Filmkritik: Die Stiefbrüder (Step Brothers) (4.5/10)

Die zentralen Figuren des Films, die beiden Stiefbrüder, sind an sich eine Idee, aus der man etwas hätte machen können. Doch bei zwei 40-jährigen Kindern in einem Haushalt muss man tierisch aufpassen, dass Geschichte und Humor nicht in ein unterirdisches Niveau verfallen – und genau das ist bei Die Stiefbrüder passiert. Brennan und Dale verhalten sich kindischer als jedes echte Kind und im Wesentlichen einfach nur peinlich. Da peinlich nicht automatisch auch lustig bedeutet, ist das meiner Meinung nach der Untergang des Films. Kindliche Erwachsene gab es schon wesentlich besser ausgeführt in Filmen, beispielsweise in Die Liebe in mir (wobei jener ein eher ernsthafter Film ist).

Einige wenige unterhaltsame Momente kann jedoch auch Die Stiefbrüder vorweisen. Ein Familien-/Ehestreit als A-Capella-Darbietung ist beispielsweise herrlich; ebenso eine Abspann-Szene in der Dale und Brennan einen ganzen Schulhof voller Kinder verschlagen – komplett mit Tritten, Fausttrommelfeuer und Handkantenschlägen. :) Auch teile der Charakterisierung von Brennan und Dale sorgen durchaus für einige Lacher – beispielsweise ihre gemeinsame Liebe zu nerdigen Krams wie Wookie-Masken oder Samurai-Schwertern mit American-Idol-Signatur.

Dem entgegen steht eine endlose Reihe an humortechnischen Tiefschlägen. Nur wenige davon sind so tief, dass sie dadurch schon wieder lustig werden. Eine Nahaufnahme eines Hodensacks auf einem Schlagzeug fällt beispielsweise in diese Kategorie. Der Großteil ist jedoch in dem Bereich der Niveaulosigkeit, die einfach dämlich und nicht lustig ist.

Auch das Ende trieft dann vorraussehbar mit dermaßen viel Klischee, dass es nurnoch weh tut…

Fazit

Aus meiner Perspektive ist Die Stiefbrüder einfach kaum lustig und primär peinlich. Wer sich an einer Sammlung Peinlichkeiten erfreuen kann, wird vielleicht auch Die Stiefbrüder genießen können. Aufgrund der massiven stilistischen Parallelen wird wahrscheinlich auch jeder, der an Ricky Bobby gefallen gefunden hat, an diesem Film seine Freude haben. Allen anderen rate ich jedoch, lieber einen anderen Film zu sehen (aktuell beispielsweise The Dark Knight).

Trailer

Andere Meinungen

Über Humor lässt sich bekanntlich wunderbar streiten, daher hier gleich schonmal ein paar andere Meinungen:

„Holzhammer-Humor der gröbsten Sorte liefert die Komödie des Komikergespanns Will Ferrell und John C. Reilly. Vor keinem noch so kruden und unappetitlichen Gag schrecken die beiden Hollywood-Stars zurück. […] Schade, dass sämtliche Grenzen des guten Geschmacks hier in rekordverdächtiger Manier überschritten werden.“ (Michael Wenk / Filmreporter.de)

„Diesmal haben die Macher nicht immer die richtige Balance gefunden und es verlangt einigen Großmut vom unbedarften Publikum, die absolut skurrile Absurdität der Stiefbrüder zu akzeptieren. Den zahlreichen Fans des lockigen Entertainers kann dies egal sein. Ihnen kann Ferrell sowieso nie schräg genug sein.“ (Harald Witz / MovieMaze.de)

Informationen

IMDb-Wertung: 7.0/10 (Stand 28.8.2008)
Meine Wertung: 4.5/10
Kinostart: 11. September 2008
Originaltitel: Step Brothers
IMDb: Step Brothers (2008)

2 thoughts on “Filmkritik: Die Stiefbrüder (Step Brothers) (4.5/10)
  1. Na ja mir hatder Streifen auch ni´cht so gut gefallen dss ich ihn mir ein zweites mal ansehenwürde. Grüße Marion

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