Filmkritik: My Bloody Valentine 3D

My Bloody Valentine 3D - Poster

Inhalt

Zehn Jahre ist es nun her, dass der wahnsinniger Minenarbeiter Harry Warden am Valentinstag ein Blutbad unter den Einwohnern der kleinen Stadt Harmony angerichtet hat. Tom Hanniger (Jensen Ackles), einer der wenigen Überlebenden von damals, wagt sich nun erstmals wieder in die Stadt um die Miene seines Vaters zu verkaufen. Er kommt gerade rechtzeitig zu einer neuen Serie an blutigen Morden ganz im Stile von Harry Warden.

Filmkritik

Krankenhausmassaker in My Bloody Valentine 3D

Inhaltlich gibt es zu My Bloody Valentine 3D nicht viel zu sagen. Es handelt sich um einen ziemlich normalen Horror-Slasher-Film. Wahnsinniger Psychopath metzelt Leute nieder. Dieses Schema hat der Film recht solide umgesetzt – nichts besonderes, aber auch nicht schlecht. Die Auflösung, die ich aus naheliegenden Gründen hier nicht detailliert besprechen kann, finde ich recht gelungen und zumindest nicht komplett offensichtlich.

Aber wahrscheinlich ist ja der Inhalt eh nicht der Grund, warum man sich My Bloody Valentine 3D ansieht. Währe da nicht die Aussicht auf ein Massaker in 3D würde der Film seine Zielgruppe radikal minimieren. :)


Massenmordender Minenarbeiter in My Bloody Valentine 3D

Zum Einsatz kommt die unter dem Marketing-Namen „RealD 3D“ verbreitete Technik, die im Kino mit nur einem (digitalen) Projektor auskommt. Das Publikum muss wie gewohnt Brillen aufsetzen, denn ohne diese sieht man auf der Leinwand nur doppelt. Für mich war das die erste Begegnung mit dieser Technik, daher hier auch ein paar allgemeine Erfahrungen zum 3D-Effekt.

Für die Augen ist ein 3D-Film sehr anstrengend. Ich empfinde einen permanenten leichten „Augenkrampf“, sobald ich mit Brille auf die Leinwand sehe. Glücklicherweise ist das nicht so extrem, dass es Kopfschmerzen bereiten würde, aber normale Filme sind definitiv entspannter. Die 3D-Wirkung ist dafür aber auch cool. Alles wirkt irgendwie eine Ecke realer, greifbarer und teilweise sogar schärfer. Ich hatte allerdings den Eindruck, dass die Proportionen manchmal nicht ganz stimmen. Beispielsweise wirkten Autos etwas Spielzeugartig oder verkürzt.

Jaime King in My Bloody Valentine 3D

In My Bloody Valentine 3D wurde die gesteigerte Tiefenwirkung teilweise sehr bewusst eingesetzt. Die Szenerie der Mienentunnel eignet sich hervorragend um den 3D-Vorteil auszuspielen, da in den langen Gängen die Tiefe besonders zur Geltung kommt. Auch das Gemetzel spielt häufiger mit der dritten Dimension. Beispielsweise wird gleich ziemlich zu Anfang einem Opfer von hinten eine Spitzhacke durch den Schädel geschlagen, sodass das Auge auf der Spitze der Hacke in Richtung Publikum baumelt. An einer anderen Stelle wird ein Unterkiefer aus dem Gesicht gerissen und mitsamt Blutspritzern in Richtung Publikum geschleudert. Oder man sieht aus der Ich-Perspektive eines Opfers, wie der Massenmörder drohend die Spitzhacke auf einen richtet – natürlich in Nahaufnahme.

