dieser Film noch reichlich Computereffekte enthält, aber man sieht sie nicht; und die Effekte, die man nicht als solche wahr nimmt sind doch die besten.
    Weiterhin denke ich, dass der Film reichlich Potential zum darin „graben“ hat. Ich hatte zumindest beim Abspann das Gefühl, dass ich noch sehr viel mehr entdecken werde, wenn ich mir den Film noch ein paar mal anschaue.
    Egal ob ich bisher positive oder negative Kritiken gelesen habe, alle waren recht oberflächlich.

  8. Ich hab’s gestern auch geschafft mir den Film anzusehen.
    Wer in einen Batman Film geht und Realismus erwartet macht irgendwas falsch. Für einen Batman Film aber muss man Flos Aussage völlig zustimmen: Er war realistisch ;)

    Die Enstehung von TwoFace fand ich auch etwas abrupt. Wieso lässt sich der sonst so standfeste und von seinen Werten überzeugte durch ein einziges (wenn auch fundamentales) Ereignis so komplett in seinem Wesen umdrehen?

    Die Kämpfe waren teilweise nicht so prickelnd, erst gegen Ende kam da der flinke Batman zum Vorschein. Davor rennt er einfach nur rum und schlägt Leute zusammen, die nicht wirklich durch seinen Körperpanzer kommen. Von Rafinesse oder Superhelden-Wagemut war dabei nicht so viel zu sehen.

    Insgesamt war es aber stimmig, auch dass der Joker trotz anders lautender Aussagen immer einen Plan verfolgte und alle ihm in die Hände gespielt haben fand ich sehr gut.

    In der deutschen Version ist die Batman-Stimme übrigens kein Röcheln sondern recht tief und etwas metallisch klingend. Ich dachte immer, dass diese durch die Lautsprecherähnlichen geräte die er am Hals trägt verzerrt werden und fand das eine gute Lösung für das Superman-Tarnungsproblem („Oh mein Gott, das ist ja Superman! Ach ne, kann nicht sein, der hat ja eine Brille auf.“).

  9. Ich habe soviel positive meinungen und Meldungen über diesen Film gehört. ich bin da ganz anderer meinung den Film würde ich eine Glatte 5 geben. warum diese schlechte Bewertung. Die Story angefangen bei ihr alles andere als gut durchdacht. Irgend wann fängt der Film an zu Nerven und ich denke oh mein Gott wann ist dieser Schrott Streifen endlich fertig. batman ist nichtd ie hauptfigur sondern der Joker. Ähhh der Film heisst batman the dark knight und nicht Joker the Dark knight.
    Christian Bale ist wohl der schlechteste batman darsteller denn ich jeh gesehen hab.
    das batmobil gleicht einem Armeepanzer und keinen Superhelden Mobil. es gibt noch so viel bemängeln aber ich lass es hiermit gut sein. Und sage dieser Film zählt für mich zu den schlechtesten Batman aller zeiten. Und mit dieser meinung steh ich zum glück nicht alleine da.
    Schöne Grüsse von einem echten Film Kenner

  10. Ich hab noch paar Sachen zu bemängeln die sag ich jetzt hier noch. der Joker sieht Lächerlich aus. Als ob ihn ein betrunkener geschminkt hätte. Die Stimme des batman ohh je das hört sich an als ob er gleich Kotzen muss. warum diese Stimmverszehrung. ich weiss damit mann ihn nicht erkennt das er Bruce Wayne ist. Lächerlich. Der Joker wird festgenommenm, Batman hat ihn schon da sitzen, aber der joker entkommt wieder. Der joker schmatzt im ganzen Film das Nervt der masen das ich in den Film rein gehen möchte um in eins in die Fresse zu hauen. Und die verschiedene Storys über seine narbe wenn interessiert so was. Die Anfangsszene in der Bank passt irgend wie nicht in cden Filn rein.
    Also Batman Beginns war ja schon Schrott aber dieser Film ne tut mir leid. Zum Glück hab ich mir das Kino Geld gespart.
    Und die positiven Kritiken an diesen Film kann ich nicht verstehen.
    Naja wir leben leider in einer Zeit wo die Leute an geschmack verloren haben. der beste batman ist und bleibt der erste mit Michael Keaton wo es auch um den batman geht. Und der nicholson ist und bleibt der beste Joker.

  11. ich habe mein Statement zu diesen Threat gegeben. Aber es passt wohl jemanden nicht wenn jemand diesen Film Kritisiert. Kindisch so etwas. Naja. Ihr habt sowieso keine Ahnung was richtig gute Filme sind. mein Kommentar wird wahrscheinlich so wieso gelöscht.

  12. Ich stimme Al Pacino zu, seh den Film auch als Flop an. Weiss net warum er soviel Beifal bekommen hat. Klar Heath Ledger war net schlecht aber überragend auf keinen Fall. Ist halt alles Geschmackssache. Aber diesen film als bester der letzten 10 Jahre zu bezeichenen. Mhhh find ich doch etwas zu übertrieben. Ich hab auch so einige Punkte an diesen Film zu Kritisieren. Da können die Effecte diesen film auch nicht retten. Und das es weniger um den batman als den Joker ind diesen film geht ist ein grosser Minuspunkt. Und wie mein Vorredner sagte der Film heisst batman und nicht joker. Hiermit schliesse ich ab.

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