So Finster Die Nacht / Låt Den Rätte Komma In / Let the Right One In (Filmkritik)

Englisches Poster zu Let The Right One In

Inhalt

Schweden im Winter. Der zwölfjährige Oskar lebt mit seiner Mutter in einer eintönigen Wohnsiedlung, die außer Schnee nicht viel zu bieten hat. Er ist ein introvertiertes Kind, das in der Schule regelmäßig gehänselt wird. Mehr als Gewaltphantasien kann er dem nicht entgegensetzen, und so verläuft sein Leben in den immer gleichen tristen Bahnen.

Bis eines Tages die scheinbar gleichaltrige Eli nebenan einzieht. Sie ist ebenso introvertiert wie Oskar, was aber in ihrem Fall etwas spezielle Gründe hat: Sie ist ein Vampir. Ihr älterer männlicher Begleiter, den alle für ihren Vater halten, besorgt ihr regelmäßig frisches Blut.

So Finster die Nacht: Oskar

Während die Anhäufung an blutleeren Leichen in der kleine Stadt schon bald für Aufregung sorgt, schließen Eli und Oskar Freundschaft…

So Finster die Nacht: Filmkritik

So Finster Die Nacht (Originaltitel: Låt Den Rätte Komma In, englischer Titel: Let the Right One In) wurde als einer der Höhepunkte des Fantasy Filmfests gehandelt und hat in der Tat auch nicht enttäuscht.


Für einen Vampirfilm ist So Finster Die Nacht recht ungewöhnlich. Es gibt keinen Gothic-Faktor, kaum Actionszenen und wenig typische Vampir-Klischees. Der Film ist generell sehr unfantastisch für dieses Genre.

In einem extrem ruhigen Erzähltempo dreht sich die Geschichte im Wesentlichen um den Charakter von Oskar und seine Freundschaft zu Eli. Die Vampir-Elemente haben fast schon einen nebensächlichen Charakter. Die Erzählung ist geprägt von der bedrückenden Tristesse der Plattenbauten und des Schulalltags.

So Finster die Nacht: Eli und Oskar

Das macht zum einen den Reiz von So Finster Die Nacht aus, ist aber gleichzeitig auch seine größte Schwachstelle. Das ruhige Tempo ist so ruhig, dass es dem Film schwer fällt einen richtig zu packen. Glücklicherweise kippt die Geschichte aber nie wirklich ins Langweilige.

So Finster die Nacht: Ein brennender Vampir

Besonders schön, aber nicht charakteristisch für den Gesamtfilm, sind die kleinen Details, die den gängigen Vampir-Klischees entgegenwirken. Elis Helfer ist beim morden alles andere als dominant überlegen, sonder viel mehr unsicher und teilweise tollpatschig. Fangzähne oder ähnliches werden bei Eli nicht gezeigt, dafür äußert sich Blut-Entzug durch massives Magenknurren. :) Auch manche Nebengeschichten sorgen immer wieder für Heiterkeit, beispielsweise wenn ein Dorfbewohner offensichtlich mehr an seinem Kumpel hängt als an seiner Frau, oder ein anderer sich ein ganzes Katzenrudel als Haustiere hält.

Die Optik ist dem Unfantastischen angepasst und dementsprechend schlicht. Anstatt schneller Schnitte dominieren lange Einstellungen. Es gibt auch einige sehr schöne Bilder in So Finster Die Nacht, wobei aber nicht alle herausragend sind.

Bemerkenswert ist auch, dass die doch sehr jungen Schauspieler ihre Aufgabe sehr gut erledigen. Die introvertierte Natur ihrer Charaktere kommt ihnen da glücklicherweise entgegen, aber leicht war das bestimmt trotzdem nicht…

Fazit

So Finster Die Nacht ist mehr Charakterstudie als Vampirfilm. Trotz einiger Längen bleibt der Film insgesamt interessant und unterhaltsam.

