Filmkritik: Ratatouille

Ratatouille - Poster

Inhalt

Vom Tellerwäscher zum Millionär, vom Außenseiter zum Helden – ein Archetyp der in der Filmgeschichte fest Verankert ist und nun auch von dem Animationsstudio Pixar (siehe auch „Cars„) mit Ratatouille wieder aufgegriffen wird. Diesmal geht es um die Ratte Remy, die Essensreste ziemlich widerlich findet und stattdessen lieber von der Kunst des Kochens träumt.

Als er sich mal wieder in die Wohnung eines Menschen schleicht, um heimlich Kochbücher zu lesen und die Sendung seines Idols, 5-Sterne-Koch Gusteau, zu sehen, wird Remy ertappt. Die Kochstunde endet in einer mittleren Katastrophe in deren Verlauf er von seiner Familie getrennt wird. Er findet sich in Paris wieder – direkt neben dem Restaurant des inzwischen verstorbenen Gusteau.

Natürlich kann Remy es sich hier erst recht nicht verkneifen, einen Streifzug durch die Küche zu unternehmen. Wieder endet sein Abenteuer beinahe wieder in einer Katastrophe. Doch mehr oder weniger durch Zufall begegnet er einem Küchenjungen, den er von seinen Talenten überzeugen kann. Von nun an kochen sie als heimliches Team, unter dem Misstrauen des bösen Küchenchefs und dem zunehmenden Lob der Restaurant-Kritiker….

Rezension

Ratatouille merkt man den Pixar-Ursprung deutlich an. Wie die meisten Pixar-Filme ist er gefüllt mit unglaublich stereotypen aber irgendwie doch liebenswerten Charakteren. Das extremste Beispiel dafür ist wahrscheinlich der düstere Restaurant-Kritiker, der ein Erscheinungsbild wie Dracula und ein Büro mit dem Grundriss eines Sarges hat.

Auch die grafische Qualität enttäuscht nicht. Mir sind besonders die wunderbaren Wasser-Animationen aufgefallen. Aber auch die Charaktere in Ratatouille sind liebevoll animiert.

Die Geschichte an sich ist leider wenig innovativ. Die Grundidee einer Ratte, die Koch werden will, ist zwar schön und der Leitspruch anyone can cook ist eine schöne Variante einer weiter greifenden Botschaft… aber der gesamte Verlauf der Geschichte richtet sich ziemlich nach Schema F. Sid Field hätte wahrscheinlich seine Freude an dieser Lehrbuch-Dramaturgie, mich nervt sowas aber eher. Dennoch ist Ratatouille aber ganz unterhaltsam. Einige Scherze sind etwas zu plump, trotzdem wurde ich regelmäßig zum Lachen gebracht.

Fazit

Ratatouille ist recht unterhaltsam, aber nicht revolutionär. Wer etwas allergisch auf ausgetretene Film-Schemata reagiert, sollte besser einen Bogen um diesen Film machen, andere können ihn sich durchaus ansehen – müssen aber nicht.

Informationen

Schulnote: 3
Kinostart: 3. Oktober 2007
Regie: Brad Bird
Buch: Brad Bird & 4 weitere
Originaltitel: Ratatouille
Trailer: @apple.com
IMDb: Ratatouille (2007)

8 thoughts on “Filmkritik: Ratatouille
  1. Tut mir leid, aber das hat mit einer Filmkritik nicht viel zu tun. Es handelt sich lediglich um eine subjektive Beschreibung gewisser Vorlieben, und es werden Behauptungen aufgestellt (Die Geschichte ist leider wenig innovativ; so etwas laesst sich *sehr* leicht sagen) ohne sie wirklich zu untermauern.Stereotype Floskeln wie *irgendwie doch liebenswert* versuchen darueber hinwegzusehen, dass der Autor nicht wirklich bennennen kann was er meint.

    Am Ende gibt es gar noch eine Schulnote.

    *Wer allergisch auf ausgetretene Kritik-Schemata reagiert, sollte einen Bogen um diese Kritik machen. Andere koennen sie lesen – muessen aber nicht*.