Ich hatte jedoch nie den Eindruck, dass wirklich etwas die Leinwand verlässt. Auch der wirbelnde Unterkierfer wirbelt zwar mit schöner Tiefenwirkung, aber ich hatte nicht den Eindruck, dass er gleich mich mit kollidieren würde. Das Bild erstreckte sich für mich eher von der Leinwand aus nach hinten, aber nie zu mir. Bei den entsprechenden Szenen hat das Publikum durchaus reagiert, also bin ich mir nicht sicher, ob das vielleicht nur mir so geht.

Oh, und falls es aus der Beschreibung nicht schon offensichtlich sein sollte: My Bloody Valentine 3D ist für einen Nicht-Splatterfilm schon verdammt blutig. Nichts für Zartbesaitete.

Fazit

My Bloody Valentine 3D ist ein solide gemachter Horror-Metzelfilm. Inhaltlich ist er zwar nicht schlecht, aber seine eigentliche Trumpfkarte ist die blutige dritte Dimension. Diese setzt er sehr geschickt ein, sodass My Bloody Valentine 3D ein wirklich sehenswertes 3D-Erlebnis ist.

Übrigens

Hauptdarsteller Jensen Ackles könnte Serienfreunden auch als Dean Winchester aus Supernatural bekannt sein.

Trailer zu My Bloody Valentine 3D

Weitere Meinungen My Bloody Valentine 3D

„“My Bloody Valentine” wird seiner Vorlage gerecht und bietet einen überaus unangenehmen Serienkiller, bei dem – wie schon in der Originalversion – die Ausstattung mit Gasmaske und Spitzhacke den Großteil des Terrors ausmacht. Den Rest erledigen dann weggerissene Unterkiefer, durchbohte Augen, an der Decke festgepickelte Kleinwüchsige und das übrige Splatter-Spektakel.“ (Stefan Höltgen)

Hier auch noch das Fazit von Frau Flinkwert, die My Bloody Valentine nur in der 2D-Fassung gesehen hat:

„Es geht natürlich besser. Aber als Slasher-Happen zwischendurch taugt „My Bloody Valentine“ durchaus. Sollte er im Mai als 3D-Kopie starten, würde ich ihn mir evtl. nochmal anschauen, um diese Effekte zu genießen. So schlecht ist er also nicht :)“

Informationen

IMDb: My Bloody Valentine (2009)
Regie: Patrick Lussier
Darsteller: Jensen Ackles, Jaime King, Kerr Smith, u.a.

5 thoughts on “Filmkritik: My Bloody Valentine 3D
  1. Vielen Dank für die ganzen Trackbacks.
    Ja, du bestätigst nur das, was ich schon angenommen haben, nämlich dass der Film auf 3D noch nen Zacken unterhaltsamer ist. Vielleicht hab ich ja noch ne Chance, den in 3D zu sehen.

  2. Wir konnten ihn in 3D leider nicht sehen, aber er ist auch so gar nicht schlecht gemacht. Wie bei dem Genre üblich natürlich nichts für einen Oscar aber zum Schaudern reicht es.

  3. Danke für deinen guten Kommentar.
    Allerdings bist du der erste von dem ich höre, dass das Schauen von Filmen mit 3D-Brillen Probleme bereitet. Ich habe damit kein Problem. Im Allgemeinen finde ich die Einführung vom 3D-Kino positiv. Das Kino wirkt dardurch noch unterhaltssamer und mitreißender. Man kann sich zudem besser in den Film reinversetzen. Zum Film „My Bloody Valentine 3D“ kann ich kein Kommentar abgeben, da mich diese Art von Filmen nicht sonderlich interessiert.
    Gruß.. (:

  4. Ich kenne noch einige andere, die ähnliche Probleme mit der 3D-Technik haben. Es gibt da glaube ich auch diverse Untersuchungen zu dem Thema (die ich jetzt allerdings grade nicht zur Hand habe).

    Generell finde ich trotz den Problemen 3D auch immer wieder recht unterhaltsam (bei Avatar war es z.B. super), aber es hängt vom Film ab. Und ich hoffe, dass es nie zum Standard wird. :)

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