Filmkritik: Lars und die Frauen (Lars and the Real Girl)

Lars und die Frauen - Kinoplakat

Inhalt

Lars Lindstrom (Ryan Gosling) ist ein mehr als introvertierter Typ. Er lebt allein in einer ausgebauten Garage neben seinem Elternhaus, wo inzwischen sein Bruder Gus (Paul Schneider) mit schwangerer Frau Karin (Emily Mortimer) eingezogen ist. Gesprächig ist er ganz allgemein nicht, aber in der Gegenwart von Frauen bekommt er praktisch überhaupt kein Wort heraus. Er geht langsam auf die 30 zu, ohne dass er scheinbar irgendeinen Frauenkontakt zu haben scheint. Lars ist so in sich gekehrt, dass sich Karin bereits ziemliche Sorgen um ihn macht.

Umso erfreuter sind Gus und Karin, als Lars plötzlich verkündet, dass seine Freundin Bianca zu Besuch ist. Auch dass sie angeblich wenig spricht und im Rollstuhl sitzt, irritiert die beiden wenig. Sie sind dann aber doch etwas schockiert, als sich Bianca als lebensgroße Puppe herausstellt, deren eigentliche Bestimmung wohl die eines Sexspielzeugs ist („RealDoll, the World’s finest Love Doll“).

Während Gus seinen Bruder Lars schon in eine Klinik einliefern will, macht die unauffällig zu Rate gezogene Psychologin einen anderen Vorschlag: Sie sollen Lars Wahnvorstellung mitspielen und Bianca wie einen Menschen behandeln. Und so beginnt Biancas Leben in der Dorfgemeinschaft…

Rezension


Oookay… das dürfte wohl der erste (jugendfreie) Film mit einem Sexspielzeug in der Hauptrolle sein. :)

Bei der Grundlegenden Idee von Lars und die Frauen (Originaltitel: Lars and the Real Girl) war ich ja zuerst etwas skeptisch – eine seltsame „RealDoll“ so zentral in einem Film schien mir nicht gerade für hohen Anspruch zu stehen. Niveaulos wie befürchtet, wurde es aber dann glücklicherweise doch nicht.

Lars ist ein sehr sympathischer Charakter. Selten habe ich in einem Film jemanden gesehen, der so verstört auf Kontakt mit Frauen reagiert, wie Lars. :) Umso faszinierender ist es zu beobachten, wie Lars sich mit Beginn seiner Beziehung zu Bianca verändert. Von einem Tag auf den anderen spricht er wieder normal mit Menschen.

Mit am schönsten sind die Reaktionen dieser Menschen. Angemessen für einen Kinofilm zeigt Lars und die Frauen dabei großenteils die nonverbalen Ausdrücke. In wenigen Filmen gibt es eine so schöne Anhäufung von überraschten, verstörten und teils geschockten Gesichtsausdrücken.

Glücklicherweise nutzt sich der Puppe-als-Freundin-Effekt während des Films kaum ab. Lars und die Frauen bleibt bis zum Ende sehr unterhaltsam – wobei er zugegebenerweise zu Beginn in der Tat am spaßigsten ist. Dafür kommen später auch noch einige durchaus rührende Momente hinzu.

An den Schauspielern gibt es auch nichts auszusetzen. Alle bringen ihre Rollen sehr glaubwürdig rüber.

Den englischen Originaltitel des Films finde ich übrigens passender. Lars and the Real Girl hat noch einen gewissen Wortwitz und Doppeldeutigkeit, die bei Lars und die Frauen leider verloren geht. Zugegebenermaßen ist das aber schon super-schwer zu übersetzen (ich wüsste jetzt auch nicht wie) und schlecht ist der deutsche Titel auch nicht. Da gab es schon seeehr viel schlimmere. :)

Fazit

Lars und die Frauen / Lars and the Real Girl ist eine durchaus lustige Komödie mit sehr ruhigem Tempo.

Informationen

Schulnote: 2,25
IMDb-Wertung: 8.2/10
Kinostart: 13. März 2008
Regie: Craig Gillespie
Drehbuch: Nancy Oliver
IMDb: Lars and the Real Girl (2007)

Trailer

6 thoughts on “Filmkritik: Lars und die Frauen (Lars and the Real Girl)
  1. Der Trailer spricht mich an,
    aber man kann doch keine Puppe
    lieben, oder doch?
    Ich wüsste sehr gerne wie der
    Film endet.

  2. Hauptsache es ist mal wieder ein Film zum lachen der nicht nur peinliche Szenen hat. Ich bin mal gespannt.

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