Nikon D90 vs. Panasonic HVX200 Testvideo

Nicht nur Canon fusioniert Spiegelreflex- mit Videotechnik, auch Nikon ist dabei. Genaugenommen waren sie sogar etwas schneller, denn Nikons D90 ist im Gegensatz zu Canons EOS 5D Mark II bereits erhältlich. Mit ca. 1000 Euro ist sie deutlich günstiger, hat aber dafür auch keinen Vollformatsensor. Mit einer Bildfläche von 23,6×15,8mm ist der Sensor aber trotzdem noch größer als bei den meisten Videokameras und fast so groß wie beim beliebten Kinofilm-Format Super 35 (24.89 mm × 18.66mm). Im Unterschied zu Canons angekündigter Kamera nimmt sie auch nur 720p (1280×720 Pixel) anstatt 1080p (1920×1080 Pixel) auf.

Eine sehr beliebte Videokamera ist die Panasonix HVX200, mit der auch Beyond Vision produziert wird. Bekannt wurde diese Kamera unter anderem, weil sie eine der ersten bezahlbaren Kameras war, die 720p aufnehmen konnte. In der HVX200 kommt ein 1/3″ Sensor zum Einsatz. Leider konnte ich nirgends die exakten Dimensionen des Sensors ausfindig machen, aber in der Fotowelt sind 1/3″-Sensoren 4,8mm x 3,6mm, also dürfte es bei der HVX200 ähnlich aussehen.

Über GPSchnyder habe ich jetzt ein recht spannendes Video gefunden, in dem die HVX200 und die D90 direkt verglichen werden:


D90 and HVX side-by-side test from Chronicle Project on Vimeo.

Der Gewinn an Tiefenunschärfe bei der D90 gegenüber der HVX200 ist offensichtlich extrem cool. :) Was natürlich wenig überrascht, wenn man bedenkt, dass die D90 von der Sensorgröße her in der selben Kategorie wie 35mm-Film angesiedelt ist. Leider hat die D90 jedoch ziemliche Probleme mit dem sogenannten „Rolling Shutter Effekt“. Diesen Effekt gibt es auch bei anderen Videokameras (nicht jedoch bei der HVX200), jedoch scheint die D90 besonders anfällig dafür zu sein. Besonders im wackligen Teil des Demovideos kann man sehen, dass das Bild der D90 ein wenig „wobbelt“. Hier ein Youtube-Video, was den Effekt noch deutlicher zeigt:

Wie sehr das ins Gewicht fällt hängt natürlich von der Aufnahme ab. Bei ruhigeren Einstellungen dürfte der Effekt praktisch nicht auffallen, aber man muss wohl allgemein höllisch aufpassen.

Weitere Negativpunkte für die D90 wären die verwendete Kompression (Motion JPEG – wahrscheinlich bei relativ geringer Bitrate) und der fehlende Mikrofoneingang.

Ein Pluspunkt der D90 ist hingegen der Preis. Für 1000 Euro bekommt man keine HVX200, schon garnicht mit 35mm-Adapter um eine ähnliche Bildfläche zu erreichen. Und die Möglichkeit die gesamte Palette an Nikon-Objektiven zu nutzen ist natürlich auch mehr als verlockend.

4 thoughts on “Nikon D90 vs. Panasonic HVX200 Testvideo
  1. Sehr beeindruckend. Als die erste DSLR mit diesem „Feature“ vorgestellt wurde, war ich zugegebenermaßen eher skeptisch. Angesichts der ersten sichtbaren Resultate muss ich meine Meinung ein wenig revidieren. Sehr fein.

  2. Die Sensorgröße entspricht nicht der Größe eines 35mm Films…Die Canon 5D Mark II besitzt einen Vollformatsensor…aber ganz cooler vergeleich ;)

  3. Ich rede an der Stelle von 35mm-Film für Bewegtbilder. Die Bilder sind dort senkrecht zum Filmstreifen, während sie bei Fotofilm waagerecht auf dem Filmstreifen liegen. Durch diese andere Ausrichtung nutzt die D90 im Endeffekt fast so viel Fläche wie ein Super35-Film. Die 5D Mark II hat mit ihrem Foto-Vollformat-Sensor sogar eine größere Bildfläche als 35mm-Film.

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