Filmkritik: Transsiberian (3/10)

Poster zu Transsiberian

Inhalt

Roy (Woody Harrelson) und Jessie (Emily Mortimer, auch zu sehen in Lars und die Frauen) Nusser fahren mit der Transsibirischen Eisenbahn von China nach Moskau – eine 7 Tage lange Reise. Im Zug teilen sie sich eine Kabine mit Carlos (Eduardo Noriega) und Abby (Kate Mara), einem jungen Pärchen.

Ähm… ja… mehr kann ich zum Inhalt von Transsiberian schlecht sagen, denn mehr passiert die erste dreiviertel Stunde oder so nichts. Und wenn ich noch etwas mehr verrate, dann habe ich eigentlich schon den ganzen Film verraten.

Kritik

Du meine Güte, Transsiberian ist schon beeindruckend langweilig. Man könnte wahrscheinlich zwei Drittel des Filmes wegschneiden und der Film würde dadurch nichts verlieren sondern nur gewinnen.

In der besagten ersten (geschätzten) Dreiviertelstunde werden hauptsächlich Charaktere eingeführt und Andeutungen bezüglich Drogenschmuggels gemacht. Zusammen ist das doppelt schlimm, denn es ist andauernd offensichtlich, was vor sich geht, aber es passiert einfach nichts, was auf diese Andeutungen zumindest mal eingeht. Stattdessen sitzt man im Kino und denkt sich „ok, es ist klar was der Konflikt sein wird. Kann er jetzt bitte endlich zumindest eintreten?!?“. Generell sind große Teile von Transsiberian schmerzhaft vorhersehbar – bis auf eine löbliche Ausnahme, die ich aber hier nicht erwähnen will um Euch nicht den letzten Spaß zu rauben.

Daher musste auch die Inhaltsangabe oben so kurz ausfallen. Der Teil von Transsiberian, in dem wirklich etwas passiert, ist geschätzte 30 Minuten lang. Mit einer aussagekräftigeren Inhaltsangabe hätte ich schon den ganzen Film erzählt. :)

Weiterer Nerv-Faktor: Roy. Jedes Mal, wenn er den Mund aufmacht, nervt er. Das liegt garnichtmal so sehr an seinem Text, sondern der Art, wie er ihn rüberbringt. Er ist ein stereotyper Clown. Es ist vollkommen unglaubhaft, dass Jess es auch nur einen Tag mit ich aushält. Ich frage mich, ob der Schauspieler, oder der Regisseur ihn in diese Richtung gedrückt haben.

Mal abgesehen davon, dass Roy peinlich ist, machen die Schauspieler ihre Arbeit aber wie gewohnt gut. In einer späteren Rolle (im interessanten Teil) ist übrigens auch noch Ben Kingsley zu sehen, als ziemlich gelungene Besetzung für einen russischen Drogenfahnder.

Optisch kann Transsiberian gelegentlich durch sehr schöne Zugaufnahmen glänzen. Wie die Transsibirische Eisenbahn durch eine total verschneite Landschaft gleitet ist einfach wunderhübsch. Leider gibt es diese Bilder aber nur selten.

Fazit

30 Minuten ganz netter Film, umhüllt von 90 Minuten Langeweile. Da war selbst der andere aktuelle Film mit Ben Kingsley, You Kill Me, besser.

Informationen

IMDb-Wertung: 7.3/10 (125 Stimmen)
Meine Wertung: 3/10
Originaltitel: Transsiberian
Kinostart: 25. 9. 2008
Regie: Brad Anderson
Drehbuch: Brad Anderson & Will Conroy
IMDb: Transsiberian (2008)

3 thoughts on “Filmkritik: Transsiberian (3/10)
  1. Ja Ja! Die typische Michael Bay Action Generation! Wenns in 10 Minuten nicht ca. 5 Explosionen und 3 Verfolgungsjagden gibt, ist der Film gleich langweilig! Story und Atmosphäre? Wenn interessierts! Hauptsache es kracht!

    Ich stelle mir gerade Eure Kritik vor, wenn heutzutage ein Hitchcock-Thriller ala Der Unsichtbare Dritte ins Kino kommen würde! Der würde wahrscheinlich auch total verrissen!

    Meine Wertung: 7 von 10

  2. Ich würde keinen Film von Michael Bay empfehlen (zumindest von denen, die ich gesehen habe), also betrachte ich mich mal nicht als Mitglied der Michael-Bay-Action-Generation. :)

    Auch ich schätze eine gute Geschichte und Atmosphäre. Nur wie gesagt finde ich, dass in Transsiberian kaum Geschichte vorhanden ist. Und die Atmosphäre fand ich jetzt auch nicht so besonders beeindruckend.

    „Die Redaktion bleibt bei ihrer Darstellung.“ :) Trotzdem vielen Dank für die Gegenmeinung.

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