Buchvorlage

So Finster Die Nacht basiert auf dem gleichnamigen Roman von John Ajvide Lindqvist, der wohl auch sehr gut sein soll. Ich selbst habe es allerdings nicht gelesen. John Ajvide Lindqvist hat auch das Drehbuch für den Film geschrieben.

Deutschlandstart

In Deutschland läuft So Finster Die Nacht am 23. Dezember 2008 an.

Trailer

Weitere Meinungen zu „So Finster die Nacht“

„Und wie so viele Filme, die kunstvoll wirken wollen, ist auch „Let the Right One In“ mit fast zwei Stunden Laufzeit schlicht zu lang (20 Minuten weniger hätten nicht geschaded), auf jeden Fall zu langatmig, wenn auch zugegebenermaßen dennoch nicht eigentlich langweilig.“ (Udo Gerhards)

“Let the Right One In bietet stilvolle Langeweile.” (Hunter Jerusalem)

Weitere Meinungen sind im Kommentarbereich (siehe unten) herzlich willkommen.

Informationen

IMDb-Wertung: 8.3/10 (460 Stimmen)
Originaltitel: Låt Den Rätte Komma In
Englischer Titel: Let the Right One In
Regie: Tomas Alfredson
Drehbuch: John Ajvide Lindqvist
IMDb: Låt den rätte komma in (2008)

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12 thoughts on “So Finster Die Nacht / Låt Den Rätte Komma In / Let the Right One In (Filmkritik)
  1. Ich fand diesen film nicht langweilig,auch wenn er etwas zu langatmig war. Als erstes wusste ich gar nicht,dass es ein vampierfilm ist und dachte es wär einfach ein splatter.
    (wegen des ersten mordes)
    aber je länger ich mir den film angekuckt habe,desto besser fand ich ihn und die freundschaft zwischen den beide hauptcharaktern war ja auch ganz süß.
    alles in allem ein gelungener film. Schwedische filme sollten öfters mal in die deutschen Kinos komen ;D

  2. Burli, glaub Starship Troopers währe wohl eher dein Ding, gibts auch „bessere Musik“..

    Ich hab seit langem keinen so guten Film gesehen, hat mich echt berührt.

    Unbedingt sehenswert !

  3. Der langweiligste und schlechteste Film, den ich je in meinem ganzen Leben gesehen habe…und ich hab schon viel Müll gesehen,aber das toppt wirklich alles!
    Grottig!

  4. ich habe nur gutes über den film gelesen,
    hab ihn mir dann auf dvd gekauft und ich wurde total enttäuscht!
    der film war sterbenslangweilig! keine aktionsszenen, und die “ dialoge“ waren echt schlimm
    einzig und die allein die landschaft war schön
    wenn man schon von schlechten filmen spricht, ist twilight ein tick besser

  5. die in schweden können echt keine filme drehen….
    zuerst frostbite und dan so finster die nacht….
    schon die szene als sie sich mal die zähne geputzt haben….. während des films hab ich immer wieder mal geplappert wie schlecht der film sei, und das wir beide nicht verstehen, warum alle den so gut finden?
    naja hab beim frühstücksfernsehen gehört das nächstes jahr vampire out sind, bei solchen desastern wie so finster die nacht und twilight, muss ich sagen, da hoffentlich auch!

  6. Huhu Florian & ein frohes neues Jahr! :)

    Ich habe eben diesen Film gesehen, von dem ich das erste Mal in deinem Blog gelesen hatte. Ich fand ihn großartig! Ich denke mal, man hasst oder liebt solche Filme – für mich ist das genau mein Geschmack. Genial, wie sie in so eine authentische Darstellung vom schwedischen Vorstadtleben (in den Achtzigern) die Fantasy-Elemente eingeflochten haben. Als Eli die Krankenhauswand hochklettert… wie cool! Und die Splatterelemente wirken dadurch erst richtig schockierend. Dann im Gegensatz dazu die Romantik – *schwärm* :)

    Danke für den Tipp!!

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