Microsofts Patch-Politik

Seit Ende letzten Jahres klafft nun schon eine offene Sicherheitslücke in Microsofts Windows. Die ersten Würmer beginnen bereits damit, betroffene Systeme zu befallen, und ein erster Wurm-Bausatz zur komfortablen Generierung neuer Schädlinge ist erschienen.

Dennoch hat Microsoft bislang keinen Patch veröffentlicht, um das Loch zu stopfen. Stattdessen hat die Firma angekündigt, erst zu ihrem regelmäßigen Patch-Termin – der nächste ist in einer Woche – einen Patch zur Verfügung zu stellen. Begründet wird das mit ausgiebigen Tests des angeblich bereits fertig gestellten Patches.

Peinlich für Microsoft: Ein Dritter, Ilfak Guilfanov, hat inzwischen einen eigenen Hotfix für Windows veröffentlicht. Dieser soll die Ausnutzung der Sicherheitslücke verhindern. Im Gegensatz zu Microsofts offiziellem Vorschlag zur Nothilfe, bleibt die betroffene Funktionalität dabei erhalten.

Warum bitteschön ist Microsoft nicht in der Lage oder nicht willens ein gefährliches Problem in ihrem wichtigsten Produkt zügig zu beheben, bevor Schaden entstehen kann? Warum müssen sich Anwender auf die Unterstützung Dritter verlassen, damit ihre Systeme nicht offen wie ein Scheunentor oder funktional eingeschränkt sind?

Ich verstehe Microsofts Patch-Politik nicht…

Nachtrag

Microsoft scheint eingesehen zu haben, dass das beharren auf einen Update-Zyklus keine so ganz arg überragende Idee ist. Seit dem 5.1.2006 gibt es nun einen offiziellen Patch.

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  1. Pingback: lemming

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