Filmkritik: Blood: The Last Vampire

Blood: The Last Vampire - Poster

Inhalt

Seit Jahrhunderten treiben vampirähnliche Dämonen ihr Unwesen in der Welt. Seit Sayas Vater und Ziehvater von diesen Monstern getötet wurden, hat sie sich dem Kampf gegen die Unterwelt verschrieben. Ihr einziges Ziel: Den ältesten und mächtigsten Vampir, Onigen, zu töten.

Um dieses Ziel zu erreichen arbeitet sie mit dem Rat zusammen, einer zwielichtigen internationalen Geheimorganisation. Der Rat wiederum ist auf Sayas Hilfe angewiesen, weil nur sie ist stark genug ist um Onigen zu besiegen. Denn sie ist selbst ein Halbblut.

Rezension

Gianna Jun als Saya in Blood: The Last Vampire

Blood: The Last Vampire geht aus der gleichnamigen Anime-Serie hervor. Das schlägt sich deutlich und positiv in der Stilistik nieder. Es herrscht eine schön dichte Atmosphäre. Viele Bilder sind zwar sehr künstlich, aber dafür auch sehr gut. Einige Einstellungen wirken, als seien sie direkt aus einer Zeichnung übernommen.


Fast noch deutlicher schlägt sich der Anime-Ursprung in den Action-Sequenzen nieder. Selbst die Bewegungen sind in ihrer Stilistik an die Trickserie angelehnt. Und Blood: The Last Vampire macht auch seinem Titel alle Ehre, indem es die wohl blutigsten Kampfszenen präsentiert. Nicht im Sinne von grausam oder explizit, sondern im Sinne von unglaubliche Mengen Blut. Jeder Schwerthieb von Saya führt zu einer riesigen Fontäne computeranimierten Blutes – ganz wie im Anime.

Gianna Jun und Allison Miller auf der Flucht in Blood: The Last Vampire

Die Geschichte hingegen ist weniger beeindruckend. Das Schema, in dem junge Schulmädchen irgendwelche Monster niedermetzeln, hat sich inzwischen schon ein wenig abgenutzt. So quittierte das Publikum Sayas „Tarnung“, als sie zum ersten Mal in eine Schuluniform schlüpft, auch primär mit (wohlgesonnenem) Lachen. Das Konzept ist inzwischen halt wenig mehr als ein Insider-Gag. :)

Daneben gibt es noch einen Plot rund um die Tochter eines US-Generals, die zufällig zur gleichen Schule geht. Nur leider ist dieser Charakter wenig mehr als eine Vorlage für X um noch ein paar Vampire zu schlachten. Auch der zwielichtige Rat ist etwas zu stereotyp um überzeugen zu können.

Schlecht ist die Geschichte dennoch nicht, aber halt gnadenloser Standard. Aber hey, wer schaut sich einen Film wie Blood: The Last Vampire wegen des anspruchsvollen Inhalts an? :)

Saya vs. Onigen in Blood: The Last Vampire

Eine Sache für sich ist auch die Sprache. Blood: The Last Vampire ist zu 95% in Englisch. Auch der japanische Hauptcharakter Saya spricht meistens Englisch. Dummerweise beherrscht die Darstellerin Gianna Jun die Sprache offensichtlich nicht wirklich, was sich dann schon sehr seltsam anhört. :) Sehr kurios sind auch ein paar Szenen, die in Sayas Vergangenheit spielen und komplett in Japanisch sind. Ohne Untertitel. Da dem Inhalt aber ja wie gesagt nicht so wirklich schwer zu folgen ist, ist das auch nicht weiter dramatisch.

Fazit

Blood: The Last Vampire ist 91 Minuten Anime-Action als Realfilm. Die Geschichte ist zwar nur eine Ausrede um Blutsauger niederzumetzeln, aber die Optik und Stilistik macht das wieder weg. Für Genre-Freunde sehr unterhaltsam.

Weitere Meinungen zu Blood: The Last Vampire

„Der Plot ist verquast und verlabert […], die Effekte schwanken zwischen gut und katastrophal und überhaupt wage ich zu bezweifeln, dass BLOOD: THE LAST VAMPIRE in der vorliegenden irgendjemandem zu gefallen in der Lage ist, der noch seine Sinne beisammen hat.“ (Oliver / Remember it for later)

„Was bleibt ist somit eine Blutsaugergeschichte, die mit den klassischen Topoi des japanischen Manga und Anime um Samuraischwert, Schulmädchenuniform und Co aufgepeppt ist. Eine gehörige Priese von soliden Martial Arts – Elementen rundet die ganze Sache dann mehr oder weniger ab. Nichts desto trotz, es bleibt dabei: Wenn ein Film nicht in Gänze, sondern nur durch vereinzelte Szenen zu funktionieren vermag – und das trifft auf „Blood: The last Vampire“ ganz bestimmt zu, dann kann etwas nicht stimmen.“ (Kino, TV & Co)

„So, aber trotzdem war „Blood: The Last Vampire“ durchaus unterhaltsam, eben recht trashig, u.a. wenn man bedenkt, wie man diese Geheimorganisation dargestellt hat, und mitunter (un-)freiwillig komisch. Kein Film, den ich nochmal sehen möchte, aber ich hab mich auch nicht drüber geärgert.“ (Frau Flinkwert)

„war ok, hätte besser sein können, zwischendurch doch arg mau“ (Rauhe Sitten)

„Insgesamt also ein Film voll von verschenktem Potential, besser als so manch wirklich mieser Film aber trotzdem deutlich unter seinen Möglichkeiten.“ (Spideragent)

Übrigens

Blood: The Last Vampire ist keine rein japanische Produktion, sondern stammt aus Japan, Hong Kong und Frankreich.

Infos

IMDb: Blood: The Last Vampire (2009)
Regie: Chris Nahon

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4 thoughts on “Filmkritik: Blood: The Last Vampire
  1. Grade ist mir auch noch aufgefallen, dass der Komponist von Blood Clint Mansell war. Die Musik war auch gut, aber nicht so beeindruckend wie bei Moon oder Requiem for a Dream.

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