    Gruesse von
    Heiko Schroeder

  2. Uhm… ok, besonders innovativ ist das Kritik-Schema wirklich nicht. :) Bei einer Filmkritik finde ich es allerdings auch nicht besonders wichtig, dass sie ein ausgefallenes Schema hat.

    In der Tat hätte ich einige Argumente auch genauer ausführen können. Ich neige leider ein wenig zu Wortkargheit, Verzeihung.

    Das kann ich nun auch leider schlecht nachholen, da ich mich inzwischen an den Film kaum noch erinnern kann.

    Zu meiner Verteidigung: Meine Kritiken sollen auch keine tiefgreifenden Analysen darstellen, sondern schon relativ schnell lesbar sein. Prinzipiell ist die Kürze also schon Absicht, wenn auch in diesem Fall wohl etwas zu extrem.

    Und ich finde gegen eine Schulnote spricht nichts. Ich verwende Schulnoten hauptsächlich weil ein Kino, in dem ich früher regelmäßig Vorpremieren gesehen habe Umfragen mit diesem Bewertungssystem gemacht hat. Ich finde sie auch leichter einzuordnen, als „X/Y Punkte“, wo man nie so genau weiß, wie gut/schlecht das nun wirklich gemeint ist.

    Auf jeden Fall danke für die Kritik an der Kritik, auch wenn sie mir etwas arg hart formuliert erscheint. :) Für mich kleinen Schreiberling sind kritische Rückmeldungen besonders wertvoll – ich schreibe ja unter anderem auch um schreiben zu lernen. ^_^

  3. *ich schreibe ja unter anderem auch um schreiben zu lernen.*

    Tja, dann würde ich das tun! (es lernen)

  4. Ich finde die Kritik an der Kritik ziemlich unangebracht. Es ist kein filmwissenschaftlicher Aufsatz, sondern eine Rezension. Und enthält genau das, was eine Rezension enthalten sollte (begründete Meinungsäußerung mit Hintergrund). Genauso ist die Schulnote zu verstehen: ein abschließendes persönliches Urteil. Kommentar 3 würde ich nicht ernst nehmen.

    Ich hab Ratatouille übrigens auch gesehen und hätte ihm auch eine 3 gegeben, was ja nicht schlecht ist.

  5. Also mir hat der Film schon ganz gut gefallen. Die Animationen sind wirklich nett und die Figuren sympathisch. Ein Minuspunkt ist aber sicher, dass der Film extrem vorhersehbar ist. Junge ohne Talent trifft auf Ratte mit Talent – beide tun sich zusammen und werden Freunde.

    Der Unterhaltungswert ist aber durchaus in Ordnung. So einen Film kann man sich auf jeden Fall gut mit der Freundin ansehen.

    Tipp: Wenn die Freundin mal wieder mit der gefühlt zweihundertsten Hochzeitskomödie kommt, einfach mal einen Animationsfilm vorschlagen…

  6. @Hansi: Man sollte bei Animationsfilmen nicht außer Acht lassen, dass diese auch für kleinere Zuschauer gemacht werden. Ich kenne die FSK von diesem Film nicht, aber eine vorhersehbare Handlung kann eben auch gewollt sein.

    Die Kritik würde ich ebenfalls eher als Rezension bezeichnen. Unter dem Aspekt ist es nämlich ein brauchbarer Text.

    Die Story des Films finde ich übrigens super.

  7. Ich fand den Film durchaus amüsant :) allerdings auch nicht wirklich besser als 3.

    Zu der Kritik an der Kritik, ich finde, jeder kann seine Meinung preisgeben und diese Meinung ist nicht sonderlich schlecht.

  8. „Ratatouille ist recht unterhaltsam, aber nicht revolutionär.“
    Warum auch das Rad neu erfinden? Es ist rund – besser als rund rollt nicht!
    Ich würde gerne den Epilog aus Ratatouille zitieren (betreffend der Leistung, die ein Kritiker erbringt) auf der Suche nach diesem stieß ich auf diese Kritik… nur leider wurde ich nicht fündig.

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