Filmkritik: Penelope (2,5/10)

Penelope - Poster

Inhalt

Auf der adeligen Familie Wilhern lastet ein alter Fluch, der der einzigen Tochter Penelope (Christina Ricci) das Gesicht eines Schweins beschert. Um den Fluch aufheben zu können muss Penelope einen adeligen Mann finden, der bereit ist, sie zu heiraten. Dummerweise erlitten alle bisherigen Anwärter bei ihrem Anblick eine sofortige Panikattacke.

Bis eines Tages Max (James McAvoy, u.a. zu sehen in der König von Narnia) auftaucht und erschreckend unerschrocken bleibt. Allerdings arbeitet Max für einen Reporter, der schon seit Jahren ein Foto von Penelope ergattern will. Trotz seines ursprünglichen Auftrages scheint Max jedoch Gefallen an Penelope zu finden…

Kritik

Nicht lustig.


*seufz*, so langsam ergeben Sneak-Filme in letzter Zeit ein erschreckendes Muster. Nachdem der Thriller Transsiberian so garnicht spannend war, ist die Komödie Penelope so garnicht lustig.

Der Film demontiert sich schon in den ersten Minuten selbst, da Penelope einfach nicht hässlich ist. Klar, es ist zu erwarten dass sich unter der Maske eine hübsche Schauspielerin versteckt, damit irgendwann die Maske ganz toll fallen gelassen werden kann. Doch Penelope ist selbst mit Maske so offensichtlich gutaussehend, dass es die ganze grundlegende Idee des Films kaputt macht. Männer rennen schreiend weg, weil Penelope angeblich so hässlich ist, aber das Bild passt einfach nicht dazu.

Selbst falls man es schafft, darüber hinwegzusehen (was schwer wird), sind die Witze einfach nicht lustig. Selbst die wenigen nette Momente (den Butler mit Sportschuhen finde ich beispielsweise toll), werden kurze Zeit später per Holzhammer-Komik zerstört.

Bestes Beispiel ist der Charakter des Edward (Simon Woods). Das Wort Klischee reicht für diesen Charakter schon nicht mehr. Das ist einfach nurnoch ein hoffnungslos überspannter Stereotyp. Peinlich, nicht lustig. Gegenüber Edward ist Max ja fast noch ein liebevoll ausgearbeiteter Charakter – und der ist schon an der Grenze des erträglichen.

Fazit

Nicht lustig. Nicht spannend. Nicht sehenswert.

Trailer

Andere Kritiken sind nicht ganz so vernichtend, wie meine (IMDb-Wertung: 7.4/10). Daher hier noch der Trailer zu Penelope, denn den fand ich ähnlich schlecht wie den ganzen Film. Falls Ihr den Trailer also gut findet, besteht vielleicht noch Hoffnung, dass Ihr den Film auch mögt. ^_^

Aber Vorsicht: Der Trailer verrät relativ viel.

Informationen

Originaltitel: Penelope
Kinostart: 5. Juni 2008
IMDb-Wertung: 7.4/10
Meine Wertung: 2,5/10
Regie: Mark Palansky
Drehbuch: Leslie Caveny
IMDb: Penelope (2006)

4 thoughts on “Filmkritik: Penelope (2,5/10)
  1. Ich habe mir den Film heute alleine angesehen. Nicht nur, weil ich keine Begleiter dabei hatte – ich war der einzige Zuschauer im Metropol 1 (300 Plätze). Das ist mir noch nie passiert. Schade also, dass du ihn auch gesehen hast, denn das raubt mir die Illusion einen Film ganz für mich alleine zu haben ;)

    Ich fand Penelope wunderschön – also nicht nur Christina Ricci, sondern auch den ganzen Film. Man muss wohl ein Faible für Märchen haben, um den Film zu mögen – und Märchen für Erwachsene scheinen offenbar nur eine ganz winzige Zielgruppe zu haben :(

