Vorlesungsrückblick: Filmtechnik

Dieses Semester habe ich Filmtechnik belegt, eine Grundlagenvorlesung aus Audiovisuelle Medien bei Prof. Coulanges. Die Vorlesung hat einen Umfang von 2 Semesterwochenstunden, und am Ende steht eine mündliche Prüfung.

Für Medienautoren, die die Studioproduktion Film machen wollen, ist Filmtechnik die Grundlagenvorlesung dazu. Ich habe die Vorlesung aber nur so aus Interesse belegt (ebenso Erik). Für mich gab es daher 2 ECTS, wie es bei den anderen aussah, weiß ich nicht.

Inhalt

Es gab mehrere Themenblöcke:

  • Bildaufnahme und -projektionsformate
    8/16/35mm, die Unterarten davon (Super16, etc), sowie Tonformate
  • Kopierwerk
    Kopierverfahren, Lichtbestimmung
  • Sensitometrie
    Wie funktionieren Filme, Dichtekurven
  • Kameratechnik
    Das Innenleben von Filmkameras
  • Optik
    Objektive und ihr Zusammenspiel mit der Kamera

Die Vorlesung war recht angenehm, wenn auch teilweise etwas schleppend (könnte aber auch an vorhandenen Vorkenntnissen bzw. Filmaffinität meinerseits liegen). Man merkt, wie „unheimlich wichtig“ Prof. Coulanges die Inhalte sind, aber leider schafft er es nicht so recht, etwas Schwung in die Vorlesung zu bringen.

Dafür ist er sehr hilfsbereit und freundlich – falls man nicht allzu laut ist, worauf er etwas empfindlich reagiert. Kleiner Tipp: Man kann ihn ruhig auch mal nach der Vorlesung ansprechen (falls er Zeit hat) und etwas nachfragen, dann erzählt er recht spannende Dinge – aus seiner Praxis als Kameramann und kleine Einblicke in die Studioproduktion Film.

Die Inhalte selber sind wie gesagt Grundlagen. Meistens versteht man diese recht gut, nur einige Punkte sind etwas schwer verdaulich (Stichwort „Gammakurve“). Leider neigt Prof. Coulanges dazu, die komplexeren Themen etwas konfus rüberzubringen – aber dafür hat er wie gesagt mit wiederholtem Nachfragen kein Problem.

Die Stoffmenge hält sich in Grenzen, was aber in Hinblick auf die Prüfung recht angenehm sein kann.

Mündliche Prüfung

In Audiovisuelle Medien ist Filmtechnik Teil der berühmtberüchtigten Sechsfächerprüfung, für Medienautoren ist es eine ganz normale mündliche Prüfung (15min).

Eines vorweg: Vor dieser Prüfung muss wirklich niemand Angst haben. Prof. Coulanges ist ein unheimlich freundlicher Prüfer und das sage nicht nur ich, sondern alle. Mir ist auch niemand bekannt, der durchgefallen wäre, oder bei dem es auch nur knapp gewesen wäre.

Beisitzer bei unserer Prüfung war Prof. Lowry, der auch sehr angenehm war.

Jeder kann über ein selbst vorbereitetes Thema ungefähr 6 Minuten referieren. Prof. Coulanges beginnt dann irgendwann Fragen zu stellen und das Thema zu wechseln.

Ich begann mit den 4 klassischen Kopierwegen im Kopierwerk. Prof. Coulanges war davon etwas gelangweilt (fast alle vor mir hatten auch mit dem Kopierwerk angefangen) und fragte mich daher, ob ich nicht mit einem anderen Thema beginnen könnte. Darauf habe ich mich aber nicht eingelassen.

Er lies mich ein Weilchen reden und stellte nur ein paar einfache Zwischenfragen. Etwas fies wurde es, als er mich über die Unterschiede zwischen Negativ- und Umkehrmaterial ausfragte. Er wollte sowohl die generellen Vorteile/Nachteile, als auch die Unterschiede in der Gammakurve (*schluck*) wissen. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass wir das in der Vorlesung so genau behandelt hätten, aber ich konnte – mit etwas Unterstützung des Prüfers – die richtigen Schlussfolgerungen ziehen.

Dann wechselte er das Thema zum Strahlengang in der Kamera, nach der Bedeutung des Auflagemaßes und nach der Funktion des Suchers. Da wurde es wieder etwas haarig, denn er wollte auf den Namen „Lupe“ hinaus. Diesen Namen hatte ich leider noch nie gehört. Aber ich konnte ihm die Funktionsweise erklären und habe mit etwas Hilfestellung sogar den Namen dann (offensichtlich) erraten – das scheint ihm gereicht zu haben.

Zuletzt fragte er noch danach, wie die Strahlenteilung für den Video Assist funktioniert und dann war die Prüfung auch schon zuende.

Ich hatte das Glück, eine 1.0 abzustauben. *freu* Er meinte, bei mir könne man ein lebhaftes Interesse für das Thema feststellen. Wahrscheinlich hilft es also, wenn man nicht den Eindruck erweckt, als hätte an das Fach nur belegt, weil man muss.

Der Lernaufwand hielt sich in Grenzen. Eigentlich habe ich hauptsächlich mit Erik über irgendwelche Sachen wie Gammakurven diskutiert. Auswendig gelernt habe ich nichts, aber Coulanges hat auch keine Fragen gestellt, bei denen das etwas gebracht hätte. Er meinte nach der Prüfung selbst, dass er gezielt so fragt, dass stures Auswendiglernen nicht hilft.

Auch alle anderen Medienautoren haben die Prüfung bestanden. Die Noten kann ich hier schlecht verraten (Ihr dürft sie gerne in den Kommentaren ergänzen), aber ich denke, es war niemand unzufrieden.

So, mehr fällt mir nicht ein. Weitere „Zeugenaussagen“ sind in den Kommentaren herzlich willkommen. :)