Filmkritik: Die Liebe in mir (Reign Over Me)

Poster: Die Liebe in mir

Alan Johnson (Don Cheadle), Zahnarzt und Familienvater, führt ein normales Leben. Eines Tages trifft er auf der Straße seinen alten Mitbewohner Charlie Fineman (Adam Sandler). Dieser hat vor einigen Jahren seine komplette Familie verloren. In einem beispiellosen Verdrängungsprozess kapselt er sich von allem ab, was ihn an sein früheres Glück erinnern könnte.

Durch das Geld der Versicherung ist Charlie reich und tut nun nurnoch das, was ihm Freude bereitet: Hauptsächlich Computer und Schlagzeug spielen. Auch sein sonstiges Verhalten erinnert mehr an ein Kind als an einen ausgewachsenen Menschen.

Alan baut wieder eine Freundschaft zu seinem ehemaligen Mitbewohner auf. Schon bald merkt er, welch massiven Probleme nach wie vor unter Charlies sorgloser Oberfläche wüten. Trotzdem ist er immer mehr von ihm fasziniert und verliert sich zunehmend in Charlies Welt.

Rezension

Die Liebe in mir (Originaltitel: Reign Over Me) schwankt thematisch zwischen einer Geschichte von einem unkonventionellen unbeschwerten Leben und einer Geschichte der gebrochenen Herzen. Auch als Zuschauer kann man sich der Faszination von Charlies Lebenstil nicht wirklich entziehen – und wird inmitten der Faszination meist jäh durch seine verzweifelten Ausraster unterbrochen.

“I hate putting phony teeth on phony people.“ (Alan)

Das Erzähltempo ist ungewöhnlich langsam (fast noch langsamer als bei Zeiträume). Das lässt leider so manches mal eine gewisse Langeweile aufkommen, vor allem in den ersten beiden Dritteln des Films. Man hat auch ein wenig den Eindruck, dass sich Die Liebe in mir nicht so wirklich entscheiden kann, ob nun die Unkonventionalität oder die Trauer erzählt werden soll. Die Geschichte vom unbeschwerten Leben hebt deswegen nie so richtig ab… andererseits ist das vielleicht auch gut so, denn so bleibt der Film bodenständiger und kann seine melancholische emotionale Kraft zum Ende hin voll entfalten.

“He likes you Alan, you know why? Because you know nothing about his family.„ (Bryan Sugarman)

Ungewöhnlich ist übrigens auch die recht variable Bildqualität. Ich habe noch nie einen Film gesehen, der so viele Blau- und Grünstiche hatte, an so vielen Stellen so extremes Bildrauschen hatte und noch dazu teilweise unscharf war. Meine Theorie ist, dass Die Liebe in mir mit einem unheimlich knappen Budget gedreht wurde, sodass kein Geld da war, um diese Fehler – die nunmal passieren können – zu korrigieren. Dem Film tut das aber glücklicherweise keinen Abbruch. Die intakten Bilder sind trotzdem schön.

Fazit

Mal schön, mal langweilig, mal mitreißend, mal traurig. Die Liebe in mir ist etwas wechselhaft. Ansehen kann man sich den Film durchaus, aber man muss es auch nicht unbedingt.

Informationen

Schulnote: 3
Originaltitel: Reign Over Me
Kinostart: 16.8.2007
Buch & Regie: Mike Binder
Offizielle Homepage & Trailer: sonypictures.de
IMDb: Reign Over Me (2007)

7 thoughts on “Filmkritik: Die Liebe in mir (Reign Over Me)
  1. also Ich finde die Kritik eher dürftig ein so Inhaltsvoller und ehrlicher Film erscheint nicht alle Tage.

    Die üblichen 0815 100 millionen dollar filme berühren doch keinen Menschen mehr.

    Nenn mir einen Film der an die emotionale Intelligenz dieses Films rankommt? Jeder normale 11. Sept. Film wo gezeigt wird was an genau diesem Tag passierte beschreibt überhaupt nicht die Folgen so intensiv wie dieser Film.

    Ich finde es ein bisschen dürftig im Fazit so plump zu sagen „Ansehen kann man sich den Film durchaus, aber man muss es auch nicht unbedingt.“

    Ich finde, dass das ein absolut sehenswerter Film ist mit ausgeprägter Schauspielerischer Leistung trotz Low Budget. (was kein Geheimnis sein sollte ist bekannt bei dem Film)

    Und so einen Film gab es schon Lange nichtmehr…my 2 cents

  2. der beste film den ich 2008 jehe gesehn hab 10/10 punkten empfehele jedem man den film aleine anzusehen sonst wiert es seher peinlich wegen (weinen )

    MFG gosu

  3. Also ganz ehrlich?! Der Film war unglaublich schön. MEin mann der schnulzen und dramen nicht so toll findet hatte au die meinung man kann sich sehr gut in die lage versetzen. Und ich konnte öfters au nicht die Tränen halten. Noch zum qualität des filmes: Auf was fürn schrott fehrnseher hatte der Kritiker geschaut??? Grün stiche?? Bildrauschen?? Nix davon gesehen. Also der film ist sehenswert wer gefühle hat kann die Atmosphäre selbst spüren Und wer Adam Sandler kennt wird überrascht sein das er nicht nur komisch sondern auch tragisch sein kann. Liebe grüsse Mina

  4. Habe den Film gerade gesehen und muss sagen, mit deiner Kritik haust du aber sowas von meilenweit daneben! Ich fand ihn gut, natürlich war es kein episches „Magnolia“ mit gefühlten 18 Stunden Spielzeit, aber ER WAR GUT und niemals LANGWEILIG (wie alt bist du nochmal?). Und was Adam Sandler (ja, einst spielte diese Typ den „Waterboy“!) da bliefert ist echt super! Hut ab. Aber nicht vor dieser Kritik – DIE war langweilig mein Gutster.

  5. habe gerade den film gesehen und das war das beste seit langem.was ich auch sehr interesant finde ist die kritik an dem kritiker sie ist sehr treffend aber ohne angriff.daran sehe ich wer den film verstanden hat und wer nicht.also insgesamt ne ziemlich gute kritik.

  6. Ich kann mich den anderen nur anschließen.
    Einer der besten Filme in dem Adam Sandler je mitgespielt hat.
    Adam Sandler, bekannt für eher lustige Filme, zeigt in diesem Film seine beste schauspielerische Leistung. Und mal abgesehen von der Thematik hat dieser Film auch einen Hammer Soundtrack. 10/10 alles andere ist gelogen.
    Gruß Stürmi

  7. Meinen Vorrednern kann ich mich einzig und allein vollkommen anschließen. Ein Film, der solche Emotionen in einer dermaßen klaren und komprimierten Form darstellt und dem Zuschauer nahebringt, tritt in der heutigen Medienlandschaft nur sehr selten zu Tage. Jedoch muss einjeder sich der Erzählung öffnen um den tieferen Sinn aufnehmen zu können, was dem Kritiker hierbei scheinbar komplett misslungen ist. Mit dieser Einschätzung wird allenfals die bloße Oberfläche eines in sich stimmigen und durchdachten Films angekratzt, der auch durch die schauspielerische Leistung der Hauptprotagonisten glänzt. Somit ist eine durchweg positive Beurteilung auf jeden Fall gerechtfertigt, persönlicher Anklang hin oder her; eine Bewertung im guten schulischen Notenbereich ( meiner Meinung nach 1*) verdient diese filmische Glanzinszenierung.

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