Filmkritik: Premutos – Der gefallene Engel

Premutos Cover

Premutos, der erste gefallene Engel noch vor Luzifer und Jonas, will die Welt unterwerfen. Bisher ist ihm das allerdings noch nicht so recht gelungen. Glücklicherweise kommt ihm 1942 ein Bauer in Ingolstadt zu Hilfe. Dieser will seine Frau/Freundin mit Hilfe eines Elixiers (natürlich gelb und schleimig) wieder zum Leben erwecken. Zur Entwicklung dessen hat er wohl einige andere Dorfbewohner um die Ecke gebracht, also wird er gelyncht bevor er sein Werk wirklich vollenden kann.

Im Ingolstadt der Neuzeit findet dann Matthias zufällig das Gebräu. Ab dort passiert, was passieren muss; Zombies, Blut und Gemetzel bestimmen große Teile des Geschehens (nicht, dass das vorher nicht auch schon jede Menge Blut geflossen wäre).

Wem es bis jetzt noch nicht aufgefallen ist: Premutos ist ein unglaublich schrottiger Splatterfilm.

1996-1997 produzierte der in Fankreisen nicht unbekannte Olaf Ittenbach diesen blutigen Filmstreifen mit einem Budget von ca. 100’000 Euro. Für einen Film (gedreht auf 16mm… auch wenn es irgendwie sehr nach Video aussieht) ist das nicht viel Geld – und das sieht man Premutos auch deutlich an.

Die Schauspieler sind keine Schauspieler, sondern wurden wohl mehr oder weniger aus Olaf Ittenbachs Freundeskreis rekrutiert und er selber spielt eine der Hauptrollen. Dementsprechend grottig ist auch ihre schauspielerische Leistung.

Die Geschichte ist – vorsichtig ausgedrückt – abstrus. Mehrere verschiedene Zeitebenen wurden ineinander geschnitten und machen nicht immer so wirklich viel Sinn. Wahrscheinlich ist das aber auch garnicht so wichtig, denn eigentlich ist die Geschichte nur ein Vorwand um möglichst viele möglichst blutige Szenen aneinander zu reihen – gekrönt durch einen demonstrativen „Bodycount“ (139) als letztes Bild. :)

Ich bin mir nicht sicher, wie ernst sich Premutos selber nimmt. Teilweise scheint der Film ein wenig auf schwarze Splatterkomödie getrimmt, aber dann bin ich mir wieder nicht sicher, ob das Absicht oder ein Unfall ist.

Trotzdem macht Premutos Spaß. Weil es so schrottig ist, und weil die Gewalt so absolut sinnlos ist (nein, ich bin kein potentieller Amokläufer *g*). Wäre nicht alles so total schlecht, sinnlos und realitätsfern, hätte ich wahrscheinlich mit der Brutalität auch eher ein Problem.

Daher auch eine kleine Warnung aus einer anderen – sehr lesenswerten – Kritik:

Wer hingegen mit sinnfreier, überzogener Gewaltdarstellung um ihrer Selbst willen Probleme hat, sollte die Finger vom Film lassen. Hier wird Spaß durch Guts & Blood erzeugt. Der Spass kommt hauptsächlich mit und durch die gezeigten Splatterszenen und darüber sollte man sich vorher im klaren sein, sonst könnte man eine böse Überraschung erleben.

7 thoughts on “Filmkritik: Premutos – Der gefallene Engel
  1. Yes, –PREMUTOS WIRD KOMMEN !!!–
    was für ein Sch.. Ich habe ja Verständnis dafür, dass so ein Quark eine eigene Fangemeinde hat. Wie dieser Mensch allerdings an 100000 Euronen kommt um sowas auf die Beine zu stellen und dann nicht einmal eine Kopie zustande bekommt welche bei irgendeinem Sender als Sendefähig (technisch gesehen, inhaltlich ja eh nicht) eingestuft werden könnte, während andere ernstzunehmende Filmemacher ohne einen Cent Zuschuss auf der Strasse hocken, bleibt mir aber völlig unverständlch.
    Am besten gefiel mir die Szene in der ein Panzer durch die KELLERwand gefahren kam.
    >Kopfschüttelnd auf den Boden schau

  2. Och, ich denke schon, dass es eine technisch brauchbare Kopie gibt. Ich glaube, er lief sogar in irgendeinem Kino (ohne Garantie… meine so etwas auf einer Webseite gesehen zu haben). Die Qualität so mancher TV-Sendungen ist ja auch nicht so ganz arg berauschend.

    Das Geld hat er wahrscheinlich zusammen bekommen, weil die Filme zuvor funktioniert haben (ähm… also in der Szene wahrscheinlich… ich kenne sie nicht). Der Regisseur hat sich also zumindest „hochgearbeitet“. Ich glaube, auch die meisten anderen Filmemacher bekommen Zuschüsse, wenn sie erstmal ein paar erfolgreiche Filme abgeliefert haben.

    Umgekehrt habe ich auch schon viele Filme gesehen, die viiiiieeeel mehr Geld verheizt haben (teilweise auch staatliche Filmförderungen) und sowas von unnötig waren. Premutos past ja zumindest in seine seltsamen Halb-Amateur-Splatter-Trash-Szene.

    Das mit der Kellerwand war mir übrigens noch nicht aufgefallen. Dankeschön. *kicher*

  3. Ich hatte vor Jahren mal eine Beta SP Kopie des Films in Händen und habe diese mal prüfen müssen, sonst wäre der Film/Kelch vermutlch an mir vorübergegangen. Anschliessend durfte ich einem aufgebrachten Herrn Ittenbach erklären warum drei Seiten dokumentierter Spratzer diesen Film nicht zur Sendefähigkeit qualifiziert. Sein Argument: „die (Zuschauer) wollen das so“
    oder „die erwarten das“
    Ergebnis: bedingt sendefähig. mit erklärendem Kommentar darunter.
    War auch besser so denn jemandem mit solchen Fantasien sollte man besser während eines cholerischen Anfalls nicht noch wütender machen. :-)

    Ging auch nur um TV oder Video nicht um Kino.

  4. Arbeitest Du bei einem TV-Sender, oder wie kam das zustande?

    Mich überrascht ein wenig, dass Herr Ittenbach das überhaupt einreicht. Wie Du schon sagtest ist es ja schon rein inhaltlich klar, dass der nicht ins Fernsehen kommt. :)

  5. Damals für eine Firma die viele namhafte DVDs produzierte. Für Fernsehsender arbeite ich heute nur indirekt meine Arbeitgeber heute sind eher Produktionsgesellschaften.
    Ich glaube es ging um die Sendefähigkeit fürs Ausland, Frankreich glaube ich, ist aber auch schon ein paar Jahre her. Ich denke der war selbst genervt, dass er so etwas hat anfertigen lassen müssen.

  6. Naja also ich fand den Film gar nicht soooo schlecht. Liegt aber wohl auch an meinem Geschmack. Ich steh‘ nunmal auf b-Movies ;)

  7. Das dieses Teil nicht im Fernsehen gezeigt werden kann, ist dank der Splatterscenen ja wohl klar. Ansonsten find ich den Streifen als Komödie nicht schlecht. Die absolute Laienhaftigkeit macht die Sache echt lachenswert…;-D

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