Evangelion 1.0 You Are Not Alone (Evangerion shin gekijôban: Jo)

Evangelion ist mal wieder zurück auf der Leinwand, juhuu! Neon Genesis Evangelion (Shin Seiki Evangerion) ist eine der besten Anime-Serien, die ich kenne und hat bereits zuvor zwei Filme (Death and Rebirth, sowie End of Evangelion) nach sich gezogen.

Diese zwei Filme habe ich im Vorfeld des Fantasy Filmfests extra angesehen, um dann Evangelion 1.0 sehen zu können. Diese waren schon… uhm… gewagt. Death and Rebirth besteht zur einen Hälfte aus einem sehr krassen Zusammenschnitt der Serie, den man eigentlich nicht verstehen kann ohne die Serie gesehen zu haben. Die zweite Hälfte beginnt dann ein alternatives Ende. „Beginnt“ sage ich, weil es irgendwann einfach aufhört und dann erst wieder in End of Evangelion fortgesetzt wird. End of Evangelion wiederum wiederholt erstmal den kompletten Beginn des Endes und setzt es dann erst fort. Ihr könnte Euch also Vorstellen, mit wie vielen Wiederholungen im Kopf ich in Evangelion 1.0 gegangen bin.

Und Evangelion 1.0 entpuppte sich als…. weitere Wiederholung. Argh! Ok, inhaltliche Wiederholungen kann man bei einem Remake ja erwarten. Evangelion 1.0 ist aber fast identisch zur Serie. Es wurde ein wenig herausgekürzt, manches ein wenig anders erzählt, ein paar wenige Szenen mit Digitaltechnik etwas aufgemotzt und etwas neue Musik verwendet. Angeblich wurde auch sehr viel neu oder besser gezeichnet… was ich nicht so genau beurteilen kann, da es schon ewig her ist, dass ich das Original gesehen habe. Im Wesentlichen ist es aber einfach das Gleiche. Remake ist ein total unangebrachter Begriff. „Director’s Cut“ oder „Digitally Remastered“ würde es besser treffen.

Erst in den letzten Minuten (Sekunden?) deutet sich an, dass die Fortsetzung vielleicht etwas neues bringen könnte. Ich bin mal gespannt. Hoffentlich wiederholt Evangelion 2.0 nicht erstmal die Hälfte von Evangelion 1.0

Evangelion 1.0 muss man jedenfalls nicht unbedingt sehen, falls man die Serie oder die Filme schon kennt. Nennenswert neues birgt es nicht.

Filmkritik?

Diese eher kritischen Worte beziehen sich primär auf die Art, wie Neon Genesis Evangelion durch endlose Wiederholungen erneut verkauft wird. Wenn man die Serie schon kennt ist das echt dreist. Daher sehe ich mich zu einer klassischen Filmkritik an dieser Stelle auch nicht in der Lage. Ich bin zu sehr geprägt durch die Serie. Zudem ist Evangelion 1.0 ja auch kein abgeschlossener Film sondern Teil Eins von Vier, also praktisch wieder der Beginn einer Serie.

Neon Genesis Evangelion an sich finde ich nach wie vor sehr toll und es ist auch in dieser Schnittfassung sehr gut repräsentiert – vielleicht sogar besser als in der ursprünglichen Serienform, die ja doch etwas lang war. Wie gut das Gesamtkonstrukt werden wird (und ob es vielleicht sogar mal neue Inhalte gibt), kann ich jetzt noch nicht beurteilen. Ich bin aber optimistisch, dass die neue Evangelion-Film-Serie in sich auch sehr gut werden wird.

Ob ich richtig liege, wird man jedoch abwarten müssen…

Übrigens

Wie ich gerade lese kann man in Deutschland bald Evangelion 1.01 kaufen… aaaaaahhhhhhh!

Weitere Meinungen zu Evangelion 1.0[1]

„Wie aber schon die NGE Manga Reihe sind Teile des Film dermaßen stark verändert worden, dass nur noch Grundrisse mit der Serie übereinstimmen und somit selbst bei Serienkennern keine langeweile aufkommt.“ (rotfuchs)

„Der Film ist gut erzählt, wenn auch die Hintergrundgeschichten der Charaktere ein wenig zu kurz kamen, bzw. ihre psychologische Tiefe im Vergleich zur Serie ein bisschen flacher ausfällt. Nur eines – außer der Tatsache, dass der erste Film nicht sonderlich viel über das Warum? und Wieso? der Engel und der post-apokalyptischen Welt erklärt – stört wirklich massiv: Wie kann ein Evangelion-Film bitteschön ohne irgendeinen Remix, ein Zitat oder wasauchimmer des genialen Titelsongs der Serie auskommen?“ (Rotwang)

„„You Are (Not) Alone“ ist ein komplizierter Fall. Einerseits wird die Handlung konsumierbarer gestaltet, andererseits gehen Teile der ausgefeilten Charakterpsychologie verloren. Und letzten Endes wird die Geschichte erst als Gesamtwerk stimmig beurteilbar sein. Fans bekommen eine behutsam umarrangierte Neufassung geboten, interessierte Neueinsteiger haben die Gelegenheit, das Epos mit einer kompakten Exposition anzutesten.“ (Jan Hamm / Filmstarts.de)