    Ich habe den Film also nicht als Komödie gesehen (obwohl ich sicher das eine oder andere Mal gelacht habe – nicht bei dem plumpen Humor, sondern bei dem eher hintergründigen). Ich fand, es gab darin einige wunderbare überraschende Ideen. Z.B. als Penelope ihr eigenes Paparazzi-Foto – in einem Fotoautomaten geschossen – an die Presse verkauft :))) Oder als sie am Ende, von dem Fluch geheilt, zu Halloween selbst eine Schweinemaske trägt und damit fast so aussieht wie vorher. Dazu kommen viele kleine liebevolle Ideen, z.B. ihr Traumberuf (und die Blume in der Mauer) oder der befreiende Blick auf die Großstadt aus dem ersten eigenen Hotelzimmer.

    Zu deiner Kritik: Ich denke, Märchen dürfen übertreiben (die Fensterstürze, die nervige Mutter – nicht lustig, aber auch nicht zu schlimm störend). Wichtig ist in Märchen für Erwachsene, dass es ernst zu nehmende, hintergründige Elemente gibt. Und Penelope als Charakter konnte ich ernst nehmen. Auch wenn sie mit Schweinegesicht „zu“ (eben märchenhaft) hübsch ist.

    Es geht ja eigentlich nicht darum, dass sie hässlich aussieht, sondern dass sie *anders* aussieht. Und das macht den Menschen Angst. Als sie sich der Öffentlichkeit zeigt, liebt diese sie ja! Und irgendwann sie sich auch selbst, und sie will die Schweinenase behalten. Wenn dann die Maske fällt, ist es für sie und die Zuschauer ja fast eine Enttäuschung…

    Na ja, die Moral des Ganzen ist wohl: Viele Filme sind eben nicht gut oder schlecht, sondern Geschmackssache. Des einen Müll ist des anderen Kunst und umgekehrt.

    Ich habe am Ende den Platzanweiser gefragt, warum denn (immerhin in einer frühen Abendvorstellung) niemand im Kino war. Er meinte: Vielleicht weil es ein schöner Film ist… Ich guck jetzt mal nach, was die ungeduldigen 300 Leute nach mir gesehen haben…

    PS: Jetzt weißt du auch, warum ich in meiner Masterarbeit so viele Wörter habe, hehe ;-)

  2. PPS: Ein „sehr“ schöner Film sagte er sogar :)

    PPPS: Genial auch die Szene, als sie vor den Joggern flieht :)

    PPPPS: Aha, das danach war Sneak, dann versteh ich das noch mit den 300.

  3. Ich habe diesen Film gesehen, weil in der Videothek jemand meine Karte versehenlich mit seiner Karte vertauscht hatte. Ich war total genervt zu Hause. Ich wollte den „Bunten Schleier“ sehen, eine S. Maugham Verfilmung mit Golden Globe Qualifikation. Statt dessen hatte ich so wie die CD aufgemacht war, sicher irgendso eine interessante Independentverfilmung. Da hatte ich gar keine Lust drauf, aber da es im Fernsehen nix außer Emmerichs unsäglichen „Gozilla“ gab, wollte ich es wagen. Und was geschah…ich habe mich köstlich amüsiert. So schön hatte ich keinen Film im letzten halben Jahr gefunden. Bezaubernd komisch – ohne große Lacher. Feinsinnig und Märchenhaft. Romatisch ohne tränenrührig zu werden. Bunt und bübsch, ohne die üblich Holiwood – glitzer -Schönigkeit. Etwa so wie Tim Burtens Filme, deren Fan ich sowieso längst bin. Man muß sich natürlich ein kindliches Gemüt bewahrt haben. Man muß bereit sein für eine Geschichte die die Wahrheit nur aus unseren Sehnsüchten nimmt und die ihre Bilder direkt aus unseren Tagträumen importiert.
    Und man sollte über kleine Schwächen und Übertreibungen einfach hinweg sehen.
    Eine Sternschnuppe am Kinohimmel. So eine bei der man sich was wünschen kann.

    Fazit: Ganz bezaubernd, besonders die beiden auch Hauptdarsteller

    Eva Marlen

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