Filmkritik: Alpha Dog

Johnny Truelove (Emile Hirsch) ist ein ehrgeiziger kleiner Drogendealer aus dem San Gabriel Valley, der in die Fußstapfen seines Vaters Sonny Truelove (Bruce Willis) treten will. Um Schulden von einem seiner Handlanger, Jake Mazursky (Ben Foster), einzutreiben, kidnappen Johnny und seine Freunde dessen jüngeren Bruder Zack Mazursky (Anton Yelchin).


„Alpha Dog“ wurde von der wahren Geschichte des Drogendealers Jesse James Hollywood inspiriert. Dieser war der jüngste Gesuchte, der es bisher auf die Most-Wanted-Liste des FBI geschafft hat. Sein Fall wird allerdings noch verhandelt, weswegen auch gegen die Veröffentlichung des Filmes geklagt haben – sie befürchten, dass „Alpha Dog“ die Jury beeinflussen könnte.

Der Titel „Alpha Dog“ ist allerdings etwas irreführend. Es geht nicht nur um das „Alphatier“ Johnny, obwohl er zweifelsohne ein interessanter Charakter (aus dramaturgischer Sicht) ist. Der Film gibt vielmehr einen bedrückenden Eindruck in das Leben von Vorstadtgangs, von sinnlos eskalierenden Streitigkeiten und kaputten perfekten Familien.

Im Kontrast dazu sorgt die chaotische Entführung immer wieder für Heiterkeit. Niemand – nichtmal der Entführte – nimmt die Situation so richtig ernst. Zack freundet sich schnell mit seinen Entführern an und will selbst auf Aufforderung nicht fliehen – Gelegenheiten gäbe es dazu reichlich. Stattdessen tummelt er sich sogar unter den Partygästen der Gangmitglieder.

Do you guys think kidnapping is fucking cool?!?
[…]
– I think it’s romantic.

Trotz der Komik schafft es „Alpha Dog“ aber, seine Ernsthaftigkeit zu bewahren. Besonders die Streitigkeiten zwischen Johnny und Jake sind schauerlich. Ausgang sind 1200 Dollar Schulden, doch die Eskalation bis zur Entführung und ihrem Ende begründet sich alleine durch das alphatierartige Verhalten der beiden Kontrahenten.

Insgesamt hat Regisseur Nick Cassavetes mit „Alpha Dog“ einen durchaus sehenswerten Film geschaffen. Man sollte nur trotz der Komik keine Komödie erwarten…

Nebensächliches

Nick Cassavetes vorletzter Film war „John Q“. Glücklicherweise hat er sich seitdem deutlich gesteigert, denn „John Q“ wird bei mir ewig als die Referenz in Erinnerung bleiben, wie man im Sneak Preview trotz schlechtem Film Spaß haben kann.

Bemerkenswert an „Alpha Dog“ ist noch das hohe Staraufgebot. Bruce Willis und Sharon Stone haben Nebenrollen als Elternteile von Dealer und Opfer. Popstar Justin Timberlake besetzt eine der Hauptrollen (und kann sie auch gut rüberbringen).

Informationen

Note: 2
Kinostart: 15. März 2007
Trailer: apple.com (auch in HD-Auflösung)
Originaltitel: Alpha Dog
Verleih: Concorde Film
IMDb: Alpha Dog (2006)

14 thoughts on “Filmkritik: Alpha Dog
  1. Nun also Justin Timberlake. Nach Britney Spears, Mariah Carey und Whitney Houston versucht sich die nächste Pop-Größe als Schauspieler – ob er die Tradition brechen wird? Geschafft hat es in Hollywood eigentlich nur Marky Mark, früher bei New Kids on the block, heute als Mark Wahlberg ein respektierter Charakterdarsteller.

  2. also ich muss sagen der film hat mich enttäuscht.laut der angabe des inhaltes klingt der film spannend, aber was die figuren angeht war es erschreckend.den ganzen film über hatte ich nich den eindruck als wenn johnny truelove ein so grosser und gesuchter dealer sein soll, und der bruder des entführten wurde in einem klimax der handlung einfach weggelassen und kam nicht mehr vor.allerdings ist die aufmachung und kamera ganz authentisch geworden,und das mitgefühl mit dem entführten entwickelt sich auch im laufe.fazit bleibt jedoch das der film nicht so gelungen ist wie erwartet

  3. zum Kommentar vom Kino Fan 6.März:

    Das bei „New Kids on the Block“ war übrigens Donny Wahlberg!

