Dance of the Dead (Filmkritik)

Dance of the Dead: Plakat

Inhalt

Der lokale Friedhofswächter ist schon länger damit beschäftigt unangemessen aktive Tote vom Friedhof einzusammeln und zu entsorgen, doch pünktlich zum Abschlussball der Highschool starten auch die Zombies ihre groß angelegte Wiederauferstehungsparty.

Eine Gruppe Teenager überlebt den ersten Ausbruch und bangt neben ihrem Leben vor allem um ihr bedrohtes Abschlussfest…

Filmkritik

“If we don’t stop these things from getting to the prom, our world is over.“

Greyson Chadwick und Jared Kusnitz in Dance of the Dead

Dem Inhalt von Dance of the Dead in einer Kurzbeschreibung gerecht zu werden übersteigt leider meine schriftstellerischen Fähigkeiten. Die Geschichte vereint prototypische Zombie- und Teenie-Film-Klischees und wird dadurch nicht so unglaublich schlecht wie meine Inhaltsangabe vermuten lässt, sondern der lustigste Splatter-Film seit Braindead.

Der Kern des Films besteht aus Situationskomik, dem Spiel mit den Klischee-Vorlagen und einer gehörigen Portion Spaß am kreativen Blutvergießen.

Blutsbeispiele gefällig? Wrestling Moves gegen Zombies, Stöckelschuhabsatz ins Gehirn, eigener Arm durch Mund ins Gehirn, u.v.m. Mehr muss man zu dem Thema nicht sagen, oder?

Wunderbar sind auch die hoffnungslos überzeichneten Charaktere. Der grobe Sport-Choach entpuppt sich als bestens ausgestatteter Paramilitant („… and then I had to kill the whole block“), der Schul-Rowdy wird plötzlich zum beliebten Zombie-Metzler und selbst der nerdige Science-Fiction-Club kann etwas Ansehen durch Blutvergießen gewinnen.

Hatte ich tanzende Zombies schon erwähnt?

“Braaaaaaains“ (Zombie)

Ganz nebenbei kann Dance of the Dead auch mit einer der imposantesten Zombie-Aufwach-Szenen aufwarten. In einer atemraubenden Hetze quer über den Friedhof wühlen sich die Zombies nicht langsam bedrohlich aus der Erde, sondern katapultieren sich geradezu aus ihren Gräbern. Ohne Zwischenstufe von begraben zu voller Geschwindigkeit. Das sind mal agile Zombies.

Zombies beim Abendessen

Trotz all diesem Chaos und Trash ist der Film jedoch nicht unbedingt platt oder plump. Es ist mir ein Rätsel wie Regisseur und Autor das hinbekommen haben, aber der Humor hat einen gewissen Stil und ist nicht nur reiner Slapstick. Die Seitenhiebe auf Genre-Vorlagen sind intelligent verbaut und unvorstellbarerweise wirkt selbst das erwähnte Wrestling-Manöver nicht dämlich sondern lustig.

Optisch wirkt Dance of the Dead eher wie eine Low-Budget-Produktion. Die Masken sind häufig trashig und die Bildqualität kann nicht immer überzeugen. An vielen Stellen gibt es Bildrauschen oder sogar Artefakte. Eigentlich dachte ich auch, dass einer der Vorteile von digitale Projektionen sei, dass man keine schlechte Kopie mehr erwischen kann. Dem scheint nicht so zu sein, denn in der Kopie, die ich gesehen habe, gab es an mehr als einer Stelle bunte Block-Artefakte wie man sie von defekten DV-Bändern kennt. Seltsam.

„Hey, no eating in store!“ (Ladenbesitzer, vertieft in eine Zeitung, zu einer vorbeiziehenden Gruppe schmatzender Zombies)

Auch die – nicht so häufig eingesetzten – digitalen Effekte können nicht mit Weta mithalten. Ich bin mir beispielsweise relativ sicher zu Beginn einen schlechten Bluescreen gesehen zu haben.

Jared Kusnitz in Dance of the Dead

Das alles tut dem Film aber keinen Abbruch. Die Geschichte hat so viel Schwung, dass man über solche Problemchen problemlos hinwegsehen kann. Selten habe ich eine Komödie gesehen, die wirklich so dicht und intensiv lustig ist, wie Dance of the Dead.

Fazit

Dance of the Dead spielt in der gleichen Liga wie Braindead. Jeder, der sich an Splatter-Spaß erfreuen kann, darf sich diesen Film keinesfalls entgehen lassen.

Deutschlandstart

Ins Kino wird es der Film wohl leider nicht schaffen, aber zumindest die DVD von Dance of the Dead ist bereits angekündigt und wird am 31. Oktober 2008 erscheinen.

Übrigens

Gedreht wurde mit einer Panasonic AJ-HDC27 Varicam.

Die Dankes-Liste im Abspann ist wohl die längste, die ich je gesehen habe.

Die Geschichte spiegelt angeblich die Erlebnisse des Autors Joe Ballarini auf seinem eigenen Abschlussball wieder – ohne die Zombies natürlich.

Das Drehbuch stammt aus 1998.

Gebt nichts auf den Trailer, der ist Schrott.

Informationen

IMDb-Wertung: 7.2/10 (216 Stimmen)
Regie: Gregg Bishop
Drehbuch: Joe Ballarini
IMDb: Dance of the Dead (2008)

Weitere Meinungen zu Dance of the Dead

“„Dance Of The Dead“ ist einer der Überraschungshits des Fantasy Filmfests 2008, dem eine Kinoauswertung leider verwehrt bleibt, aber spätestens mit der DVD-Veröffentlichung seine Fangemeinde finden wird.” (Julian Unkel / Filmstarts.de)

„Ein extrem kurzweiliger Splatterspass, der die besten Seiten der 80er Highschool-Komödie gekonnt mit sämtlichen billigen Zombieklischees mixt, und deshalb im Rahmen seiner Möglichkeiten durchaus 9 von 10 Sternen verdient hat.“ (Torsten Dewi)

„Der Film ist oberklasse: unglaublich lustig und unterhaltsam. Ein Gag jagt den nächsten und es wird jeder Menge Zombies gewaltig in den Hintern getreten. Der Film hat das Potential zum Kultfilm.“ (Mirco Hansen)

3 thoughts on “Dance of the Dead (Filmkritik)
  1. Ich finde zwar nicht das er auf einer Linie mit Brain Dead ist, aber er ist wirklich ganz gut gemacht. Und die Trailer sind echt nicht so die Macht.

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