130 Hausdurchsuchungen und 3500 Ermittlungsverfahren gegen eDonkey-Nutzer

In einer von der Staatsanwaltschaft Köln und der Kreispolizeibehörde Rhein-Erft-Kreis koordinierten Aktion wurden heute zeitgleich im gesamten Bundesgebiet 130 Hausdurchsuchungen durchgeführt. Dabei wurden zahlreiche PCs beschlagnahmt und weitere Beweismittel sichergestellt. Gegen insgesamt 3500 Beschuldigte wurden Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Zuvor hatten die Strafverfolgungsbehörden zwei Monate lang einen Server des Tauschbörsen-Netzwerkes eDonkey überwacht. Hausdurchsuchungen fanden nur statt, wenn die Benutzer beschuldigt wurden, mehr als 500 Dateien zum Tausch angeboten zu haben.

Bei den Ermittlungen wurde die Staatsanwaltschaft von der Hamburger Firma proMedia GmbH unterstützt. Krautkremer legte aber Wert auf die Feststellung, dass die Überwachung des Servers von den Ermittlungsbehörden selbst durchgeführt worden sei. proMedia habe bei der Zuordnung der geschädigten Rechteinhaber geholfen. (heise online)

Der Staatsanwaltschaft zufolge ist dies das größte Verfahren, das jemals in Deutschland gegen illegale Angebote in Internettauschbörsen durchgeführt wurde.

So langsam wird es zunehmend ungemütlich für Tauschbörsennutzer in Deutschland. Parallel zur Staatsanwaltschaft sind auch private Unternehmen der Musikindustrie auf der Jagd nach Urheberrechtsverletzern (siehe „Hausdurchsuchungen wegen Filesharing„).

Es bleibt abzuwarten, wie sich dies auf die Nutzern der Tauschbörsen auswirkt. Vielleicht wandern sie ja einfach zu Netzen wie dem Freenet Project ab. Diese machen eine Überwachung mit Hilfe starker Verschlüsselungstechniken praktisch unmöglich.

(via Golem.de)

P.S.: Siehe auch Eriks Gedanken zur künstlichen Verknappung mit Hilfe des Urheberrechts.

Nachtrag

» Vortrag von Rechtsanwalt Udo Vetter zum Thema Hausdurchsuchungen.

One thought on “130 Hausdurchsuchungen und 3500 Ermittlungsverfahren gegen eDonkey-Nutzer
  1. Es wird doch auch wirklich mal Zeit gegen diese unverschämte Raubkopiererei vorzugehen. Es sind nämlich auch viele kleinere Softwareunternehmen betroffen, denen ein wirklicher Schaden entsteht durch die unrechtmäßige Verbreitung Ihrer Software.

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