    Habe Alpha Dog gestern gesehen und bin immer noch total begeistert! Schon lange keinen sooooo guten Film gesehen! Stellt „Rocky Balboa“ und andere aktuelle Filme völlig in den Schatten! Auch das Debut von Justin ist ihm echt gelungen; als ob er nie etwas anderes gemacht hätte, als Filme zu drehen! Großes Lob! Kann nur jedem, der auf Gangster-Drug-Movies steht empfehlen, da rein zu gehen! …. Krasses Ende, nach einigen Lachern: Ben Foster als Jake Mazursky ist der Kracher! Wenn einer durchdrehen kann, dann er!!! 1A gespielt… Also, viel Spaß beim Schauen!

  4. Mann, hab den Film gerade geschaut und bin immer noch begeistert wie auch gechockt!Die story is keines falls flach oder langweilig.Man fiebert bis kurz vor schluss mit und hofft das die arme sau doch nach ihrem schicksal, dass von anfang an klar schein, aufgrund der zeugen die gezählt werden,entgeht!einziges minus is bei mir,dass wie schon gesagt die story des bruders am ende ganz schön kurz kommt.Alles in allem is alpha dogs ein absolut sehenswerter film der meiner meinung nach eine perfekte gradwanderung zwichen komik und drama schafft.also ansehen!

  5. Der Film war einer der schlechtesten den ich je sah! Justin war zwar gut aber der Film hatte für mich keinen Sinn. Besonderst als man [Ende zensiert – Flo].

  6. Kein schlechter Film, kann man. Die Szene unterm Sternenhimmel wirkt aber irgendwie billig (schlechtes Bluescreening?), ebenso die Pseudo-Doku-Szene mit der Mutter.

    Teilweise guter Humor, Timberlake ist o.k, Handlung interessant (auch wenn jede Rezi das Ende verrät, lustigerweise kannte ich es noch nicht, dann kann man auch mehr mitfiebern).

  7. Der Film ist eigentlich gut gelungen. Emotional war ich ständig dabei und habe gespannt mitgefiebert, was wohl passiert. Doch dann kam plötzlich der Absturz, wo der Film auf einmal richtig scheiße wird ([Ende zenziert – Flo])… Die Entscheidung von Timberlake in den Film hätte anders ausfallen sollen.
    Ansonsten war der Film aber gut…

  8. Der Film basiert auf einer wahren Begebenheit daher wäre es ziemlich komisch wenn sich Timberlake anders entschieden hätte
    p.s. Justin Timberlake hatte schon 2005 eine Hauptrolle in EDISON.

  9. [ACHTUNG: Aus dem folgenden Kommentar kann man das Ende erschließen. – Flo]

    HI zusammen.Habe den Film vorgestern geschaut und bin seit dem in jeder Freien Minute am Rechachieren.Die Geschichte hat mich sehr Berührt da wie schon gesagt *es auf eine wahre begebenheit beruht*
    Habe versucht so viel wie möglich über die wirkliche geschichte heraus zu bekommen und muß sagen das mich das thema immer noch berührt.Das der Ältere Bruder zum Ende weitesgehen ausser acht gelassen wurde finde ich der realität sehr anpassent da er sich nach zeugen aussagen nicht wirklich bemüht hat seinen bruder zu helfen.versuche immer noch zu verstehen warum nick nicht geflohen ist.hatte nach zeugen aussagen jede menge chancen dazu.entweder wahr das verbotene was er dort ausleben konnte zu reitzvoll oder er hat den ernst der lage nicht verstanden(aber ich nehme mal an das es beides war).ich frage mich oft warum der part den Justin gespielt hat(also der reale)nicht eingegriffen hat das Nick mit ihm die meiste zeit verbracht hatte.der aussage von Justin zu urteilen der sich persönlich mit ihm im gefängnis unterhalten hat muß ihn die reue auffressen innerlich.wüßte nicht wie ich mit son fehler umgehen würde.ob man sich den tag immer und immer wieder durch den kopf gehen läßt?finds nur gut das sie Jesse James (Hollywood) noch gefasst haben.der reale drogen dealer kopf auf den der ganze mist gewachsen ist.bin mal auf das gerichtsurteil von ihm gespannt.und gut finde ich es auch das sein vater auch noch eingelocht wurde(also im realen),er hatte ihm jeden monat 1200$ zum leben geschickt.

  10. *Nachtrag*
    finde der film ist sehr gelungen.wenn man sich mit der wahren geschichte ein wenig befasst wird man festellen das er sich sehr an den zeugen aussagen gehalten hat(was ich persöhnlich gut finde).
    aussagen mit ein wenig fantasie gespickt.
    hält sich sehr an den entführten und den mit ihm in den zwei tagen bezogenen personen mit dennen nick die meiste zeit verbracht hatte.
    wie gesagt sehr gelungen.

  11. Hammer
    wie geht Ihr denn ab ???
    Traurig genug das der arme Kerl
    [zu viel Inhalt des Films – gelöscht, Flo]

    IHR [Beleidigung gelöscht, Flo] !

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