Filmkritik: 30 Days of Night (2007)

30 Days of Night

Inhalt

Jedes Jahr geht in einer kleinen Stadt in Alaska die Sonne unter und erst 30 Tage später wieder auf. Kurz nach dem diesjährigen Sonnenuntergang taucht ein Fremder (Ben Foster, bekannt aus Alpha Dog) in der Stadt auf. Niemand weiß woher er kommt, und er redet die ganze Zeit von den Anderen, die bald kommen werden um ihn zu holen.

Zuerst schenkt ihm niemand Glauben, doch dann werden plötzlich alle Kommunikationswege gekappt und es gibt die ersten Toten…

Rezension

Ich glaube, ich verrate nicht zu viel, wenn ich an dieser Stelle schonmal darauf hinweise, dass 30 Days of Night ein Vampir-Horror-Film ist. Es geht um das altbekannte Schema der menschenschlachtenden Vampire und einer Gruppe an hoffentlich Überlebenden.


Das Setting des Horrorfilms ist eigentlich ganz nett. Die verschneite Landschaft Alaska ist schön aufgenommen und bietet zahlreiche finstere Szenarien. Auch der Gedanke, dass der rettende Sonnenaufgang 30 lange Tage auf sich warten lassen wird, ist eine schöne Abwechslung zu anderen Vampirfilmen.

Damit endet im Prinzip der Einfallsreichtum in 30 Days of Night. Ansonsten bietet der Film das altbekannte Schema: Vampire tauchen nach Sonnenuntergang auf und Leute versuchen bis zum Sonnenaufgang zu überleben – ob nun 30 Nächte oder nur ein paar Stunden lang, macht keinen wirklichen Unterschied. Leute werden gejagt, und gelegentlich gefangen und ausgesaugt. Wie das halt so ist mit Vampiren. Spannung sucht man vergebens, Vorhersagbarkeit findet man reichlich.

Auch die obligatorische Liebesgeschichte zwischen Sheriff Eben (Josh Hartnett) und seiner Frau Stella (Melissa George), die sich eigentlich gerade getrennt hatten, zieht nicht wirklich. Sie wirkt, wie das was sie ist: Die Liebesgeschichte die in einem Ordentlichen Film nunmal vorzukommen hat.

Atmosphärisch kann der Film allenfalls mit den bereits erwähnten arktischen Szenarien glänzen. Für eine richtig schöne Grusel-Atmosphäre reicht es jedoch nicht. Dafür bedient sich 30 Days of Night besonders zu Beginn ausgiebig billiger Schockeffekte, was ich ziemlich nervig finde.

Blut fließt – wie es sich für einen Vampirfilm gehört – in Strömen. Der Splatter-Faktor ist dabei meistens eher moderat, wird aber an einigen Stellen doch recht deutlich. Ich kann mich so spontan an keinen anderen Film erinnern, wo ein Kopf in Großaufnahme mit mehreren Axt-Schlägen abgehackt wird (obwohl etwas ähnliches bestimmt schön öfters in Filmen wie Premutos vorkam *g*).

Fazit

Also so richtig schlecht ist 30 Days of Night nicht (besser als, Wind Chill, der letzte Horrorfilm im Sneak, allemal), aber halt ziemlich standardmäßig. Wer gerne Standard-Vampir-Horror ohne nennenswerte Innovation und mit Schockeffekten sehen will, könnte an dem Film gefallen finden. Andere nicht.

Informationen

Kinostart: 8. November 2007
Objektive Schulnote: 3
Persönliche MovieLens-Wertung: 2/5 Sterne
Regie: David Slade
Drehbuch: Steve Niles und Stuart Beattie und Brian Nelson
Originaltitel: 30 Days of Night
Offizielle Homepage: 30daysofnight.com
Trailer: apple.com
IMDb: 30 Days of Night (2007)
IMDb-Wertung: 7.4/10

2 thoughts on “Filmkritik: 30 Days of Night (2007)
  1. der kritik kann ich mich zwar größtenteils anschliessen – vor allem was die axt-szene gegen ende des films angeht – aber ich fand den film besser als hier beschrieben.dass die liebesgeschichte eher nach dem motto : ‚gehört einfach dazu, wie ist egal‘ gemacht ist, stimmt zwar.aber dass echte schocker und teilweise geniale kameraperspektiven (vogelperspektive beim ersten ‚überfall‘ der vampire) dabei sind,wird hier gar nicht erwähnt!
    ich finde den film,nicht nur für fans des genres,wirklich sehenswert!!

  2. Gut, die Liebesgeschichte ist extrem Standard. Aber eines wird hier meiner Meinung nach ausser Acht gelassen: Es kommt kaum Langeweile auf. Die Überlebensstrategie ist grösstenteils nachvollziehbar und die Vampire sind (im Gegensatz zu fast allen Genrefilmen) einigermassen gruselig. Dem Film gelingt es den Spannungsbogen grösstenteils konstant zu halten und er bringt ein wenig „Frische“ in die ganze Sache. Deshalb kann ich mich dem Fazit (ohne nennenswerte Innovation) nicht ganz anschliessen, da hier Vampire so dargestellt werden wie sie wohl wären wenn es sie gäbe, nämlich kompromisslose Raubtiere und nicht liebreizende, wenn auch tötliche Verführer.

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